2016
Reiseseiten von Leo und Rita

November 2016


01.11.2016, San Ignacio, Cayo, Belize
Belize ist feuchter als Guatemala und letzte Nacht gewitterte es heftig. Die Regenzeit endet hier erst Mitte November. Gemüse ist in Belize nicht so populär. Hier wird eher Reis, Bohnen (ok. ist auch ein Gemüse) und Fleisch/Fisch verzehrt. San Ignacio ist hier eine Ausnahme. Der Markt, nur 100 m von unserem Parkplatz entfernt, ist sogar Belize-weit berühmt für seine frische Ware. Also haben wir uns hier eingedeckt.
Belize hat ja sehr verschiedene Ethnien: Mestizen (Mischlinge von Europäern und Indigenen) 50 %, Kreolen (Mischlinge von Schwarzen und Indigenen 21 % , Maya 10 %, Garifuna (Kreolen von der Insel St. Vincent) 5 % und der Rest Europäer und Asiaten. Aber die Asiaten dominieren den gesamten Handel.


02.11.2016, Spanish Lookout, Cayo, Belize
Es gibt unter den Europäern in Belize auch nicht wenige Mennoniten, teils nach dem Exodus aus Deutschland in Kanada gelandet, wiederum andere in Mexiko. Da sie in beiden Ländern ihre Kultur nicht so ausleben konnten wie sie wollten, zogen viele nach Belize weiter. Spanish Lookout ist so eine Enklave der Mennoniten, die der gemäßigten Richtung angehören und sich der Moderne nicht verweigern. Der Ort ist sehr weitläufig und es gibt kein richtiges Zentrum.
Wir sind nicht direkt wegen der Mennoniten hergekommen sondern weil sich hier in der Dritten Welt eine Insel der Ersten Welt befindet. Fast alles gibt es hier in diesem Standard: Supermärkte und vor allem Handwerker und Zubehörhandel. Im Supermarkt haben wir einige Artikel gekauft, die wir zuletzt in den USA fanden. Hier waren die Kassiererinnen in mennonitischer Tracht. Beim Metallzubehör konnten wir uns Aluminiumwinkel für unsere Solaranlage machen lassen. Jetzt fehlt nur noch die passende Panele.
Ein Highlight war auch die Übernachtungsmöglichkeit im Country Park. Eine riesiger Park mit einer Veranstaltungshalle, in der wir uns vor dem tropischen Regen schützen konnten. Es gab Strom und das alles umsonst.

Km 50 (59.090), N 17.27219° , W 89.02697°

03.11.2016, Blue Hole National Park, Cayo, Belize
Belize ist ja ungefähr so groß wie Hessen und hat nur 350.000 Einwohner. Beim Einkaufen hat uns nun eine Hessin, Monika, angesprochen. Sie will mit ihrem Mann "umziehen" (hierher) wie sie es formuliert hat und baut seit 1,5 Jahren hier eine Lodge auf, während ihr Mann in Frankfurt noch arbeitet. Beim Eisessen haben wir uns gut unterhalten und einiges über Land und Leute erfahren.
Wir sind dann weiter Richtung Küste gefahren und beim Blue Hole National Park "hängengeblieben". Hier gibt es einen Jungle Trail zur St. Hermans Höhle und zum Blue Hole, einem Cenote im Dschungel. Wir in Süddeutschland würden sagen es ist wie der Blautopf in Blaubeuren, wobei der meist blauer ist wie das Blue Hole heute. Aber egal, es war eine schöne Wanderung von insgesamt 3 Stunden und das Bad im Blue Hole war eine tolle Erfrischung.
Wenn man schon die Carlsbad Caverns gesehen hat (vgl. 31.10.2015) kann kaum eine Höhle auf dieser Welt mithalten aber der Einstieg im Dschungel hatte was für sich.
Für den Eintritt in den Park und das Parken über Nacht haben wir 26 BZD (11,50 €) bezahlt.
Dieses Blue Hole darf man nicht mit dem "berühmten Belize Blue Hole" verwechseln, einer Korallenformation im Barrier-Riff vor der Küste.

Km 50 (59.140), N 17.14885° , W 88.69464°

04.11.2016, Mayflower Bocawina National Park, Stann Creek, Belize
Haben wir gestern nach der Wanderung ein erfrischendes Bad genossen so endete unsere heutige Wanderung im tropischen Regen.
Aber der Reihe nach: Zuerst sind wir weiter den wunderschön durch den hügeligen Dschungel führenden Hummingbird-Highway nach Dangriga gefahren. Dangriga liegt am Strand der Karibik, aber das war noch nicht der Grund, wieso wir dort hin gefahren sind. Wir wollten dort einen Besuch auf einem der Küste vorgelagerten Atoll buchen. Das hat insoweit geklappt, das wir nun von 14. - 16. November dort sein können. Eigentlich wollten wir länger, aber es ist schon alles ausgebucht.
Da wir nun unseren Belize Aufenthalt planen können, werden wir zuerst den Süden besuchen. Die erste Station war, nur 25 km von Dangriga entfernt, der Mayflower Bocawina National Park (10 BZD Eintritt p.P., 10 BZD f. Camping).
Nach dem wir uns zuerst in der Wiese, die normalerweise der Parkplatz ist, festgefahren hatten (Allrad und Sandbleche halfen beim herauskommen), durften wir oben beim Visitor Center auf festem Grund parken.
Die anschließende Wanderung zu den Bocawina Wasserfällen endete im tropischen Regen, der heute Nachmittag besonders heftig und anhaltend niederging. Der Regen an für sich ist ja nicht das Problem. Problem ist, das nichts mehr trocken zu kriegen ist.
Rita ist ja vom Dschungel ganz begeistert, von der üppigen Vegetation, von den Tieren und der Wildheit. Am liebsten würde sie sich Jane nennen.

Km 91 (59.231), N 16.93254° , W 88.38278°

05.11.2016, Hopkins (Driftwood Beach Bar), Stann Creek, Belize
Schon früh am Morgen sind wir zum Antelope Trail aufgebrochen, dem bekanntesten Trail im Mayflower National Park. Steil führte der Pfad hoch zum Wasserfall und den Pools oberhalb des Wasserfalls. Bevor die geführten Gruppen am Visitor Center eintrafen waren wir schon wieder unten.
Die Sachen von gestern, die wir zum trockenen unter eine Palapa gehängt hatten, waren über Nacht kein bisschen getrocknet und jetzt hatten wir nochmal total verschwitzte Kleidung. Also brachen wir auf zur Küste, wohin es nur 21 km waren. Total andere Welt am Sandstrand bei der Driftwood Bar in Hopkins. Hier durften wir kostenlos stehen, direkt am Beach, und hatten sogar Strom und (langsames) Wifi.

Km 21 (59.252), N 16.87231° , W 88.28694°

06.11.2016, Hopkins (Driftwood Beach Bar), Stann Creek, Belize
Hopkins ist ziemlich ambivalent. An der Dorfstraße, die sich mehrere km hinzieht, stehen in lockerer Abfolge schmucke Restaurants oder Lodges neben baufälligen Hütten. Verrostete Amischlitten neben neuen Jeeps.
Am Südende gibt es teuere Lodges die hauptsächlich von Amerikanern besucht werden und die locker 200 - 300 US-Dollar die Nacht kosten, mit Frühstück, versteht sich.

07.11.2016, Hopkins (Driftwood Beach Bar), Stann Creek, Belize
Nach den letzten regnerischen Tagen war heute nun eitel Sonnenschein. Endlich konnten wir alle Kleider, Schuhe und die Betten in die Sonne hängen und trocknen.
Nun kein Licht ohne Schatten: Auch die Sandfliegen plagten uns, inbesondere auf Rita hatten sie es abgesehen.



08.11.2016, Hopkins (Driftwood Beach Bar), Stann Creek, Belize
Jeweils Dienstags ist Live-Musik an der Driftwood Beach Bar. In Hopkins werden T-Shirts verkauft mit der Aufschrift: "Hopkins, Drinking village with a fishing problem". Das scheint exakt zuzutreffen. Mit Fisch haben sie nicht so viel am Hut, dafür aber floss Bier und Rum in Strömen.
Gefühlt ganz Hopkins hatte sich versammelt, anfangs auch noch viele hier lebende oder urlaubende Amerikaner, um der afrikanischen Musik der Vorfahren der Garifuna zu lauschen. Auch wurde getanzt: was für ein Unterschied zwischen den hüftlahmen Gringos und den vibrierenden Hinterteilen der "locals". Dazwischen nahm die Polizei einen Drogenverkäufer (?) fest, alles ganz relaxt. Überhaupt sind die Belizer genau so, wie man es von der Karibik erwartet: Freundlich, immer gut drauf, jedenfalls haben wir das in der guten Woche, die wir nun in Belize sind, so empfunden.
Da wir mittendrin im Geschehen "wohnten", blieben wir fast bis zum Schluß.

09.11.2016, Placencia (Mariposa Hotel), Stann Creek, Belize
Schweren Herzens sind wir heute von den netten Leuten der Driftwood Beach Bar weggefahren. Zurück auf den Southern Highway und dann wieder vor ans Meer. Placencia liegt auf einer schmalen langgestreckten Halbinsel und ist eine der Touristenhochburgen Belizes. Allerdings hatten wir nicht damit gerechnet, amerikanische Zustände vorzufinden. Prächtige Villen, am Wasser gelegen, säumten die Straße. Links (Osten) am Meer, rechts an der Lagune.
Auch unser Ziel, das Mariposa Hotel, lag direkt am herrlichen Karibikstrand. Die Besitzer Sharon und Bruce, ursprünglich aus Kanada, sind selbst ehemalige Overlander und bieten an, am Hotel zu stehen und die Anlagen (Pool, Strandliegen, Toiletten, Duschen und WiFi) zu benutzen. Als Gegenleistung soll am nur einmal am Tag im Restaurant essen.
Das haben wir heute gleich zum Mittagessen benutzt. Gut, es war nicht billig, aber das Essen (Red Schnapper) hervorragend. Ansonsten haben wir uns im glasklaren Wasser vergnügt das hier klarer ist als z.B. in Hopkins.

Km 65 (59.317), N 16.53546° , W 88.35990°

10.11.2016, Placencia (Mariposa Hotel), Stann Creek, Belize
Heute morgen war das Meer spiegelglatt, so dass man das Leben dort vom Ufer aus sehen konnte. Sogar Stachelrochen schwammen im seichten Wasser.
Neben unserem Ressort ist der kleine Flughafen und mehrmals am Tag starten dort Maschinen zu den Cayes, den vorgelagerten Inseln mit meist teueren Lodges.
Wenn es im Paradies eine Klassengesellschaft gibt, dann ist hier die gehobenere Klasse. Alles einfach traumhaft.
Gestern Abend durften wir noch die Wäsche in den guten Hotelmaschinen waschen und trocknen.








11.11.2016, San Antonio (Farm Inn), Toledo, Belize
Wir bekamen heute Morgen noch Frischwasser und verabschiedeten uns von Sharon und Bruce vom Mariposa Hotel.
Dann fuhren wir zu Kevin und Renee in den Farm Inn im Süden von Belize. Sie haben dort eine Kakaoplantage im Dschungel und beherbergen auch Gäste und natürlich auch Overlander.
Da der Regenwald heute mal wieder seinem Namen alle Ehre machte, waren die Trails auf dem Farmgelände eine schlammige Angelegenheit. Wir benügten uns mit einem Spaziergang zum Wasserfall, dessen Wasser angenehm kühl zum Baden war. Morgen wollen wir uns den Kakaoanbau erklären lassen.

Km 144 (59.461), N 16.23621° , W 89.04332°

12.11.2016, San Antonio (Farm Inn), Toledo, Belize
Am Morgen haben wir nun die "Kakao-Tour" mit Kevin gemacht. Wir hatten eine Plantage erwartet, wo die Kakaobäume in Reihe und Glied stehen, aber wir standen schon in der Plantage und haben es gar nicht bemerkt. Die Bäume (können bis 15 m hoch werden) werden klein gehalten und stehen im Unterholz, um sie vor der Sonne zu schützen.
Geerntet wird in der Trockenzeit. Kevin liefert die Bohnen meist "wet" an die Kooperative, will aber künftig "Nibs" liefern, bereits von der Schale befreiter Rohkakao. Die Kooperative liefert hauptsächlich nach Deutschland und England.
Nach dem informativen Rundgang hat seine Mitarbeiterin Lufina Schokolade bereitet. Diese Schokolade enthält nur Kakao einschließlich der natürlich darin enthaltenen Kakaobutter und ein wenig Zucker um den Geschmack runder zu machen. Nach dem Lunch (war in der "Kakao-Tour" inbegriffen) sind wir nochmal in den Dschungel aufgebrochen und haben in einem Fluss gebadet. Sehr idyllisch.
Abends haben wir dann die Schokolade gekostet, sie war mit so 95 % Kakaoanteil natürlich relativ bitter. Für den Stellplatz auf dem Farm Inn haben wir 25 BZD (pro Nacht) und für die "Kakao-Tour" 60 BZD (p. P.) bezahlt.

13.11.2016, Dangriga, Stann Creek, Belize
Wir sind heute wieder nach Norden, nach Dangriga, gefahren, weil wir ja Morgen nach Tobacco Caye wollen. Dazu müssen wir mit dem Boot von Dangriga hinüberfahren und das Fahrzeug für zwei Nächte unbeaufsichtigt stehen lassen. Das wollten wir nicht riskieren und haben daher nach einem sicheren Platz gesucht.
Es ist immer gut, einen Plan B zu haben , weil unsere erste Adresse in Dangriga, das Jungle Huts Hotel, sich als verlassen entpuppte. Wir hatten noch die Telefonnummer von Brandon, auf dessen Grundstück wir dann schließlich parken durften. Wir bekamen sogar Strom und mussten für die drei Nächte nur 50 BZD bezahlen. Dangriga ist ja nicht der Badeort in Belize und so verliert sich kaum mal ein Tourist hierher. Man kommt nur wegen des Transfer zu den Inseln hierher.

Km 151 (59.612), N 16.96795° , W 88.22992°

14.11.2016, Tobacco Caye, Stann Creek, Belize
Am Morgen hat uns Eileen, Brandons Frau, zum Anleger gefahren, wo wir, zusammen mit einem belgischen Pärchen, das Schnellboot bestiegen.
So eine Stunde sind wir zum Tobacco Island gerast und der Name unseres Ressorts, Tobacco Island Paradies, war nicht gelogen. Es gibt nur 6 "over the water cabins" dort und alles geht sehr familiär zu. Es gibt auf dem Inselchen drei getrennte Ressorts, die aber fast nahtlos inneinander übergehen.
Schon beim ersten Rundgang um die Insel, der, wenn man rasch geht, in 5 Minuten zu erledigen wäre, sahen wir allerelei Getier hautnah (Fotos). Die Mahlzeiten werden gemeinsam eingenommen und das erste Mittagessen mit Fisch war sehr lecker.
Schnorcheln ist natürlich die Haupttätigkeit wenn man sich aus der Hängematte getraut hat. Gut, um wirklich das fantastische Korallenriff zu sehen, müsste man mit dem Boot noch zu den besten Stellen fahren, aber auch direkt von unserer Hütte aus, kann man schon ordentlich Korallen und Fische erschnorcheln.
Nach dem Sonnenuntergang gabs Dinner und heute, der (Voll) Mond stand ja der Erde so nah wie seit 70 Jahren nicht, konnten wir noch den Mondaufgang bewundern. Ehrlich gesagt, der Super-Mond war auch nicht anderst als ein normaler Vollmond. Jedenfalls nicht offensichtlich.
Nach einem Besuch der Beach-Bar setzen wir uns noch auf unsere Veranda. Unmittelbar davor, im Mondlicht zu sehen, zogen Stachelrochen ihre Bahn. Dann legten wir uns in unsere Betten, darunter plätscherten die Wellen und vom Riff war die Brandung zu hören.

Km 0 (59.612), N 16.89914° , W 88.06154°

15.11.2016, Tobacco Caye, Stann Creek, Belize
Am heutigen Morgen schnorchelten wir wieder. Es war höherer Wellengang und das Schnorcheln deshalb anstrengender.
Lunch, nochmal Schnorcheln, Sonnenuntergang, Dinner, Mondaufgang, der Stress nahm kein Ende. Da diese Woche noch "Garifuna Day" ist (19.11.) gab es auch noch ein bisschen Trommelmusik und Garifuna Tänze. Die Garifuna sind Nachkommen von Sklaven aus West- und Zentralafrika, die im 17. Jahrhundert von der Karibik nach dem heutigen Belize migrierten.
Ach ja, wir konnten heute zum Dinner frischen Lobster, gefangen auf Bestellung, geniessen. Er wurde auf dem Holzkohlengrill zubereitet, ein Gedicht. Auch der Super-Vollmond war heute schöner als gestern: Ziegelrot stieg er aus dem Meer empor.

16.11.2016, Old Belize, Belize, Belize
Viel zu schnell waren unsere zwei Tage auf Tobacco Caye zu Ende. Und wir durften gleich auch noch eine Höllenfahrt über die heute rauhe See mitmachen. Das Glasfieberboot schlug ständig hart auf die Wellen auf und die Stöße gingen durch Mark und Bein. Der Aufenthalt im Paradies kostete 70 US$ (p.P./p.Nacht), der Transfer jeweils 20 US$ (p.P.).
Wir haben es überlebt und waren dann hocherfreut, unser LKW'le unversehrt wieder in Empfang nehmen zu können. Brandon gab uns noch zur Wegzehrung 4 frische große Hummerschwänze mit, so das wir uns auch die nächsten Tage mit Hummer ernähren.
Old Belize, neben Belize City gelegen, war unser heutiges Ziel. Die dortige Marina bietet alles was das Overlander-Herz begehrt für 16,50 BZD pro Nacht.

17.11.2016, Old Belize, Belize, Belize
An manchen Tagen bevölkern hunderte von Deutschen Belize-City. Heute war so ein Tag, es wimmelte nur so von Touristen.
Warum?
Kreuzfahrtschiffe schiffen in der Saison fast täglich hundert Tagesbesucher aus und mangels anderer Sehenswürdigkeiten laufen sie einmal die Albert Street rauf und runter und gehen wieder zurück aufs Schiff. So hat uns ein älteres Paar aus Oberbayern geklagt: "Was sollen wir hier?"

Wir haben auch nur das Pflichtprogramm absolviert und uns gegruselt vor der Tatsache, das in Belize-City fast jeden zweiten Tag ein Mord passiert. Allerdings regelmäßig in einem bestimmten Stadtviertel, nachts und im Drogenmilieu. Touristen brauchen keine Angst zu haben.
Ein freundlicher Belizianer hat uns die 5 km von Old Belize nach Belize-City mitgenommen und auf der Rückfahrt wollte man uns im Taxi 15 US$ abnehmen. Erst der dritte Taxifahrer hat uns ein annehmbares Angebot gemacht: 15 Dollar, aber Belize-Dollars, was exakt der Hälfte entspricht.

18.11.2016,Crooked Tree, Belize, Belize
Das "Crooked Tree Wildlife Sanctuary" liegt nördlich von Belize City und soll bis zu 540 verschiedene Arten von Vögeln beherbergen, insbesondere im Winter auch den Jabiru-Storch, den Vogel mit der größten Flügelspannweite in der nördlichen Hemisphäre (3 m). Den haben wir natürlich nicht gesehen und von den 540 Arten vieleicht 10.
Aber wir konnten mal wieder in freier Natur stehen und das an einem wunderschönen Platz an der Lagune.

Km 59 (59.821), N 17.78133° , W 88.53150°

19.11.2016, Northern Highway (Eco-Tours), Orange Walk, Belize
Die letzte Gelegenheit (für voraussichtlich längere Zeit) nochmal in den Dschungel zu kommen, bietet sich bei einer Fahrt auf dem New River nach Lamanai an. Lamanei ist eine Maya-Stätte und ist vernüftig nur auf dem Fluss zu erreichen. Bei einem der Anbieter, Eco-Tours, haben wir uns auf das Grundstück gestellt und dürfen dort kostenlos stehen.
Das kurze Stück bis fast Orange Walk war schnell geschafft. Auf dem Grundstück hat Elliot, der Besitzer, eine kleines Paradies geschaffen. Als er uns noch seine Spinat und Okra-Pflanzen (wachsen wild) gezeigt hat, war die Mittagessenfrage schnell geklärt. Den Nachmittag haben wir in der Hängematte verbracht. Wir können erst Morgen nach Lamanei fahren, weil wir das Boot heute verpasst haben.
Das Beste kam am späten Abend: Unsere zweite Enkeltochter war geboren worden.

Km 36 (59.857), N 18.02373° , W 88.55334°

20.11.2016, Northern Highway (Eco-Tours), Orange Walk, Belize
Um 9:00 Uhr sind wir nach Lamanai losgefahren. Die Fahrt dauerte eine gute Stunde, unterbrochen von kurzen Stopps wenn interessante Tiere zu sehen waren. Krokodile und Manatees sahen wir leider nicht.
Lamanei ist, verglichen mit Tikal oder Chichen Itza, eine unspektakuläre Maya-Stätte und zudem nur ansatzweise ausgegraben. Aber die Fahrt auf dem New River war abwechslungsreich: mal ging es durch schmale Seitenarme, mal durch seeartige Abschnitte.
Auch die Führung durch Carlos war informativ, auch Pflanzen und Tiere erklärte er gut.
Nach dem Lunch, der bei der Fahrt dabei war, gings wieder mit Höllentempo zurück. Die Fahrt kostete 100 BZD (p.P).

21.11.2016, Bacalar, Quintana Roo, Mexiko
Unser heutiger Grenzübertritt von Belize nach Mexiko war unspektakulär. In einer Stunde war alles erledigt, wobei die Formalitäten bei der Ausreise umfangreicher, und mit 40 BZD Ausreisesteuer pro Person auch teuer war. Auf mexikanischer Seite hatten wir kein Problem mit dem Fahrzeug, weil wir bei der letzten Einreise ja bereits ein Permit für 10 Jahre bekommen haben. Also waren nur die Touristenkarten zu erlangen und die kosteten heute nichts.
Die letzte Autowäsche war schon Monate her und in Mexiko kostet die Handwäsche so 5 €. Das war dann das Erste was wir in Mexiko erledigten.
Auch das Auffüllen der Vorräte (nach dem relativ teueren Belize) im Walmart in Chetumal war obligatorisch.
Kurz nach Chetumal beginnt die 50 km lange Lagune von Bacalar. Ein glasklarer azulblauer Süßwassersee.
Am Balneario in Bacalar, also der Badeanstalt, haben wir geparkt für 160 Pesos (7 €) und sind gleich ins warme Wasser der Lagune gehüpft.
Geographisch waren wir nun auf der Halbinsel Yukatan, deren östliche Hälfte politisch die Provinz Quintana Roo bildet.

Km 125 (59.982), N 18.68012° , W 88.38586°

22.11.2016, Mahahual, Quintana Roo, Mexiko
Mahahual oder Majahual wie im Straßenatlas steht, war ein beschauliches Fischerdorf und ist heute ein Touristenhotspot, der einzig und allein für Kreuzfahrtschiffe entstanden ist. Man fährt von der Hauptstraße Chetumal-Cancun 60 km östlich vor bis ans Meer.
Es gibt zwar ein paar Hotels am Ort, aber nach unserem Eindruck waren nicht so viele Zimmer belegt.
Tausende von Kreuzfahrer tummelten sich an der Strandpromendade, waren mit Jeeps, Buggies oder Segways unterwegs. Andere machten Tauch- oder Schnorcheltouren oder saßen in der Strandbar.
Wenn das Kreuzfahrtschiff abends ablegt, ist der Ort verwaist. Aber am nächsten Tag kommt auch das nächste Schiff, wenigstens in der Saison, also wenn in Nordamerika oder Europa Winter ist.
Wir sind dann einfach zwei km weiter südlich gefahren, wo die Welt (Tourismusmäßig gesehen) noch in Ordnung ist. An einem ehemaligen Restaurant (alles desolat, der Besitzer, Miguel, will verkaufen) konnten wir für 150 Pesos (p.Nacht) parken, 20 m vom (leeren) Strand. Vorne, im belebten Ort, hätten wir 700 Pesos bezahlen müssen.

Km 102 (60.084), N 18.70725° , W 87.71324°

23.11.2016, Mahahual, Quintana Roo, Mexiko
Heute Nachmittag war es richtig leer in Mahahual, als das Kreuzfahrtschiff den Ort verlassen hatte. Die Händler hatten ihre Stände abgebaut und die Lokale die Stühle zusammengestellt. Das war auch für uns angenehm: Man konnte die Strandpromenade entlangspazieren ohne ständig angesprochen zu werden.




24.11.2016, Xcalak, Quintana Roo, Mexiko
Wem, wie uns, der Trubel in Mahahual zu viel ist, kann auf guter Straße rund 60 km südlich nach Xcalak fahren. Dort, es ist ein Fischerdorf, gibt es so gut wie keinen Tourismus.
Noch weitere 6 km weiter südlich, es führt keine Straße dorthin, beginnt bereits Belize mit dem Ambergris Caye, wo es viele teure Luxusressorts gibt.
Unser Reiseführer bechreibt Xcalak als einen "weltverlorenen Ort". Tatsächlich sind wir dir 60 km von Mahahual nur durch Mangrovensümpfe hierhergefahren. Bei Toby's Restaurant konnten wir campen. Wir bekamen sogar Strom und (langsames) WiFi, Mobilfunk gibt es hier nicht (120 Pesos p.N.). Wie es sich für ein Fischerdorf gehört, gab es am Abend fangfrischen Fisch, quasi vom Boot in die Pfanne. Und dem entsprechend gut hat es ja auch geschmeckt.

Km 64 (60.148), N 18.27032° , W 87.83556°

25.11.2016, Xcalak, Quintana Roo, Mexiko
Bei regnerischem Wetter haben wir heute ein bisschen Housekeeping gemacht. Ansonsten war es zu windig um Draußen angenehm zu sitzen.

26.11.2016, Tulum, Quintana Roo, Mexiko
Auf schöner Straße fuhren wir heute bis Tulum, dem ersten Super-Touristen-Hotspot auf der Halbinsel Yukatan, durch. Das merkten wir auch als wir den Chedraui Supermarkt betraten. Sehr viele Touristen deckten sich in dem relativ angenehmen Supermarkt ein.
Wir blieben gleich auf dem Parkplatz stehen weil es schon zu spät für die berühmten Maya-Ruinen war. Das hat morgen noch Zeit. Der Chedraui Supermarkt liegt ungefähr 3 km vom Meer und den Ruinen entfernt.

Km 264 (60.412), N 20.21167° , W 87.45101°

27.11.2016, Xpu-Ha, Quintana Roo, Mexiko
Eigentlich wollten wir heute noch die Ruinen von Tulum besichtigen und dazu vorne am Meer parken. Aber heute war Sonntag und alle Parkplätze voll belegt. Dann war der Plan B am offiziellen Parkplatz der Ruinen zu parken. Aber dort verlangten die Parkwächter 240 Pesos (11 Euro) nur zum Parken - das war uns zuviel, zudem wir die Ruinen bereits früher (2002) mal besichtigt haben.
Wir fuhren dann auf einer Autobahn mit Verkehr wie auf der A8 weiter nach Xpu-Ha (Schpu-Ha gesprochen), einer der schönsten Strände an der Riviera Maya. Dort auf dem Campground Mundo-Chalio, bei Vera und Dierck, parkten wir und wollen einige Zeit hierbleiben. Unterwegs passierten wir prachtvolle Hotels und waren erstaunt, wie sich die Riviera Maya in den letzten 14 Jahren entwickelt hat. Dabei waren wir noch nicht einmal an den Haupt-Brennpunkten Playa del Carmen und Cancun.

Km 47 (60.469), N 20.47248° , W 87.25842°

28.11. - 30.11.2016, Xpu-Ha, Quintana Roo, Mexiko
Wir haben in den Urlaubsmodus umgeschaltet und genießen den herrlichen Sandstrand. Eigentlich müsste man Puderstrand sagen, so fein ist der Sand.
Alle Vorsätze wie "das Wohnmobil mal gründlich zu putzen" oder "die Staufächer mal wieder richtig einräumen" sind der Faulheit zum Opfer gefallen. Aber wir wollen ja bis mindestens Neujahr hierbleiben und so bleibt noch genügend Zeit wenn es uns mal langweilig ist.
Xpu-ha ist einer der wenigen Strände an der Riviera Maya, der frei zugänglich ist. Die anderen sind von geschlossenen Hotelanlagen besetzt. Auch hier sind ein paar Hotels, sogar Luxushotels (z.B. Hotel Esencia-Doppelzimmer ab 800 € pro Nacht), aber am Strand kann man frei laufen.
Frei zugänglich, damit ist gemeint, man kann mit dem Auto hinfahren. So ist der Parkplatz am Wochenende gesteckt voll, aber Wochentags ist nicht viel los. Es gibt beim Parkplatz ein Restaurant mit Liegenvermietung, das gut frequentiert ist. Aber ein paar Meter daneben ist schon leerer Strand.
Das Preisniveau an der Riviera Maya ist ungefähr zwei bis dreimal so hoch, wie an der Pazifikküste südl. von Acapulco (vgl. 13.9.). Da wir Selbstversorger sind, berührt uns das kaum.







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