2016
Reiseseiten von Leo und Rita

Mai 2016


01.05.2016 New York
New York fiel heute buchstäblich ins Wasser. Zeit, die vom vielen Laufen ermüdeten Glieder zu erholen. Morgen soll es nicht viel wärmer, aber trockener sein.
Rita wollte ja nun immer in New York bleiben, so gut hat es ihr bisher gefallen. Aber bei diesem fürchterlichen Wetter, unsere ganze Bräune aus Mexiko geht verloren, hat sie es sich anderst überlegt.




 Guggenheim Museum
02.05.2016 New York
Das Guggenheim Museum hat uns, von der Architektur abgesehen, enttäuscht. Aber dies deswegen, weil die berühmte Rampe, die sich über alle Stockwerke hinaufwindet und normalerweise die meisten Exponate zeigt, wegen Neugestaltung gesperrt war. Gut, es gab verminderte Eintrittspreis, aber da wir den New York City Pass hatten, profitierten wir davon auch nicht.
Am Besten hat uns die "Sammlung Tannhauser" gefallen, die Impressionisten wie Picasso, Kandinsky, Monet, Manet,Cezanne usw. zeigt. Julian Tannhauser war übrigens ein Kunsthändler der in Krumbach/Schwaben geboren wurde und seine Galerie wegen des Nationalsozialismus zuerst nach Paris und dann nach New York verlegte. Seine Sammlung vermachte er der Salomon Guggenheim Stiftung. Die Guggenheims waren eine reiche Industriellenfamilie, ursprünglich aus der Schweitz, die sich der Kunstförderung verschrieben hatten. 1943 (!) beauftragte Salomon G. den Architekten Frank Lloyd Wright mit dem Bau eines Museums an der Fifth Avenue. 1949 starb Salomon G.. Mit dem Bau wurde 1956 begonnen und er wurde 1959 fertiggestellt (auch Wright erlebte die Fertigstellung nicht mehr).
Das Museumsgebäude ist eine architektonische Glanzleistung, da der Architekt eine Gesamtgestaltung verwirklichte. Also jedes Detail am Gebäude ist aus einem Guss. Als Ulmer denkt man sofort daran das Richard Meyer, der Architekt des Ulmer Stadthauses, ein New Yorker, sehr viel von Wright sagen wir, gelernt hat.
Die Straßen von New York in Downtown haben richtige Namen (keine Nummern). Uns so nennt man das Stadtgebiet, das südlich der Houston Street liegt (South Of Houston Street) "Soho". Soho gilt als das Künstlerviertel von New York und hat sehr viel alte Bausubstanz (meist schön renoviert), viele Kunstgalerien und Lokale. Uns so beendeten wir den Tag in der Broom Street Bar.

 Metropolitan Museum of Art
03.05.2016 New York
Anstatt, wie vorhergesagt, besser zu werden, wird das Wetter immer schlechter. Aber es gibt soviele Museen in New York, das es gar nicht soviel Regentage geben kann, um sie alle zu sehen. Und diese Museen sind gigantisch. Also wir würden mal schätzen, das alle Berliner Museen zusammen so ungefähr die Hälfte des Metropolitan Museum of Arts (New Cork City Pass) umfassen, wo wir heute waren.
Wir haben heute "nur" die Gemäldesammlungen von der Renaissance bis zum 20. Jahrhundert besucht und waren damit stundenlang beschäftigt. Fast alle Künstler dieser Zeiten sind mit Hauptwerken vertreten und es gibt nicht ein oder zwei Werke jedes Künstlers, sondern so 20 Rembrandts, Rubens, Monets, Manets, Renoirs oder Picassos.
Für die mehr als 5 Mio. Besucher im Jahr gibt es fünf Cafeterias. Die Ausstellungsfläche beträgt 130.000 m². Das Metropolitan Museum of Art ist das größte Kunstmuseum der USA und eines der bedeutensten der Welt. Mehr als 3 Mio. Werke sind im Fundus und das Museum selbst sowi die meisten Exponate sind Stiftungen von Mäzenen.

In New York gibt es fast alles und so sind wir auf dem Heimweg noch bei Dean & Deluca vorbeigegengen. Schon am Hinweg hat uns das Brotangebot angelacht und so haben wir noch zum Abendessen ein Holzofenbrot mitgenommen (es schmeckte tatsächlich wie Zuhause). Dean & Deluca ist ein bekanntes Delikatessgeschäft mit mehreren Filialen in New York und man findet europäische Qualität (meist auch aus Europa) zu sehr, sehr teuren Peisen (z.B. Camembert 23 $, ital. Teigwaren 10 $). Da war unser Viertellaib mit 3,50 $ richtig preiswert.

 Museum of Modern Art, in der Mitte: Pablo Picassos "Les Demoiselles d'Avignon" (1907)

04.05.2016 New York
Einer der Höhepunke unseres New York Besuchs war heute sicherlich der Besuch im Museum of Modern Art (MoMA) in der 53. Straße. Bereits 2004 haben wir in Berlin einen kleinen Teil der Werke gesehen. Damals wurde das Museum in New York umfassend restauriert und man nutzte die Gelegenheit, die Werke in Berlin zu zeigen.
Da auch das Metropolitan Museum of Arts (gestern) auch bis in Neuzeit ausgerichtet ist, überschneiden sich die Künstler natürlich. Aber in beiden Museen sind die Meisterwerke der jeweiligen Künstler vertreten. Wieder schöne Bilder von Picassos, Matisse, Cézannes, Degas, Modigliani. Aber auch die Amerikaner Pollock, Rothko, Twombly und die Deutschen Beuys, Richter, Polke, Uecker und andere.
Bei dem sehr bescheidenen Wetter haben wir es heute nach dem Besuch des MoMA belassen und sind wieder heimgefahren. Die Füße haben es uns gedankt.


05.05.2016 New York
Es traf sich gut, vom Wetter abgesehen, das eine unserer engsten Freunde, in der Stadt waren. So konnten wir einen zünftigen Vatertagsausflug machen. Eine, wenn auch bescheidene Wanderung, durch den Highline Park, dann Einkehr im Biergarten.
Also Heide und Dieter waren aus familiären Gründen in New York. So hatten wir es seit einiger Zeit vereinbart, uns dort zu treffen. Heute hat es nun geklappt und wir trafen uns am Madison Square Garden. In der Nähe beginnt der Walk durch den Highline Park, einer aufgelassenen Bahntrasse über einige Kilometer von der 30. bis zur 14. Straße. Die Trasse ist schön bepflanzt und das Beste ist der Biergarten am Ende am "Standard Hotel".
Gut, das Wetter könnte schöner gewesen sein, aber der Biergarten war beheizt und wir konnten leckere Hefeweizen trinken. Es war schön mal wieder mit Freunden zu reden und der Abschied wurde erleichtert durch die Tatsache das wir uns in zwei Wochen in der Heimat wiedersehen.

06.05.2016 New York
Das Wetter war heute nicht schlecht, nein, es war noch schlechter. Dauerregen und orkanartige Winde. Nicht mal das Empire State Building (Foto) war ganz zu sehen.
Wir haben uns trotzdem aufgemacht und sind durch Macy's und später durch die Kings Plaza in Brooklyn (auf dem Heimweg) geschlendert.
Wir haben noch immer einen Programmpunkt in unserem New York City Pass zu erledigen: Eine Fahrt mit der Circle Line. Morgen, es ist wieder trockenes Wetter angesagt, wollen wir das angehen.






 Hudson River, links New Jersey, rechts Manhattan

07.05.2016 New York
Unsere im New York City Pass enthaltene Schifffahrt rund um Manhattan mit der Circle Line haben wir uns für einen Schönwettertag vorgenommen. Aber heute war nun unser letzter Tag und er war wettermäßig im Verhältnis zu den anderen Tagen gar nicht so schlecht.
Vom Wasser her, mit Blick auf die gesamte Skyline, ist Manhattan einfach großartig. Wir fuhren von der 42. Straße am Hudson River runter bis zur Südspitze von Manhattan. Auch am jenseitigen Ufer des Hudson, in New Jersey, stehen tolle Wolkenkratzer (immerhin wissen wir nun, bei dem miesen Wetter die letzten Tage, warum diese Hochhäuser Wolkenkratzer heißen).
Nach einem kurzen Abstecher zur Freiheitsstatue fuhren wir den East River bis zur Williamsburg Bridge hinauf und dann wieder zurück. Im Hudson River war inzwischen schwer was los, weil eine Qualifikation für den Americas Cup (Segelregatta) stattfand.
Die Rundfahrt dauerte zwei Stunden.

Was bleibt als Fazit von New York? Wir haben von dieser Stadt mit 8. Mio Einwohner (20 Mio. Einwohner in der Metropolregion), größte und teuerste Stadt der Vereinigten Staaten, in 12 Tagen nur einen Bruchteil gesehen. Es hat uns sehr gut gefallen. New York ist anderst als die übrigen USA, so haben es wir jedenfalls empfunden. Das mag an der Vielfalt der Ethnien liegen oder an der Architektur in Manhattan. Interessant ist auf jeden Fall, das nur die Hälfte der New Yorker Englisch zu Hause spricht (25 % sprechen Spanisch und 25 % irgendeine andere Sprache).
Es gibt für alle New Yorker, wo sie auch herkommen, ihre von dem jeweiligen Herkunftsland gewohnte Speisen. Wir waren am Vatertag in einem bayerischen Biergarten. Es soll deren 50 Stück in New York geben.
Hat man das Subway Sytem begriffen (Linien wechseln ihre Nummer während der Fahrt, aus einem "Express" Zug wird zeitweise ein "Local" Zug, an manchen Haltestellen muss man bereits von der Straße den richtigen Einstieg wählen usw.) dann ist es ein geniales Verkehrsmittel mit hoher Taktfrequenz und Service rund um die Uhr. Es gibt fast 400 km Subway in New York, dazu kommen noch unzählige Buslinien.
Die Massen von Besuchern aus aller Welt erfordern an manchen touristischen Höhepunkten Geduld (lange Warteschlangen). Aber alle wollen halt New York sehen.

08.05.2016 Greenbelt Park/Washington
Im Dauerregen haben wir heute New York wieder verlassen. Wir hofften, heute am Muttertag sei weniger Verkehr, aber New York schläft nie.
Über die Verranzo Bridge (immerhin noch länger wie die Golden Gate Bridge) gings wieder nach Staten Island (gehört noch zu New York). Diesmal mussten wir (korrekterweise) den Truck Tarif zahlen: 32 $. Über die Goethals Bridge gelangten wir dann nach New Jersey. Dann vorbei an Philadelphia, das gehört zu Pennsylvania, nach Delaware. Baltimore mit seinen Maut-Tunnels (dürfen wir mit Gastank an Bord auch gar nicht fahren) haben wir rechts liegen gelassen und sind so 150 km durch das ländliche Delaware und Maryland gefahren. Die Bay Bridge bei Annapolis kostete diesmal nichts (nur von Westen kommend).
Jutta und Hermann, die auch am Freitag heimfliegen, haben uns am Greenbelt Park (vgl. 16.04.) bereits erwartet. So konnten wir dort auf Rita's Geburtstag anstoßen.
Wir werden bis Freitag dort verbringen, packen, putzen und aufräumen.

Km 413 (48.550), N 38° 58' 45'', W 77° 30' 27''


10.05. - 12.05.2016 Greenbelt Park/Washington
Am Montag haben wir noch meinen Geburtstag gefeiert und leichte Vorbereitungen für den Heimflug getroffen.
Dienstag war der große Waschtag. Es ist uns unverständlich das in den USA kein vernüftiges Münzgeld existiert. Die Waschmaschinen fressen bis zu 28 Vierteldollarmünzen für einen Waschgang so das man ständig am füttern ist. Gottseidank war es eine große Laundry und es gab Wechselautomaten. Zeitweise haben wir 6 Maschinen gleichzeitig am Laufen gehabt.
Nebenbei liefen Fernseher und so konnten wir beim Wetterbericht eine Statistik sehen, das wir nun im Großraum Washington - New York seit 14 Tagen Regenwetter haben. Das sei, uns war das kein Trost, seit 60 Jahren nicht mehr um diese Jahreszeit vorgekommen. Und noch besser: Da es noch weiter jeden Tag regnet, wird der Rekord von 1936 (!) übertroffen werden, nämlich 17 Tage am Stück.
Mittwoch: Der Dauerregen ging weiter und wir wollten doch unser LKW'le aufräumen. Vielleicht wirds morgen etwas trockener. Auf den Wetterbericht kann man sich jedenfalls nicht verlassen
Es blieb am Donnerstag bewölkt, aber trocken. Zum Reisetaschen packen war es ok. Morgen am Freitag geht es für einen "Urlaub" zurück nach Deutschland.

13.05. und 14.05.2016
Im Nieselregen sind wir zum BWI Storage in Glen Burnie (direkt neben dem Flughafen Baltimore-Washington -BWI-) gefahren (40 km). Da wir angemeldet waren ging alles ruck-zuck. Im Hummer Jeep sind wir dann zum Flughafen rübergefahren worden und hatten noch reichlich Zeit bis zum Abflug. Jutta und Hermann sind auch dazu gestoßen und so verging die Zeit im Nu. Der Flug war pünktlich und um 10:30 Uhr am Samstag sind wir pünktlich in Frankfurt gelandet. Wegen der langen Gepäckabfertigung mussten wir zum Intercity noch spurten, aber letzlich haben wir es geschafft im gebuchten Zug zu sitzen. Mitte Juni werden wir zurückfliegen.
Km 60 (48.610)





Juni 2016               nach oben zur Navigation