2016
Reiseseiten von Leo und Rita

August 2016


01.08.2016, Palmetto Island State Park, Lousiana
Um weiter Richtung Westen zu kommen mussten wir den Mississippi überqueren und die nächste Brücke war 10 km nördlich in Baton Rouge. Aber gleich nach der Brücke gings südlich weg ins Cajun Country, wo noch französischsprechende Nachkommen von ursprünglichen Frankokanadiern leben. Diese Gegend, wie das gesamte Mississippi-Delta, ist durchzugen von Bayous, kleine oder große, langsamfließende oder stehende Gewässer. Und Sümpfen.
Außer der alten Schleusenanlage in Plaquemine war das Hauptziel heute das Avery Island, wo alle Tabacosoße (McIlhenny Company) der Welt herkommt. Es gibt eine nette "self guided tour" (selbstgeführte Tour) die natürlich im Store ended.
Aber es ist schön erklärt wie die Tabascosoße entsteht. Die Chili's, Red Pepper, Jalapenos und Habaneros (so ist die Reihenfolge in der Schärfe) werden auf Avery Island selbst angebaut. Sie werden geschredert und mit Salz für drei Jahre in Eichenfässer gelagert. Dann wird diese Masse mit Essig vermischt und gesiebt und abgefüllt.
Wir kennen ja nur die "normale" Pepper Sauce aus den Red Chili's, aber es gibt wie erwähnt Jalapenos, Habaneros, mit Knoblauch, mit geräucherten Chilie's, mit grünen Jalapenos und Süß-sauer.
Außer den Pröbchen haben wir uns auch noch im Store ein wenig eingedeckt. Der Eintritt kostete übrigens 5,50 $ abzgl. 10 Prozent Seniorenrabatt (ab 55 J.).
Zum Übernachten sind wir in den Palmetto Island State Park gefahren (24 $). Eine gepflegte Anlage mitten in einer dschungelartigen Wildnis. Es gibt sogar eine Laundry, im Preis inbegriffen.

Km 240 (52.105), N 29,85806° , W 92,14407°

02.08.2016, White Memorial County Park, Anahuac, Texas
Unserer weiterer Plan war ja die Küste Lousianas weiter entlangzufahren und an einigen Stränden dort übernachten.
Aber es kam anders: Wir hatten ja Anfang Juli bei unserem LKW'le in Virginia einen Kundendienst machen lassen (Ölwechsel, schmieren usw.). Bei unseren wöchentlichen Motorölkontrollen stellt sich nun heraus, daß wir immer mehr Öl messen. Und das ist ja auch nicht "gesund". Also wollten wir den nächsten Service aufsuchen und die Sache checken lassen.
Der nächste Service für unseren FUSO ist nun in Houston/Texas und so sind wir auf dem schnellsten Wege dorthin unterwegs gewesen. Auf der sehr frequentierten Interstate 10 sind wir bis 60 km vor Houston gefahren auf den kostenlosen "White Memorial County Park" bei Anahuac. Kostenlos hieß nun nicht, das man sich einfach hinstellen konnte. Nein, hier war ein Permit erforderlich. Bei einem Office im Park bekamen wir die Auskunft, daß wir uns das Permit im Commissioners Office (so eine Art Bürgerbüro) holen sollten "2 Miles right on the Highway 61". Nun, aus den 2 Meilen sind 5 geworden aber ansonsten erhielten wir das Permit ohne Umstände. In dem riesigen Park waren wir die einzigen Besucher.

Km 318 (52.423), N 29,83647° , W 94,65201°

03.08.2016 Bolivar Peninsula, Texas
Um 7 Uhr sind wir schon aufgestanden und nach dem Frühstück nach Houston gefahren. Den FUSO Service haben wir leicht gefunden und unser Problem geschildert. Zuerst wollte der Meister nicht so richtig, weil laut Firmenpolitik keine RV's (Wohnmobile) gewartet werden dürfen. Aber nach einigem Zureden haben wir zusammen mit einem weiteren Mitarbeiter den Ölstand gecheckt (war zuviel - beim letzten Ölwechsel haben die Kollegen in Virginia zuviel eingefüllt) und der Mitarbeiter legte sich unter unser LKW'le und lies an der Ölwanne Öl ab.
Dafür wollte er auch keine Rechnung schreiben und nach einigem "small talk" über unser LKW'le und einem Tip für den Mitarbeiter konnten wir schon wieder weiterfahren.
Auf unserer weiteren Fahrt Richtung Galveston lagen IKEA und ALDI fast auf unserer Route und wir nutzten die Gelegenheit um noch einen Vorrat an Backmischung und Brot (und ein paar andere Sachen) einzukaufen.
In Galveston waren wir dann wieder auf unserer ursprünglichen Route entlang des Golf und wir fuhren noch 20 km ostwärts zurück auf die Bolivar Halbinsel. Dort gibt es mehr als 30 km Sandstrand der befahren werden darf und auch zum campen genutzt werden kann. Man braucht wieder eine Permit (10 $ - gültig 2016) und es gibt außer Abfalleimern nichts.
Vor der Halbinsel mussten wir noch die Schiffsausfahrt aus der Galveston Bay mit der Fähre überqueren. Die Fähre war kostenlos.
Am Strand war echt was los, aber genügend Platz für uns. Viele Urlauber fahren mit Golf-Karts und Sand-Buggys den Strand auf und ab. Das Wasser des Golf ist so warm wie die Luft: über 30 Grad.
Wir saßen lange draußen und blickten aufs Meer und die Sterne. Es hat jede Menge Ölförderplattformen im Golf und nachts sieht man deren Beleuchtung am Horizont bzw. auf dem Meer heißt es ja Kimm.

Km 197 (52.620), N 29.4571562°, W 94.6239889°



04.08.2016 Bolivar Peninsula, Texas
Tagesgäste neben uns haben heute deutlich gemacht, dass sie Trump Fans sind. Ansonsten hatten wir einen schönen Strandtag.
Der Golf ist ja an der texanischen Küste nicht so klar wir z.B. in Florida. Ein Amerikaner auf der Galveston Fähre hat uns erklärt, das der Mississippi so viele Nährstoffe einträgt, dass die Mikroorganismen in diesem Teil des Golfes für das eher trübe Wasser sorgen. Unser Badevergnügen hat das nicht beeinträchtigt.

05.08.2016, Magnolia Beach, Port Lavaca, Texas
Wir sind heute wieder weitergefahren. Zurück über die Galveston Fähre und immer entlang des Strandes nach Westen. In Galveston sind die ersten Meilen dem Vergügen gewidmet, weiter hinaus, entlang an endlosen Stränden, stehen Ferienhäuser am Strand. Das geht so 50 km lang bis Surfside Beach (auch freie Übernachten), dem letzten Strandabschnitt vor Freeport, das wiederum eine riesige Industrieanlage (Raffinerien) ist.
Die Küstenstraße hörte nun auf und wir mussten einen Schlenker ins Landesinnere fahren. Am Carl Park (auch ein kostenloser Übernachtungsplatz) bei Palacios machten wir Mittagspause. Bei Port Lavaca schließlich sind wir auf den Magnolia Beach gefahren (kostenlos).
Wenn wir wo parken kommen immer wieder Amerikaner vorbei, die anhalten und ein bischen "small talk" machen wollen. Meist haben sie noch ein derartiges Wohnmobil gesehen und wollen Informationen dazu. Heute aber erzählten mehrere "Passanten", das vor zwei Tagen ein ähnliches Wohnmobil aus München hier stand.
Wir sind heute, nach dem Strand, durch Baumwollfelder und Weiden gefahren. Osttexas ist erstaunlich grün und wasserreich.

Km 275 (52.895), N 28,55688° , W 96,52678°


06.08.2016, Padre Island, Corpus Christi, Texas
Heute war wieder ein schöner heißer Tag. Nach Wochen haben wir uns an die Hitze gewöhnt und entsprechende Strategien entwickelt, obwohl viele Amerikaner es nicht fassen, dass wir keine Klimaanlage haben. Beim Fahren haben wir im Fahrerhaus schon eine Klimaanlage, aber nach Ankuft am Zielort müssen halt alle Fenster und Dachluken geöffnet werden, dass der Wind durchströmen kann. Das funktioniert an der Küste ganz gut, weil immer eine Brise ist.
Zudecken im Bett kann man auch vergessen weil Nachts meist über 25° sind.
Bei unserer Route nach Padre Island mussten wir wieder eine Fähre benutzen, aber heute war eine Wartezeit von einer Stunde und wie alle Amerikaner haben wir den Motor die ganze Zeit am Laufen gehabt (wegen der Klimaanlage natürlich). Der Campground in Padre Island war ziemlich voll (Samstag), aber es gibt ja noch 100 km Beach zum parken. Die ersten Kilometer waren ziemlich belebt mit Tagesauflüglern aber abends waren wir fast allein.

Km 175 (53.070), N 27,41367° , W 97,30213°



07.08.2016 Padre Island, Corpus Christi, Texas
Direkt am Wasser zu stehen hat natürlich seine Reize, wie das Panoramabild, aus der Tür heraus fotografiert, zeigt. Die Kehrseite ist das die Gischt, die man zwar nicht direkt merkt, die sich aber überall am Fahrzeug niederschlägt. So waren am Morgen unsere Insektenschutzrollos triefend nass und Salzwasser ist ja nicht so prickelnd für das Fahrzeug.
Wir sind deshalb zum Malaquite Campground (4 $) umgezogen, der 80 m vom Wasser entfernt ist und als Annehmlichkeit einen beschatteten Tisch und Duschen hat.
Im Visitor Center, 600 m entfernt, gibt es ein leidliches WiFi und eine Klimaanlage zum abkühlen.
Nachmittags sind noch Domenikus und Diana und deren Kinder Anian, Lavina und Valentina aus Bayern eingetroffen, die aber erst den South Beach erkunden wollten.

08.08. + 09.08.2016 Padre Island, Corpus Christi, Texas
Vorbereiten auf Mexiko (Route, Übernachtungsplätze usw.), Faulenzen (bei 110° Fahrenheit - 43° C - wird das auch erlaubt sein), und Baden. So läßt sich der Montag beschreiben. In Texas hat am 8.8. die Schule begonnen und somit ist der Campground fast leer.



10.08.2016 San Benito, Texas
Nach ein paar Besorgungen in Corpus Christi (Auto von der Gischt befreien, Gas auffüllen) nahmen wir Kurs gen Süden bis kurz vor der mexikanischen Grenze. In San Benito fuhren wir zum Walmart so daß wir morgen zur Grenze nur ein paar Kilometer haben.

Km 279 (53.349), N 26,14658° , W 97,63447°



11.08.2016,Pemex Tankstelle in Ciudad Victoria, Tamaulipas, Mexiko
Es war relativ einfach heute, die Grenze nach Mexiko zu passieren. Nachdem wir mit dem Permit für das Fahrzeug am 18.12.2015 Probleme hatten, haben wir uns mit Los Indios einen Grenzübergang ausgesucht, der auch einen Parkplatz hat. Und das war gut so. Mehrmals wurde unser Fahrzeug inspiziert um festzustellen, das es ein "Casa Rodante" (Wohnmobil) ist, das wir über die Grenze bringen wollten (bei einem anderen Autotyp gibt es Gewichtsbeschränkungen, die wir nicht einhalten). Nachdem wir auch keine Strafe zahlen mussten, weil wir vom letzten Mexikoaufenthalt keinen Exit-Stempel hatten (vgl.13.03.2016) und auch kein Deposit für das Fahrzeug hinterlegen mussten, war es uns egal, daß wir geringfügig abgezockt wurden. Wir bezahlten je 28 US-Dollar für die Touristenkarten und 60 US-Dollar für das Fahrzeug Permit.
Auch das weitere hat gut geklappt: In Matamoros, gleich nach der Grenze, haben wir unsere mexikanische SIM-Karte aufladen und Pesos aus dem Automaten ziehen können.
Die Weiterfahrt nach Ciudad Victoria war eintönig und führte nur durch endlose landwirschaftliche Flächen. Im Nordosten sind uns bekannte sichere Wohnmobilstellplätze rar und so fuhren wir auf einen Pemex-Truck-Stop (Pemex ist die staatliche Monopolgesellschaft für alles was mit Öl und Tankstellen zu tun hat) in Ciudad Victoria.
Man kann hier die Sierra Occidental bereits sehen. Morgen wollen wir da hinauffahren und erhoffen uns moderatere Temperaturen in mehr als 2.000 m Höhe. Nachmittags war es heute 45° (!) heiß. Temperaturen die wir schon lange nicht mehr erlebt haben.

Km 357 (53.706), N 23,72312° , W 98,99863°

12.08.2016,Villa de Reyes, Centro Vacacional Gogorron, Mexiko
Gestern wären wir ja beinahe bis zum Nördlichen Wendekreis bei 23° 26 ' 05'' gekommen. Heute haben wir diesen quasi gleich nach dem Frühstück überquert, ohne es zu merken, da kein Marker oder ähnliches zu sehen war.
Wir sind also nun wieder in den Tropen, aber da wir auch in der Sierra Occidental dann letztlich bis 1.850 m Höhe gefahren sind, ist die ersehnte "Abkühlung" eingetroffen. Es war am Nachtmittag "nur" noch 30°.
Keine Abkühlung gab es jedoch im Thermalbad am Badezentrum in Villa de Reyes: Das Wasser hatte 41°. Wir wollten hier eigentlich nur auf einem sicheren Parkplatz übernachten, aber im Preis von 300 Pesos war zwar keine "Annehmlichkeit" für unser Wohnmobil dabei, aber dafür für uns (der Eintritt ins Bad war inbegriffen).
Wir haben das Bad sehr genossen, wie viele Mexikaner auch. Da ein Gewitter aufzog und die Sonne sich hinter dichten Wolken verzog, war die Wärme sogar wohltuend. Danach ein eiskaltes Bier und die Welt war wieder in Ordnung.

Km 375 (54.081), N 21,72312° , W 100,95335°

13.08.2016, Guanajuato, Guanajuato, Mexiko
Es war eine herrliche Nacht. Nicht wegen irgendwelcher besonderen Vergnügungen, sondern weil das heftige Gewitter gestern Abend für Abkühlung sorgte. Die Nachttemperatur sank auf so 18° und da konnten wir gut schlafen.
Am Morgen war es sogar ein bischen kühl als wir uns nach Guanajuato aufmachten. Die Strecke bis Dolores Hidalgo war nichts besonderes, aber ab da, auf der Mex 110, war es eine richtig schöne Gebirgsstrecke hinauf auf 2.650 m.
Der einzige, fußläufig zum Zentrum, vorhandene Parkplatz (Campground kann man schlecht sagen) ist schwierig anzufahren. Die Beschreibung umfasst eine halbe Seite - man darf auf keinen Fall das Navi benutzen, weil man sonst im Gewirr der Altstadtgassen landet. Die letzten 200 m muss man steil bergab gegen eine Einbahnstraße fahren. Rita ging voraus und hat den Verkehr gestoppt und gab mir frei (wir hatten Walki-Talkies). Früher war es wohl mehr als Campground frequentiert, heute ist es mehr ein Parkplatz für mehr oder weniger fahrtüchtige PKW. Aber wir haben Strom und Wasser und die Aussicht ist traumhaft. Für größere Fahrzeuge wie unseres ist der Platz nicht anfahrbar, weil es wenig Rangierraum gibt und auf der "Einbahnstraße" die Stromkabel sehr tief hängen.
Guanajuato (2.100 m) ist die erste der vielen spanischen Kolonialstädte im Hochland die wir besuchen (wollen). Warum kamen die Spanier ins Hochland? Nicht wegen der Sommerfrische sondern wegen Gold und Silber. In Guanajuato wurde 1558 eine Silberader entdeckt, die zeitweise 20 % der Welt-Silberförderung abdeckte. Heute ist Guanajuato Weltkulturerbe und hat 150.000 Einwohner.
Spanische Kolonialstädte sind normalerweise schachbrettartig angelegt. Hier wegen der Topografie aber verwinkelt wie in Europa. Durch schmale Gassen sind wir den Hügel hinuntergegangen und landeten in quirligen Straßen wo das Leben richtig pulsierte. Was für ein Kontrast nach den gesichtslosen amerikansichen Städten. Prachtvolle Kirchen an jeder Ecke. Den versklavten Indios in den Silberminen sollten wenigsten seelisch nichts fehlen und die Silberbarone hatten was für ihre Gewissen geleistet. Heute am Samstagabend war gefühlt die ganze Stadt auf den Beinen und wir genossen richtig das Schlendern durch die Straßen. Zwanzigtausend Studenten studieren an der Universität und prägen das Publikum. Einige ziehen als spanische Edelleute kostümiert herum und musizieren. Eindrucksvoll ist, wenn eine Mariachi Kapelle spielt und singt, sind es doch so über 10 Musiker die auftreten. Insbesondere die Trompeten treten hervor.
Einer unserer Reiseführer überschreibt den Abschnitt über Guanajuato so:
"Die jahrhundertealte Silberstadt ist ein städtebauliches Juwel. Enge kopfsteingepflasterte Straßen ziehen sich durch die hügelige Stadtlandschaft; Treppen, Plazas, aufgelassene Minenschächte und zahllose Kolonialpaläste mit maurischem Einschlag prägen in Guanajuato das Bild. Eine friedvolle und heitere Atmosphäre liegt über der Stadt mit ganzjährig frühlingshaftem Klima."


Km 137 (54.218), N 21,02476° , W 101,25246°

14.08.2016, Guanajuato, Guanajuato, Mexiko
Heute haben wir uns durch die Tunnel getraut, was eine enorme Abkürzung zur Altstadt war. Man darf nur nicht an die Abgase denken, die man einatmet.
Mit der Schrägseilbahn sind wir zum Monumento al Pipala hochgefahren. José Martinez, genannt El Pipala, steckte 1810 im Befreiungskrieg von den Spaniern mit einer Fackel die Tore des Alhóndiga de Granaditas (Getreidespeicher, aber zu diesem Zeitpunkt Rückzugsbastion der spanischen Royalisten) an und ermöglichte den Befreiungskämpfern dessen Eroberung. Nun, die "Befreiung" gelang erst 10 Jahre später, aber El Pipala und drei andere Befreiungskämpfer wurden noch 1810 hingerichtet und deren Köpfe am Alhóndiga de Granaditas an allen vier Ecken aufgesteckt wo sie angeblich 10 Jahre verblieben.
Aber genug der Gruselgeschichten, wir sind eigentlich wegen der Aussicht hinaufgefahren und die war einfach grandios. Man kann schätzungsweise die halbe Stadt überblicken und da sie meist hügelig ist, baut sie sich auf wie ein Amphitheater.
Heute Mittag waren die Restaurants am Jardin de la Union nicht überfüllt und so fanden wir bequem Platz zum Mittagessen. Na ja, es war schon 14:00 Uhr.
Juli und August sind die regenreichsten Monate im Hochland und so regnete es gestern Nachmittag und heute Mittag. Aber es ist ein warmer Regen und er geht meist gleich wieder vorbei. Interessant wie schnell Verkäufer mit Regenumhängen aus Plastik und Schirmen auf den Straßen dann präsent sind.


15.08.2016, San Miguel de Allende, Guanajuato, Mexiko
Das Verlassen des Campgrounds war heute schwieriger als die Anfahrt, weil sich die niedrigen Strom-/Telefonkabel irgendwie am Dach verhängt hatten. Aber das war schnell behoben und wir fuhren über das schöne Hochland nach San Miguel de Allende.
Mit dem gleichen entstehungsgeschichtlichen Hintergrund könnte der Unterschied zu Guanajuato nicht größer sein. Weitgehend schachbrettartig mit einer Bebauung aus einem Guss wirkt San Miguel de Allende (SMA - wie die Einheimischen sagen) elegant und gepflegt. Es besitzt eine internationale Kunstakademie (Instituto Allende) und Kunst und Künstler sind im Stadtbild präsent. Das Wahrzeichen von SMA ist die Kirche Parroquia de San Miguel. Eine aus dem 17.Jahrhundert stammende Kirche wurde 1890 von einem indigenen Laienarchitekten neugotisch verändert und man kann es kaum glauben: Ansichtskarten des Ulmer Münsters inspirierten den Architekten. (vgl. Wikipedia San Miguel de Allende). SMA ist natürlich auch Weltkulturerbe.
Der Einfluss von über 10.000 US-Amerikanern, die hier wohnen, ist nur an der größeren Zahl von Gringos unter den Passanten zu erkennen. Und natürlich an vielen teueren Geschäften für diese Klientel. Das angenehme Klima und die niedrigen Lebenshaltungskosten sind der Grund für diese Kolonie.
Der RV-Campground liegt fast im Zentrum. Wegen der komplizierten Einbahnstraßen ist er wieder schwierig anzufahren. Kein Navi, nur verbale Beschreibung mit Landmarken. Auch ist die Einfahrt nur für so max. 8m lange Fahrzeuge möglich. Aber, wenn man es geschafft hat, landet man in einem der schönsten Campgrounds Mexikos in einer grünen Oase, wie gesagt, mitten in der Stadt. Wir buchten mal eine Woche für 1.680 Pesos (80,00 €). Full Hookup und gutes WiFi.
Wir trafen Ian und Penelope aus Australien, die wir bereits im Juni/15 in Kanada getroffen hatten.

Km 78 (54.296), N 20,90705° , W 100,74918°

16.08. - 22.08.2016, San Miguel de Allende, Guanajuato, Mexiko
Neben den Recherche-, Planungs- und Wartungsarbeiten verbringen wir die Zeit damit, die Winkel von SMA zu erkunden. Oft führen unauffällige Fassaden zu herrlichen Innenhöfen. Die Bilder geben einen kleinen Eindruck.
Wir hatten schon mehrmals mit Domenikus und Diana Treffpunkte abgesprochen, aber jedensmal kam was anderes dazwischen. Einmal war die Straßenzufahrt zum Stellplatz für ihren Riesen-LKW nicht möglich, dann war das Eingangstor zu schmal usw.
Am Mittwoch (17.08.) hat es nun an der Plaza Allende geklappt und wir konnten Erlebnisse und Tipps austauschen.
Wir drehen jeden Spätnachmittag eine Runde durch SMA und jedesmal gibt es neue Sachen zu entdecken.
Am Dienstag bereits waren wir beim Optiker: Der Laden so 8 m² groß und eigentlich nicht so vertrauendserweckend wie unsere Optikerpaläste. Meine Gleitsicht-Sonnenbrille war vom Sand und Salzwasser der Golfküste (?) völlig verkratzt und unbrauchbar. Die Daten der letzten Brille (auf dem Smartphone gespeichert) hat der Optiker auf der Straße (er saß im Rollstuhl) auf einen Papierfetzten notiert und (er konnte gottseidank Englisch) gemeint, am Freitag (also in 3 Tagen) könnte ich sie mit neuen Gläsern holen. Als er den Preis nannte (3.000 Peso - 140 €) konnte ich das zunächst nicht fassen (Ein Glas Gleitsicht in guter Qualität kostet in meiner Stärke in Deutschland an die 500 €). Also ich leistete eine Anzahlung von 1.000 Pesos und war sehr skeptisch.
Am Freitagabend nun holte ich die Brille ab und siehe da: perfekt. "Optica Allende" kann ich nur empfehlen.
An der Plaza Principal (an der Kathedrale) haben wir nun schon einen Stammplatz unter den Lauben. Bei einer Flasche Cerveza kann man dem Treiben am Platz entspannt zusehen. Gut, man wird alle paar Minuten in ein Verkaufsgespräch für Bonbons, Kunstgewerbe oder Sombreros verwickelt, aber die Verkäufer sind nicht aufdringlich.
Das Wetter ist jeden Tag ähnlich: Sonne und Regenschauer bei so 27 Grad. Da die Regenschauer meist nur ein paar Minuten andauern, stören sie nicht besonders.
Wir hatten schon erwartet, daß am Samstagabend was los ist im Städtchen. Wir wurden auch nicht enttäuscht. Einfach an der Plaza sitzen (ein Platz in einer Bar an der Plaza war heute nur für Essensgäste) und den vielen flanierenden Pärchen und Familien zuzuschauen, war Unterhaltung genug. Dazu von allen Seiten Musik. Dann eine Hochzeitsgesellschaft und als Krönung im wahrsten Sinne des Wortes die Krönung der "Reina de los campesinos", der Bauernkönigin. Die "alte" Königin mit ihren Prinzessinen wurde auf die Bühne geführt, dann die "neue" Königin auf den Thron und mit viel Tamtam gekrönt. Danach war heftiges Feuerwerk vor der danebenliegenden Kathedrale. Das tägliche Gewitter zog erst nach 21 Uhr auf, so dass wir das ganze Spektakel noch sehen konnten. Hier in den Tropen ist der Tag zur Zeit von 7 Uhr bis 19:30 Uhr.
Am Sonntag haben wir noch einen abendlichen Bummel ins Städtchen gemacht. In Hank`s Bar ist zwar alles amerikanisch (außer der Bedienung), aber die Happy Hour dauert von 17 - 20 uhr und dann ist das Bier richtig günstig. Und man hat Musik für Oldies (auf das Alter der Gäste bezogen).

22.08.2016, Santiago de Querétaro, Querétaro, Mexiko
Nach Santiago de Querétaro war es zwar nicht weit, aber der Verkehr in der Großstadt (1,2 Mio Einw.) war schon heftig. Rita fuhr und musste nicht nur auf Drängler von links und rechts achten, in Mexiko muss man auch den Straßenzustand im Auge haben: Topes (Bodenschwellen) und Schlaglöcher gilt es auch zu beachten. Aber schließlich wollten wir ins Zentrum zum Hotel Flamingo Inn, das am Rand der Altstadt liegt und in dessen Innenhof (direkt am Swimmingpool) man für 300 Pesos (14 €) die Nacht bleiben darf. Eine Oase der Ruhe mitten in der Großstadt.
Querétaro liegt auf halbem Weg von Mexico City zu den Silberstädten im Hochland (Guanajuato, Zacatecas usw.) und hat für Mexiko eine große Bedeutung: 1810 begann hier der Befreiungskampf, 1848 wurde hier der Krieg mit den USA beendet, 1867 wurde hier der habsburgische Erzherzog Maximilian hingerichtet und 1917 wurde hier eine neue Verfassung nach dem Bürgerkrieg erarbeitet.
Fast überflüssig zu erwähnen, daß die koloniale Altstadt Weltkulturerbe ist. Querétaro bedeutet die "Dritte" und gemeint ist, daß nach Mexco City und Puebla, Querétaro die drittwichtigste Stadt von "Nueva Espana" war.
Querétaro ist wieder anders als Guanajuato und San Miguel de Allende: wegen der Bedeutung im Kolonialreich noch prächtigere Paläste und breitere Straßen. Überall Plätze mit Brunnen und zahllose Kirchen.
Nach einer ersten Erkundung haben wir uns in den Pool gestürzt und die müden Beine erholt.

Km 64 (54.360), N 20,58197° , W 100,39928°

23.08.2016, Santiago de Querétaro, Querétaro, Mexiko
Heute liesen wir es ruhig angehen. Relaxen am Pool bevor es am Spätnachmittag wieder in die Altstadt ging. Der Äquadukt ist ja das Wahrzeichen von Querétaro und gehört zum Pflichtprogramm.
Uns hat Querétaro gut gefallen und die Altstadt fühlt sich an wie Spanien.





24.08.2016, Pátzcuaro, Michoacán, Mexiko
Das Überlandfahren von Querétaro nach Pátzcuaro war ziemlich mühselig. Eigentlich eher das Durchfahren der Städte, weil manche wahre Topes-Orgien sind. Alle zweihundert Meter im ersten Gang über das Hinderniss hinwegkriechen nervt auf die Dauer. Aber wir wussten es ja und können uns nicht deshalb beklagen.
Dafür wurden wir in Pátzcuaro, das wir nur am Abend kurz besichtigt haben, überreich entschädigt. Es ist zwar kein Weltkulturerbe, gehört aber zu den gut 80 Städten in Mexiko, denen vom staatlichen Tourismusbüro das Prädikat "Pueblo Mágico" verliehen wurde. Das sind Orte die wegen ihres typischen und gepflegten Charakters als besonders sehenswert ausgezeichnet wurden. Die meisten befinden sich im zentralmexikanischen Hochland und präsentieren kolonialzeitliche Architektur. Das kann man nur unterstreichen: Das einheitliche Erscheinungsbild der Häuser nach außen, aber die ganze Vielfalt in den manchmal sehr beeindruckenden Innenhöfen. Dazu zwei prächtige, von Kolonialbauten mit Laubengängen umsäumte Plätze: Der quirlige Platz "Plaza Gertrudis Bocanegra" und die elegante "Plaza Vasco de Quiroga". Und wir haben am Abend nur ein wenig gesehen.
Es war frisch in 2.150 m Höhe (18°) als wir im Hotel "Villa Pátzcuaro" (240 Pesos) den leeren Campground bezogen.

Km 230 (54.590), N 19,53460° , W 101,61032°


25.08.2016, Pátzcuaro, Michoacán, Mexiko
Es ist ja nicht nur die Stadt Pátzcuaro, sondern auch der gleichnamige See, den der Dumont Reiseführer als den schönsten See Mexikos rühmt. Wir haben die meisten anderen nicht gesehen und können das nicht beurteilen, aber schön ist es schon. Und das Highlight ist die Insel Janitzio, die malerisch im See liegt, von einer Statue gekrönt.
Von der Anlegestelle in Pátzcuaro verkehren regelmäßig Schiffe nach Janitzio. Es ist ein Erlebniss mit diesen Schiffen zu fahren, weil es einfach eine andere Mentalität ist: fliegende Händler und Musikanten an Bord.
Der Aufstieg zur Statue in Janitzio ist steil und noch steiler wird es wenn man im Innern zur "Faust" emporsteigt wo sich ein grandioser Rundblick auftut. Die Statue, José María Morelos darstellend, einem Befreiungskämpfer, wurde in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts erbaut und ist innen üppig mit Murales, Wandmalereien, verziert. Sie stellen wie üblich Szenen aus der bewegten Geschichte Mexikos dar.
Die berühmten Schmetterlingnetz-Fischer "fischen" nur noch für die Touristen. Was uns überrascht hat: Die meisten Touristen sind Mexikaner, wir haben noch keine Gringos getroffen. Leider zog am Spätnachmittag ein Gewitter auf und verhinderte weiter Besichtigungen.

26.08.2016, Pátzcuaro, Michoacán, Mexiko
Freitags ist immer der große Markt in Pátzcuaro. Groß ist noch bescheiden, es ist ein riesiger Markt auf dem neben frischen Gemüsen und Obst (viele kennen wir gar nicht) fast alles angeboten wird. Man kann stundenlang durch die Gänge schlendern und kommt aus dem Staunen nicht heraus. Ein Vergleich mit einem der großen Souks in Marokko kommt einem da in den Sinn, das Niveau ist aber hier einiges höher in puncto Präsentation.
Chiles rellenos (gefüllte Paprika) ist in der Michoacán Variante mit Maisbrei gefüllt (Polenta) und mit scharfer Salsa. Auch nicht schlecht. Das haben wir in dem Restaurant "La Surtidora" gegessen, das eine besondere Atmosphäre hat, weil es gleichzeitig auch noch Feinkost anbietet und man quasi im Laden is(s)t, umgeben von Tequilla und Weinflaschen.

27.08.2016, Pátzcuaro, Michoacán, Mexiko
Bereits auf der Fahrt nach Pátzcuaro sind wir am Rande von Morelia (fast 1. Mio. Einw.) vorbeigefahren. Nach den uns zur Verfügung stehenden Informationen (Church Camping Mexiko, iOverlander-App, Berichte von vielen Mexikfahreren) gibt es keinen vernüftigen Stellplatz für Reisemobile in Morelia und deshalb haben wir heute Morelia von Pátzcuaro aus erkundet.
Das Bus- und Fernbussytem Mexikos gilt als eines der Besten der Welt. Wollen mal sehen.
Vom Hotel sind wir 50 m zur Straße gegangen und nach einer Minute kam schon ein "Colectivo" und hielt auf Handzeichen. Sieben Pesos (0,35 € - alle Preise für eine Person, Taxi natürlich für 2 Personen) kostete die Fahrt zum "Central de Autobuses" in Pátzcuaro. Es fahren von dort mehrere Linien nach Morelia, wir haben die genommen, die als erste fuhr, also "Primera Plus". Das Ticket kostete 60 Pesos (3,00 €) für die rund 50 km. Bequemste Sitze, Internet, einen Snack, was will man mehr.
In Morelia kostete das Taxi ins historische Zentrum 50 Pesos (2,50 €) für die rund 10 km.
Morelia ist die Hauptstadt von Michoacán und wegen der gut erhaltenen Gebäude aus der Kolonialzeit eine der meistbesuchtesten Städte Mexikos. Fast schon normal, dass die Altstadt Weltkulturerbe ist.
Der einzige Wermutstropfen war, dass der einzige in Frage kommende Bus bereits um 15:45 Uhr am Busbahnhof abfuhr und wir, nachdem wir erst um 12:30 in der Altstadt ankamen, uns mächtig mit der Besichtigung beeilen mussten. Aber alles hat Bestens geklappt und so konnten wir das abendliche Gewitter im Bus aussitzen.

28.08.2016, Valle de Bravo, Mexico, Mexiko
Die 266 km heute hatten es in sich: Von 2.150 m gings es hinunter bis 1.800 m, dann hinauf nach 2.850 m, hinunter bis 1.600 m, dann der letzte Pass mit 2.860 m. Unser Ziel Valle de Bravo am gleichnamigen See in der Provinz Mexico liegt in 1.785 m.
Noch in der Provinz Michoacán passierten wir die Winterquartiere der Monarchfalter, die von Mitte Oktober bis Februar hier sind. Wenn die Hauptmasse der Monarchfalter hier eintrifft, nennen es die Einheimischen Tage der Toten (es liegt ja auch um Allerheiligen). Die Monarchfalter "pendeln" ja zwischen Kanada und Michoacán. Aber es dauert 4 Generationen bis die Nachkommen eines Falters die Rundtour vollendet haben.
Der Stausee von Valle de Bravo liegt so idyllisch zwischen den Bergen, dass einige Reiseführer ihn mit einem der oberitalienischen Seen vergleichen. Von dem Stellplatz an der Bootsanlegestelle "Nautica las Olas de Valle" (150 Pesos) jedenfalls blickt man auf den Ort Valle de Bravo und man meint am Gardasee zu sein.
Valle de Bravo ist die Sommerfrische der Mexikaner (hier sind die Bewohner der Hauptsstadt gemeint, deren Smogklima ja weltberühmt ist). Demzufolge führt auch eine Bezahlautobahn direkt hierher.

Km 266 (54.856), N 19,2247° , W 100,13969°

Valle de Bravo (See)
29.08.2016, Grutas de Cacahuamilpa, Guerrero, Mexiko
Morgens haben wir noch ein paar Bilder von der Ortschaft "Valle de Bravo" gemacht. Wenn man den See mit dem Gardasee vergleicht, so hinkt der Vergleich gewaltig bei der Ortschaft. Es ist ein ziemlich heruntergekommenes "Limone del Garda".
Umso gewaltiger war das Gebirge in der Nevado de Toluca. Bis auf 3.532 m Höhe schraubte sich die Straße. Wir hatten Angst um unser LKW`le, ist doch die Spezifikation nur bis 3.000 m Höhe ausgelegt. Darüber hinaus ist bei dem nicht so schwefelarmen Diesel, den wir hier haben und dem vorhandenen Diesel-Partikel-Filter (DPF) mit Problemen zu rechnen. Aber alles ging gut, wenn auch die Straßen meist unterstes Niveau waren. So brauchten wir für die heutige Strecke 5,5 h.
In Cacahuamilpa fuhren wir auf den Parkplatz der "Grutas de Cacahuamilpa" (40 Pesos). Hier in 1.100 m Höhe war es wieder 35 Grad warm. An der Passhöhe zuvor gerade mal 10 Grad.

Km 178 (55.034), N 18,66928° , W 99,50955° Valle de Bravo (See)
30.08.2016, Taxco, Guerrero, Mexiko
Unser Reiseführer über (Reise Know-How Mexiko Süden) überschlägt sich schier über Taxco: "Eine der schönsten Städte.." eine "koloniale Schatzkiste", das "Rothenburg Mexikos". Und das ist wohl nicht gelogen.
Aber der Reihe nach: Gestern hat sich das tägliche Gewitter Zeit gelassen und erst gegen Mitternacht rumste es gewaltig und das Regengeprassel ließ uns lange nicht schlafen. Aber trotzdem waren wir schon um 11 Uhr in Taxco. Taxco liegt in extremer Berglage und Parkplätze sind Mangelware. In einer Bauruine hat ein findiger Mexikaner einen Parkplatz installiert und so parkten wir dort (150 Pesos).
Da die Colectivos direkt dort vorbeifuhren, war der Transport ins Zentrum kein Problem (7 Pesos).
Taxcos Silberadern waren Ende des 17. Jahrhunderts ausgeplündert, aber 1743 entdeckt José de la Borda eine neue ergiebige Ader und führte die Stadt zu neuem Reichtum. Die prächtige Kirche San Sebastián y Santa Prisca (1758) bezahlte er aus seiner Privatschatulle (bzw. was die ausgebeuteteten Indios dafür erwirtschaftet hatten).
Zum erstenmal in Mexiko haben wir heute die pikante Schokoladensoße "Mole Poplano" probiert. Es war eine deftige, aber leckere Erfahrung. Danach nahmen wir die Christus-Statue in Angriff. Warum erst nach Rio fahren, wo es doch hier auch eine gibt. Mit dem Käfer-Taxi sind wir hoch zur Kapelle Guandalupe gefahren. Den weiteren Anstieg haben wir unterschätzt, sonst wären wir ganz hoch gefahren. Grandioser Blick, getrübt durch ein paar Wolken, die sich gerade jetzt breitmachten.
Apropo Käfer. Liegt es an der Nähe zu Puebla (VW-Fabrik in Mexiko)? Der letzte Käfer lief in Puebla 2003 vom Band, aber in Taxco dominieren Käfer und alte VW-Busse (als Colectivos) den Verkehr.
Mexiko begeistert uns immer mehr.

Km 31 (55.065), N 18,5681° , W 99,60395°

31.08.2016, Cholula, Puebla, Mexiko
Heute kam alles anderst als gedacht. Ein Stück nach Cuernavaca sollte ein Hotel uns als Parkplatz dienen. Von da wollten wir Cuernavaca besichtigen und am nächsten Tag, wenn wir positive Informationen über den Paso del Cortés haben sollten, diesen überqueren nach Cholula. Der Paso del Cortés ist die kürzeste Verbindung von Mexiko (Stadt) und Veracruz, dem Karibikhafen. Die Straße führt zwischen den Vulkanen Popocatepetl und Itzaccihuatl über den 3.650 m hohen Pass. Aber, wegen der jüngsten Aktivitäten des Popocatepetl wird die Straße, wie es auf der Webseite des Popocatepetl-Warndienst heißt, "kontrolliert". Wir bekamen bisher nicht heraus, ob man fahren kann oder nicht.
Nun, das Hotel (nach Cuernavaca) existierte nicht mehr wie so viele andere auch. So sind wir weiter nach Cholula (untenherum) gefahren. Den dortigen RV Park gibt es zwar noch (250 Pesos). Er ist aber wie viele andere ziemlich heruntergekommen. Die Preise sind meist gleich geblieben, aber die Anlagen werden kaum noch gepflegt. Aber was solls, wir haben einen sicheren Platz und alles was wir brauchen an Bord.
Wir wollen morgen Puebla besichtigen und auch dort in Erfahrung bringen, ob der Paso de Cortés befahrbar ist.
Heute jedenfalls haben sich die beiden Vulkane hinter Wolken verhüllt.

Km 226 (55.291), N 19,07241° , W 98,29509°






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