2016
Reiseseiten von Leo und Rita

Juni 2016


21.06.2016 Rückflug nach USA
Unsere Rückreise nach USA verlief planmäßig. Sogar die Einreiseformalitäten konnten wir ohne Wartezeiten absolvieren. Etwas Verzögerung gab es beim Fluggepäck und so war es schon 19:00 Uhr (Ortszeit), als wir den Flughafen verließen. Unser LKW'le konnten wir also nicht mehr heute in Empfang nehmen. Mit dem Taxi haben wir uns zum Comfort Inn nahe Glen Burnie (dort steht unser LKW'le) fahren lassen und uns schlafen gelegt. Nach deutscher Zeit war es dann bereits weit nach Mitternacht.
Wir hatten schöne Tage (vom Wetter mal abgesehen, das war grottenschlecht) in Deutschland und haben uns mit der Familie, Freunden, (ehemaligen) Kollegen und Nachbarn getroffen. Auch die fälligen Arzttermine waren zu erledigen. Aber das Fernweh blieb und so freuten wir uns auch auf die Weiterfahrt.

22.06.2016 Greenbelt Park/Washington
Nach einer kurzen Nacht, wir waren nämlich schon um 6 Uhr morgens (Ortszeit) hell wach, holte uns der Fahrdienst unseres Fahrzeugslagers um 8 Uhr ab und 20 Minuten später saßen wir bereits in unserem LKW'le. Für die 5 Wochen in der Fahrzeughalle haben wir 250 $ entrichtet.
Unser abgeschalteter Kühlschrank wollte wieder gefüllt werden und so war der erste Stop ein Walmart. Dann fuhren wir wieder auf den Greenbelt Campground (vgl. 16.04. und 10.05) und verstauten unsere mitgebrachten Sachen aus Deutschland.
Das Wetter war zwar bedeckt, aber das bei fast 30 Grad Wärme. Eine Wohltat nach den vielen Wochen die wir bei überwiegend kaltem und nassem Wetter , zuletzt in den USA, aber dann auch in Deutschland hatten.

Km 63 (48.673), N 38° 58' 45'', W 77° 30' 27''


 Hogback Overlook, Skyline Drive
23.06.2016 Mathews Arm Campground
Um zu unserem heutigen Ziel, dem Shenandoah National Park in den Appalachian Mountains in Virginia zu gelangen, mussten wir heute erst mühselig auf dem "Outer Loop" Washington passieren. Das waren viele km stop and go.
Aber es waren nur rd. 180 km zu bewältigen und nachdem wir den Großraum Washington verlassen hatten gelangten wir ins ländliche Virginia. Bei Front Royal begann dann der Skyline Drive, der in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme erbaut wurde. Er führt seinem Namen entsprechend über die zugegeben nicht sehr hohen Kammlagen der Appalachen (so 600 - 1.200 m) mit schönen Ausblicken.
Hochsaison ist hier im Herbst, wenn die Bäume bunt werden. Aber da sind die Campgrounds bereits Monate im voraus ausgebucht. Auf dem Mathews Arm Campground (7,50 $ mit Senior Pass) fanden wir noch reichlich Platz. Wir sind wieder im Bärenland und sahen sogar einen Jung-Schwarzbären im Campground herumspazieren.

Km 182 (48.855), N 38,76472° , W 78,29634°


24.06.2016 Mathews Arm Campground
Heute war ein richtig bäriger Tag. Bärenwetter und Bären. Aber der Reihe nach:
Morgens war schon richtige Hektik am Campground unweit unseres Stellplatz. Der Bär von gestern war letzte Nacht in die Bärenfalle geraten (die Bärenfalle steht ständig inmitten des Campgrounds) und 8 Ranger bemühten sich um das Tier. Es wurde betäubt und dann mit viel Respekt aus der Falle gezogen. Als er nach einer guten Stunde auf der Trage lag, durften wir ihn aus der Nähe ansehen. Er wird etliche km weggefahren und wieder freigelassen.
Dann machten wir unsere geplante Wanderung zu den Overall Falls. Der Wasserfall ist eher mickrig (es ist der höchste im Nationalpark), aber die Aussicht ist schön.
Wir hatten zwar unser Bärenspray mitgenommen aber nicht damit gerechnet, einen Bären tatsächlich zu treffen. Auf dem Rückweg jedoch kam uns auf unserem Weg ein großer Schwarzbär entgegen. Die Regel besagt, das man sich langsam, immer dem Bär zugewandt, zurückzieht. Das haben wir gemacht und der Bär hat ein paar mal zu uns rübergeschaut und sich seitwärts in den Wald getrollt. Als er so 50 m weg war, sind wir unseren Weg weitergegangen. Das unscharfe Foto sagt alles.
Nach 3,5 Std. waren wir wieder im Camp.
Einen kleinen Abschnitt unserer heutigen Wanderung legten wir auf dem Appalachian Trail zurück. Dieser 3.500 km (!) lange Trail führt von Maine nach Georgia, durch 14 Staaten, entlang der Appalachen. Der Trail wurde 1937 fertiggestellt. 1948 wurde er erstmals von einer Person am Stück begangen. Heutzutage sind es so jährlich 300 - 400 Personen, die diese Strecke meistern. Es dauert 4 bis 6 Monate diesen Trail abzuwandern.
Heute, am Freitag, hat sich der Campground gegen Abend fast gefüllt, aber am Sonntagabend wird der Spuk vorüber sein.

25.06.2016 Mathews Arm Campground
Die heutige Tour dauerte 5 Stunden und führte uns über Teile des Appalachian Trail und einige Nebenstrecken. Wegen des Wochenendes war relativ viel Betrieb. Alle Trails führten durch wunderbaren Urwald, aber das größte Manko war, das wir nur im Wald liefen und keine Aussicht hatten. Gestern waren noch zwei Ausblicke am Weg, aber heute eben nicht. Auch als wir die Range View Cabin erreichten (eine Hütte die man mieten kann zum Übernachten), war da trotz dieses Namens keine Aussicht.
Nach der Rückkehr zum Campground, es waren nun fast alle Plätze belegt, staunten wir über die Grillkünste der Amerikaner, denn an fast allen Plätzen war eifriges Grillen im Gange und der ganze Campground war verraucht.

 Rattlesnake Overlook
26.06.2016 Mathews Arm Campground
Auf dem ganzen Campground herrschte heute morgen (Sonntag) Aufbruchstimmung und gegen 12:00 Uhr, als wir los marschierten, war er schon fast leer.
Mit leichtem Muskelkater liesen wir es heute ruhiger angehen und suchten Wege mit Aussicht. Das Wetter war nun makellos und so war auch die Sicht hervorragend.
An einem der Campgrounds lag noch Feuerholz herum und wir nahmen es und machten abends ein Campfire. Nach kurzer Zeit war uns klar, warum das Holz herumlag: Es war noch feucht und rauchte mehr als es brannte.


27.06.2016 Big Meadows Campground
Zum Big Meadows Campground (10 $ mit Senior Pass) waren es zwar nur 50 km auf dem Skyline Drive, aber da wir einen Abstecher nach Luray (Lebensmittel und Internet) machten, waren es ganze 84 km heute. Auf dem Big Meadows Campground fanden wir reichlich freie Plätze und am Nachmittag genoßen wir die Sonne und schauten den Weißwedelhirschen zu, die den Campground bevölkern.



Km 84 (48.939), N 38,52838° , W 78,43762°



28.06.2016 Big Meadows Campground
Unsere heutige Wanderung führte uns zunächst über den Appalachian Trail zum Fishers Gap Outlook. Dort begann der Rose River Loop Trail zu den Rose River Falls (Wasserfällen). Die Falls in den Appalachen sind sehr bescheiden, aber der Weg ist schließlich das Ziel.
Später sind wir dann zum Dark Hollow Falls Trail abgebogen der, wer hätte es gedacht, zu den Dark Hollow Falls führte. Die waren schon ansehlicher als die Rose River Falls. Da die Dark Hollow Falls relativ nahe des Skyline Drives liegen, war richtig was los mit Besuchern. Nach 3,5 Stunden waren wir wieder im Camp und genossen die Sonne.


29.06.2016 Big Meadows Campground
Auch die Lewis Falls sind für unsere Verhältnisse ein Wasserfällchen. Diese waren ein Abstecher vom Appalachian Trail auf unserer heutigen Wanderung. Ab dem Miliam Gap sind wir dann auf den Mill Prong Trail gewechselt und im großen Bogen uber die Rapidan Fire Road zurück ins Camp marschiert. Wir haben dabei die Big Meadows (die große Wiese) passiert, von dem unserer Campground den Namen hat. Das ganze hat heute 4,5 Stunden Wanderzeit erfordert.
Mit der Zeit wird die Wanderei auf und um den Appalachian Trail etwas langweilig, weil es meist durch Urwald mit Laubbäumen geht und man wenig von der Landschaft sieht. Die Trails führen meist bergauf oder bergab und so ist schon ein bischen Kondition erforderlich. Bis auf einige wenige Abschnitte begegnet man auch keiner Menschenseele.

30.06.2016 Loft Mountain Campground
Vor dem langen Wochenende, am Montag ist 4. Juli, Nationalfeiertag, wollten wir einen sicheren Übernachtungsplatz. So sind wir bereits heute, Donnerstag, weiter zum Loft Mountain Campground gefahren, bevor es am Freitag voll wird.
Wir fanden nach langer Suche einen geeigneten Platz auf diesem Campground, nicht weil es schon so voll war, sondern weil wir einen Platz immer danach auswählen, ob den ganzen Tag die Sonne zur Verfügung steht. Leider scheinte zu unserem Ankunftstermin keine Sonne und so ist es immer schwierig zu beurteilen ob unsere Solarzellen den ganzen Tag Sonne haben.
Aber wir hatten Glück und die Sonne schien den ganzen Tag auf unsere Solarzellen.
Weniger Glück hatten wir mit dem Ranger, der erkannte das unser "Senior Pass" uns als Nichtamerikaner gar nicht zusteht und wir den vollen Preis (15 $) zahlen mussten.

Km 52 (48.991), N 38,24682° , W 78,67229°








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