Reiseseiten von Leo und Rita

Dezember 2015



 Bodega Bay
01.12.2015
Wir sind heute zu unseren Freunden nach Sebastopol hinübergefahren. Dort erwartete uns ein zweites Frühstück und viel Austausch von Neuigkeiten und auch Erinnerungen an vergangene Tage. Aber auch über die in den letzten Jahren horrend gestiegenen Lebensmittelpreise und Wohnungsmieten haben wir gesprochen. Unsere Gastgeber meinten das die Mittelschicht immer mehr ins Hintertreffen gerät.
Die Zeit verging im Flug und Abends sind wir zu einem Thai Restaurant nach Downtown gefahren.

Km 35 (36.225),



02.12.2015
Nach einem reichhaltigen Frühstück haben wir uns an die Weiterfahrt gemacht. Aber nicht ohne das wir vorher reichlich mit Proviant versorgt wurden wie hausgemachte Marmeladen, frische Eier, Kakipflaumen und Zitronen aus dem Hausgarten usw.
Über Santa Rosa gings bis zur Golden Gate Bridge wie am Herweg. Den Brückenzoll haben wir geprellt, weil wir keine Möglichkeit gesehen haben, wir wir den zahlen sollten (ehrlich). Die Einheimischen haben wohl Transponder oder es wird die Autonummer gescannnt. Wir haben nur Schilder gesehen die uns aufforderten nicht anzuhalten und zügig durchzufahren.
Das am Herweg "fehlende" Teilstück des PCH#1 (Pacific Coast Highway 1) haben wir ab San Francisco bis Santa Cruz nun auch und ohne Nebel gesehen. In Monterey sind wir dann wieder zum Veterans Park Campground abgebogen (30 $)

Km 285 (36.510), N 36° 35' 57'', W 121° 54' 45''


 Pismo Beach
03.12.2015
Dieses Mal hat es geklappt in Pismo Beach (vgl. 26.11.). Der einzige Strand in Kalifornien, auf dem Camping erlaubt ist, war ziemlich leer. Ganz im Gegensatz zu vor einer Woche an Thanksgiving. Die Übernachtung kostet 10 $.
An diesem Strand darf nicht nur gecampt, sondern auch in bestimmten Dünenbereichen mit OHV (Off Highway Vehicles- also Quads und ähnliche) herumgedüst werden. Die paar Camper die hier sind haben alle entsprechende Fahrzeuge dabei. Wenn man nun glaubt hier sei ein rechter Krach von diesen Fahrzeugen: Die Brandung ist lauter.
Der Sand ist ziemlich locker und so haben wir uns nach der Einfahrt (man muss noch 4 km (!) auf dem Sand bis zum Camp-Bereich fahren) gleich mal festgefahren. Der Allrad musste eingeschaltet werden.

Km 247 (36.757), N 35° 04' 47'', W 120° 37' 46''

04.12.2015
Wir hatten uns vermeintlich in genügendem Abstand zum Pazifik hingestellt. Aber in der Nacht machte es einen Ruck am Fahrzeug und am Morgen sahen wir das ein paar Monsterwellen wohl bis zu unserem Fahrzeug geschwappt waren.
Später erfuhren wir das die letzte Nacht eine "High Tide" erwartet worden war. Der Ranger am Eingang hatte uns nichts gesagt. Aber außer das meine Schuhe von vor dem Fahrzeug 10 m dahinter lagen war, nichts passiert.
Die Fahrt nach Santa Clarita zum Walmart (es gibt keinen günstigen Campground weit und breit) war problemlos.

Km 267 (37.024), N 34° 24' 51'', W 118° 30' 28''

05.12.2015
La Quinta ist wie Palm Springs ein Überwinterungsplatz der sehr wohlhabenden Amerikaner. Seine Golfplätze sind berühmt und die ganze Anlage der Stadt strahlt Wohlstand aus: Palmengesäumte Straßen, die Zufahrten zu exklusiven Ressorts sind. Überall "Gated Communities" (bewachte Wohnanlagen und Clubs). Die sorgen dafür das nur erwünschte Personen Zutritt haben. Wassermangel ist in dem vor "Grün" strotzenden Umfeld ein Fremdwort.
Das rassante Wachstum hier und auch in Palm Springs und Palm Dessert ist natürlich auch dem Klima zu verdanken. Die Durchschnittstemperaturen sinken auch im Winter nicht unter 20 Grad.
Wir sind in La Quinta zur Lake Cahuilla Recreation Area gefahren. Den Tipp haben wir von Manni und Daggi, unseren Reisefreunden, die bereits in Mexico sind, bekommen. Ganz im Gegensatz zu dem Lebensstil der meisten Bewohnern in La Quinta haben wir auf dem Campground "Primitive Camping" gewählt (nur Stellplatz - 75 $/Woche).
Heute, am Nikolaus-Vorabend, haben wir auch die "Weihnachtsdekoration" installiert: Zwei Leuchtsterne. Wir wollen uns hier neben der Erholung auch auf Lateinamerika vorbereiten. Deshalb haben wir heute auch schon mal ein entsprechendes Abendessen kreiert: Quinoa-"Risotto" mit Pilzen. Quinoa kommt zwar aus den Anden, aber die gehören ja auch zu Lateinamaerika.

Km 260 (37.284), N 33° 37' 38'', W 116° 16' 07''


 Lake Cahuilla (La Quinta)
06.12. - 16.12.2015
Die Tage vergehen mit Vorbereitungen für Mexico. Am Montag haben wir in La Quinta Wäsche gewaschen, das Auto gewaschen, die mexikanische Kfz-Versicherung abgeschlossen und den Gastank aufgefüllt. Das Sonnenbaden natürlich nicht zu vergessen. Apropo Sonnenbaden. Heute hat uns ein Kalifornier angesprochen. Er wir demnächst 50 Jahre alt und als Feuerwehrmann dann pensioniert. Er zieht dann weg von hier: "Im Winter ist es hier ok. Aber von März bis Oktober viel zu heiß." Seine künftige Heimat wird dann Colorado sein. Heute waren es 24 Grad.
Wir haben am Dienstag bei Amazon Ersatzteile bestellt. Das geht so: Einfach auf amazon.com anmelden. Amazon erkennt das deutsche Konto und man kann eine amerikanische Lieferadresse angeben. In unserem Fall "General Delivery", also postlagernd, im La Quinta Post Office. Die Bezahlung erfolgt in Euro über die bei Amazon.de hinterlegten Bankdaten.
Der Mittwoch war Ruhetag (wir haben auf die Teile gewartet).
Am Donnerstag konnten wir bereits die Teile im Post Office abholen. Unsere Solaranlage, die seit Wochen nicht mehr genügend Leistung lieferte, bekam einen neuen Regler. Allerdings stellte sich dann heraus, das die Ursache gar nicht der Regler war, sondern zwei unserer Solarpaneele waren defekt. Das Solarpaneele kaputtgehen ist sehr selten und so hatten wir das gar nicht in Betracht gezogen. Unser Platznachbar, Gordon aus Kanada, wusste gleich wo wir neue Paneele bekommen. Schon um 12:00 Uhr hatten wir telefonisch neue Paneele bestellt und die sollen schon Freitagnachmittag kommen mit FEDEX.
Die Paneele kamen am Freitag wie angekündigt. Wegen eines starken Sturms konnten wir an diesem Tag nichts mehr erledigen. So verbrachten wir den Samstag mit Besorgung von Teilen im "Home Depot" (Baumarkt) und anderen . Alle Geschäfte liegen um den Highway 111 und der ist in La Quinta und Indio so 10 km lang. Ebenfalls so 10 km ist die Strecke vom Campground bis zum Highway 111 und so benötigt jede Besorgung so ungefähr 30 km Fahrt.
Am Sonntag wollten wir die Paneele montieren. Das hieß Aluwinkel ablängen, anschrauben und die Stromverbindung herstellen. Wir wollten die Paneele ankleben und nicht das Dach anbohren. Bei der Endmontage stellte sich dann heraus, das uns der Wohnmobil-Teile-Händler eingetrocknetes Sikaflex verkauft hatte. Also gehts am Montag weiter. Immerhin liefern die provisorisch befestigten Paneele schon mal schönen Strom.
Abends sind wir noch mit Lesley und Gerhard bei uns zu einem Glas Wein zusammengesessen. Sie sind aus den Niederlanden und seit 8 Monaten in Nordamerika unterwegs mit einem 21 Jahre alten Mercedes Vario. Die sprechen perfekt deutsch und wir konnten wertvolle Informationen für Südamerika austauschen. Wir hoffen sie in Mexico wiederzusehen.
Heute am Montag sind wir wieder nach Indio gefahren und haben "DICOR Lap Sealant", speziell für Dächer, besorgt und die Paneele aufgeklebt. Aber zuvor, in der Nacht, haben wir mit den provisorsich befestigten Paneelen noch einige Aufregung erlebt. Ohne Warnung fegt plötzlich ein Orkan über den Platz. Ich habe dann mit Spanngurten die Paneele nochmals gesichert. Am Morgen erfuhren wir dann, dass der Orkan einer der stärksten in den letzten Jahren war. Für uns ist ein Orkan immer mit Wolken verbunden. Hier entsteht er buchstäblich aus heiterem Himmel (sogar wolkenlosem Himmel). Aber der einzige Schaden war, dass wir unsere Schuhe wieder auf dem Platz zusammensuchen mussten.
Der Dienstag war mehr oder weniger Ruhetag. Wir haben, viel zu spät natürlich, mit ein paar Brocken Spanisch (zu lernen) angefangen. Morgen soll es endlich losgehen mit der Fahrt nach Mexico. Also nicht ganz. Vor der Grenze wollen wir nochmal übernachten und den Grenzübertritt möglichst bald erledigen.
Es hat nicht mehr geklappt am Mittwoch mit der Abfahrt. Besorgungen für Mexiko verschlangen zu viel Zeit (wir haben auch getrödelt) so das wir noch eine Nacht in La Quinta anhängten. Immerhin haben wir von FUSO After Sales in Berlin eine Bezugsquellen-Liste für ADBLUE (DEF) in Mexiko bekommen (Freightliner Services). Wir müssen daher nicht so viel ADBLUE an Bord bunkern.
287 Km (37.561) nur mit Ortsverkehr (!) La Quinta, Indio und Palm Desert zurückgelegt.

17.12.2015
Nun, heute gings wirklich weiter auf unserer Tour, nachdem wir gestern schon ein Abschiedsfoto mit Lesley und Gerhard gemacht hatten. Südlich von La Quinta wird trotz der Wasserarmut viel Landwirtschaft betrieben: Palmenbaumschulen, Zitrusfrüche und man fast es kaum Wein.
Der Salton Salzsee liegt 70 m unter dem Meeresspiegel und ist durch einen Dammbruch des Colorado River 1907 entstanden. Da er naturgemäß bei dieser Meereshöhe keinen Abfluss mehr hat, ist er inzwischen versalzt und dient nur mehr Vögeln als Aufenthaltsort.
Durch den Anza Borrego Desert State Park fuhren wir weiter nach Süden und mussten ein Gebirge überqueren. Im Acorn Casino an der Interstate 8 parkten wir für die Nacht. Bis zur mexikanischen Grenz morgen sind es noch 50 km.

Km 215 (37.776), N 32° 42' 11'', W 116° 21' 15''

18.12.2015
Der heutige Grenzübertritt verlief überhaupt nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Aber der Reihe nach:
Schon um 9:00 Uhr nahmen wir die 50 km bis Tecate (Mexico) in Angriff. An der Grenze absolvierten wir die Tourist Card relativ schnell und der Zoll inspizierte kurz unser Fahrzeug. Will man nur in die Baja California so wäre das Procedere erledigt gewesen.
Wir aber wollten natürlich auch das übrige Mexico bereisen und brauchten daher ein TIP (temporary import permit) für unser Fahrzeug. Das gilt 10 Jahre und man muss eine Kaution hinterlegen. Je nach Fahrzeug so um die ein- bis vierhundert US$. Nach einer Stunde anstehen am Banjercito Office mit den entsprechenden Kopien der Fahrzeugpapiere und Personalpapiere kamen wir dran. Die Dame fragte nach dem zulässigen Gesamtgewicht des Fahrzeugs bzw. wo das im Kraftfahrzeugschein steht. Wir dachten das dient der Festsetzung der Kaution. Da sie aber mehrmals nachfragte und schließlich (zu ihrem Chef ?) verschwand, ahnten wir schon Ärger. Tatsächlich kam sie zurück "I have bad news". Sie erklärte uns langatmig, dass unser Fahrzeug mit 6,5 t zulässigem Gesamtgewicht "overweight" (übergewichtig) sei und sie nicht in der Lage wäre, nach den geltenden Vorschriften, ein TIP auszustellen.
Wir glauben nicht, dass Fahrzeuge mit 6,5 t zulässigem Gesamtgewicht nicht "TIP-fähig" sind. Wir haben schon viele Reiseberichte anderer Overlander gelesen mit noch erheblich schwereren Fahrzeugen und keinen entsprechenden Hinweis erfahren.
Wir wissen inzwischen auch, dass man im Fährhafen La Paz (hier kann man am Ende der Baja California hinüber aufs "Festland" verschiffen) auch ein TIP bekommen kann. Vielleicht sind die Beamten dort vernünftiger. Wir werden sehen. Einstweilen können wir die Baja ja unbehindert bereisen.
Von Tecate fuhren wir vor zum Pazifik und dort auf der Mex1 nach Ensenada. Dort hieß es erst mal Pesos ziehen (an der Grenze kann man die Gebühren noch in US$ bezahlen), eine mexikanische SIM-Karte besorgen und frische Lebensmittel in den Kühlschrank schaffen (man darf ja kein Obst oder Gemüse über die Grenze bringen).
Die Sonne war gerade im Pazifik versunken als wir in La Bufadora, 30 km nach Ensenada, auf das Camp 7 fuhren. Einer von vielen Campgrounds in der Gegend (70 mex$ [4,50 €]).

Km 214 (37.990), N 31° 44' 02'', W 116° 42' 45''


 La Bufadora
19.12.2015
Die Attraktion von La Bufadora ist das Blowhole (Blasloch-durch eine Höhle wird je nach Wellengang eine Wasserfontäne, angeblich bis zu 30 m hoch emporgeschleudert). Es soll das mächtigste sein in Nordamerika. Aber heute machte der Pazifik seinem Namen alle Ehre: er war friedlich und die Fontäne erreicht nur fünf Meter.
Jetzt im Winter ist wenig los und es werden von Ensenade, wo Kreuzfahrtschiffe anlegen, Busse voller Besucher angekarrt. Alle Besucher des Blowhole müssen durch eine Budengasse mit Andenkenläden, Snacks und Getränken gehen. Wäre nicht Pina Colada und Cerveza im Angebot, meinte man sich im Sukh von Marrakesch zu befinden. An jeder Bude wird man animiert zu kaufen oder verzehren und überall gibt es natürlich einen "Special Price" nur für uns.
leider trübte sich das Wetter am Nachmittag ein und so war nichts mehr mit in der Sonne sitzen. Als einzige Gäste im Camp haben wir das Internet ganz für uns und es war ordentlich schnell.
Nach einem Tag Mexiko unsere Erfahrungen: Die Straßen an der Herfahrt waren von wunderschön bis Feldweg. Man muss auf Topos (Bodenwellen) und Schlaglöcher achten und auf nicht so disziplinierte Autofahrer wie in den USA. Aber das alles haben wir erwartet. Wir sind ja jetzt noch im dichtbesiedelten Norden der Baja (und die ist größer wie der italienische Stiefel). Morgen wollen wir weiter Richtung Süden.

20.12.2015
Von den 1.600 km (ohne Abstecher) bis zum Südende der Baja California haben wir heute weitere 200 km zurückgelegt. Die Mex1 geht als einzige Straße in den Süden und ihr Ruf ist: schmal und gefährlich (wegen der LKW die rücksichtslos sich ihren Weg bahnen). Aber heute am Sonntag waren wenig LKW unterwegs und wenigstens die Hälfte der Strecke war inzwischen modernisiert. Also alles halb so wild heute.
Wir fuhren schön gemütlich bis kurz nach St. Quintin auf Fidel's El Pabellon Palapas Alvinos (Fidel's Camp, 10 US$). Wir waren wieder die einzigen Gäste und gingen am leider heute sehr windigen Strand etwas spazieren.

Km 200 (38.190), N 30° 22' 14'', W 115° 51' 48''


 Baja de Los Angeles
21.12.2015
Auch der heutige Abschnitt der Mex1 war nicht "gefährlich". Ganz im Gegenteil. Aber vielleicht lag es ja an der Weihnachtswoche das so wenig Verkehr war. Der Abschnitt durch das Catavina Boulder Field (Riesensteinhaufen) soll zu den schönsten Strecken auf der Mex1 zählen. Die gewaltigen Kakteenfelder haben uns jedenfalls schwer beeindruckt. Die gut 300 km bis zur Baja de Los Angeles zählen für uns aber auf jeden Fall zu dem einsamsten Abschnitten.
Die Baja de Los Angeles soll eine der attraktivsten Buchten der halbinsel Baja California sein. Gut, morgen bei Tageslicht werden wir mehr sehen (wir sind in der Dämmerung angekommen).
Auf Dagget's Beach Camping haben wir eingecheckt respektive für die Übernachtung 200 Pesos (12 €-sehr teuer) entrichtet. Zuvor haben wir noch das erste Mal in Mexico getankt: 0,77 € der Liter Diesel. Die Preise allgemein sind recht günstig: 1 Dose (0,33l) Bier 0,65 €, 1 Ei 0,11 €, 1 Kilo Zuccini 0,80 €.

Km 318 (38.508), N 28° 58' 32'', W 113° 32' 49''


 Baja de Los Angeles
22.12.2015
Wir sind heute geblieben obwohl wir gestern, nachdem wir die sanitären Anlagen gesehen haben, am liebsten gleich wieder abgereist wären. Aber da wir nicht darauf angewiesen sind und die Bucht sehr schön und das Wetter angenehm warm war, haben wir uns das anderst überlegt. Die Tage sind ja nicht wichtig - manchmal diskutieren wir darüber welcher Wochentag heute ist.
Außer uns war nur noch ein junges Paar aus Utah da, die uns ihre Kajaks zum Paddeln angeboten haben. Bis jetzt haben wir auf der Baja California nur fast leere Campgrounds angetroffen. Es heißt, die Amerikaner kommen nicht mehr, weil es ihnen zu gefährlich sei und deshalb zerfallen die Campgrounds.
Am Abend kam noch ein Paar aus Vancouver Island, Kanada, auf den Platz.

23.12.2015
Wenn man die Mex1 fährt, passiert man täglich mindestens eine Militärkontrolle. Bisher wollte man nur einmal das Wohnmobil "besichtigen", die übrigen male wurden wir durchgewinkt. An der Grenze zum Bundesstaat "Baja California Sur", die wir heute kurz vor unserem Tagesziel "Guerrero Negro" passierten, wurden wir noch nach Obst und Gemüse (Einfuhr verboten) gefragt. Dann war noch eine Reifendesinfektion um 20 Peso (1,20 €) fällig. Da fährt man durch einen kleinen Sprühnebel am Boden. Nachher haben wir festgestellt, das die vorgedruckte Quittung nur 10 Pesos als Preis ausweist.
Auch die Uhrzeit wurde mal wieder um eine Stunde vorgestellt.
Wir bezogen Quartier im Hof des Hotel Malarrimo (215 Pesos, aber saubere san. Anlagen, Full Hookup und WiFi) in Guerrero Negro. Wir stehen da nur im Hof, aber das Hotel hat einen guten Ruf als Speiselokal und das hat sich auch bestätigt.

Km 192 (38.700), N 27° 58' 06'', W 114° 01' 48''

24.12.2015
Nach dem Frühstück haben wir ausgiebig mit den Lieben daheim geskypt. Die saßen dort bereits beim Heilig-Abend-Essen.
Dann haben wir die Strecke nach Santa Rosalia am Golf von Kalifornien in Angriff genommen. San Ignacio, 75 km vor Santa Rosalia, war der erste Ort der so aussah, wie wir uns Mexiko vorgestellt hatten. Mit alter Kirche und sauberen, engen Gassen.
10 km nach Santa Rosalia fuhren wir auf den RV Park San Lucas Cove (150 Pesos - 8 €). Nur wenige Gäste waren da. Die meisten der abgestellten Wohnwagen waren verlassen. Am Platz begrüßten uns Eric und Vi aus Yellowknife, Northern Territories, Kanada. Sie fahren seit 9 Jahren jeden Oktober hierher. Die Fahrt vom Norden Kanadas dauert dann mit Verwandtenbesuchen in den USA einen Monat. Sie bleiben dann bis März und fahren dann wieder zurück.
"Warum sind nur so wenige Gäste da?" fragten wir und sie erzählten, das die letzten Jahre immer so 30 Paare hier überwintert haben. Aber seit diesem Jahr sind nur noch wenige da, weil erstens der kanadische Dollar so schwach sei und zweites bei einigen Paaren individuelle Gründe (Gesundheit usw.) eingetreten seien.
Sie luden uns gleich zum Campfire ein und bei Vollmond verplauderten wir den Heilig Abend.

Km 225 (38.925), N 27° 13' 09'', W 112° 12' 48''

25.12.2015
Abends hatte uns Eric noch gefragt, ob wir an Fischen interessiert seien. Ja, natürlich. So fuhr Eric bereits in aller Herrgottsfrühe los und fischte uns zwei Sandbrassen, die er gleich für uns filetierte. Es war für die Vögel natürlich "ein gefundenes Fressen" die Fischreste zu ergattern.
Es war ein würdiges Weihnachtsessen, die Sandbrassen-Filets frisch gefangen. Im Gegenzug haben wir Eric ein "deutsches Brot" gebacken, da er wiederum mal sowas probieren wollte.



26.12.2015
Heute wollten wir noch einen Ruhetag anhängen und noch ein bisschen in der Sonne sitzen. Leider klappte letzteres nicht, weil es bewölkt und stürmisch war. So wurde aus dem Samstag ein Lesetag.

27.12.2015
Nach Mulege in Richtung Süden reihen sich eine Anzahl von Buchten mit Campingmöglichkeiten auf. Eric und Vi haben uns die Playa Santispack empfohlen. Hier würden heute am Sonntag um 16:00 Uhr in Armando's Bar Freunde von ihnen mit der Gitarre auftreten.
Es war alles wie beschrieben. Wir fanden noch ein schönes Plätzchen an der Waterfront und später gingen wir zu Armando's. Die Band spielte ihre Songs ("unsere Songs der 60er und 70er") und wir tranken unsere Margaritas.

Km 79 (39.004), N 26° 45' 58'', W 111° 53' 06''





 Playa Santispack am Morgen


28.12.2015 - 31.12.2015
Die meisten unserer Camper-Nachbarn sind aus Kanada oder den Staaten. Aber auch ein paar Deutsche sind hier. Fliegende Händler versorgen uns mit frischem Gemüse, Gambas und Trinkwasser. Wir sind auf der südlichen Breite wie Miami oder Assuan und das Wetter ist angenehm warm. Hier kann man es einfach aushalten. Eine Nacht kostet 100 Pesos (5,50 €).
Weiter unten am Strand ist ein VW-Bulli Treffen. Ein T1 von 1962 mit geteilter Frontscheibe gehört Tom aus San Diego. Der T2 von 1967 gehört seinem Freund und ein T3 aus 1987 gehört einem Paar aus Plön/Deutschland. Zum 10. Januar ist Tom in Lake Havasu/Arizona. Dort ist ein Bulli Treffen. 600 Bullis werden erwartet.
Dienstags von 16:00 - 17:00 Uhr ist Happy Hour bei Armando's. Wir sind mit Jutta und Hermann aus Düsseldorf dort gewesen. Die Flasche Bier kostet dann 10 Pesos (0,55 €).
Am Mittwoch war das Wetter bedeckt. Gerade richtig um nach Mulege (20 km einfach) zu fahren und noch ein paar Dinge zu besorgen. Dort gibt es auch Mobilfunkempfang und somit Internet.






Am Donnerstag, Silvester, war das Wetter wieder wunderschön. Viele Baja-Reisende berichten ja von ihrer Wahl zwischen Skylla und Charybdis, sprich entweder viel Wind oder viele Mücken. Aber das können wir bis jetzt nicht bestätigen. Der Wind ist moderat und Mücken gibt es kaum. Auch die berüchtigten Sandflöhe in Santispack haben sich noch nicht "blicken" lassen.

Am Nachmittag kamen noch Lenka und Jan aus Tschechien und John und Deanna aus Tuscon an. Die beiden Paare kannten sich schon von den USA und hatten sich hier in der Baja verabredet. Lenka und Jan sind mit einem 1988er MAN Expeditionsfahrzeug seit 3 Jahren (Landweg nach Singapur, dann Verschiffung nach Nordamerika) im "Geschäft". Sie kamen gleich zu einem Erfahrungsaustausch (mehr Informationsfluss an uns natürlich) rüber und es endete, war ja Silvester, mit Bier und Tequila in deren guter Stube (ist größer als unsere).
Tequila gab es für Lenka nicht. Sie ist schwanger und will ihr Kind irgendwo zwischen Mexiko und Feuerland zur Welt bringen.
Mit unserem "Silvestermenü" (Gambas) wurde es auch nichts mehr, da wir nahtlos die letzten Stunden im alten Jahr mit Jutta und Hermann verbrachten.






Januar 2016



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