Reiseseiten von Leo und Rita

September 2015


01.09.2015
Bei strahlendem Wetter sind wir weitergefahren. Zuerst zum Coulee Damm, der einige eindrucksvolle Zahlen zu bieten hat:
- Größtes Beton Stauwerk in Nordamerika
- Größtes Betonbauwerk der USA mit 9.155.942 cmb Beton
- 21 Gigawattstunden Leistung pro Jahr
- fünfgrößtes Wasserkraftwerk der Welt, größtes der USA
Der Norden von Idaho war wieder hügelig und bewaldet im Gegensatz zum Osten des Staates Washington, der wieder endlose Getreidefelder bot. Idaho ist das Kartofelanbaugebiet Nr. 1 der USA, jedoch nicht im Idaho Panhandle, wie der relativ schmale Streifen zwischen Washington und Montana heißt.
Nach dem Lookout Pass begann Montana, das sich aber von Idaho landschaftlich nicht unterschied. An der Interstate 90 kurz vor Missoula bogen wir auf den Quarz Flat National Forest Campground (5 $) ab um noch etwas von der Sonne zu genießen. Wir haben auch eine Stunde verloren, da wieder Mountain Time Zone gilt (In Washington Pacific Time).

Km 370 (19.415) N 47° 04' 43'', W 114° 46' 19''

02.09.2015
Bis Missoula ging es noch Richtung Osten, dann schwenkten wir auf den Highway 93 nach Süden ab. Nach Hamilton wurde es flacher und ländlicher. Viehzucht prägt die Landschaft. Nach Überwindung des Lost Trail Passes (2.145 m) gelangten wir wieder nach Idaho. Nie im Leben hätten wir uns träumen lassen durch Idaho zu fahren. Aber unsere Route Richtung Yellowstone führt nun mal so und es ist überraschend schön.
Wir fuhren durch das pittoreske Tal des Salmon River. 30 km vor Challis beschloßen wir die Fahrt auf einem BLM Campground (Deer Gulch) . Hier am Salmon River gibts es sehr viele dieser Campgrounds unter Verwaltung des BLM (Bureau of Land Management-eine Nationale Behörde), die kostenlos sind.
Unser Campground lag in 1.400 m Höhe und um 17:00 Uhr waren es immer noch 27 Grad.

Km 347 (19.762) N 44° 42' 17'', W 114° 02' 35''

03.09.2015
Hätten wir nur mal die Fire Information vorher gelesen, hätten wir nicht nach 10 km Schotterstrasse und Anstieg auf 2.300 m auf dem Custer Motorway wieder umdrehen müssen. Danach haben wir erfahren, das seit 24. August im Gebiet westlich von Chillis größere Waldbrände sind. Und genau dort führt der Custer Motorway zu alten verlassenen Goldgräberstädten, die wir gern angeschaut hätten.
Aber die Route "untenherum" durch das Tal des Salmon River war auch nicht ohne.
Nach Stanley begann die Sawtooth National Recreation Area, so genannt, weil die Berggipfel so gezackt sind. Beim Aufstieg zum Galena Summit (2.652 m) haben wir den Salmon River endgültig verlassen und 30 km nach dem Pass kam Ketchum. Das wäre keinen Halt wert gewesen, wenn dort nicht Ernest Hemingway begraben worden wäre, Amerikas größter Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Nein, tanken mussten wir auch noch (der Liter Diesel kostet in Idaho zwischen 0,60 und 0,70 Euro). Und Ketchum ist Partnerstadt von Tegernsee.
Wir fuhren weiter bis zum Craters of the Moon National Monument and Preserve. Der letzte Vulkanausbruch dieser Gruppe von Vulkanen hier geschah vor 2.000 Jahren (wie der Vesuv in Pompeji) und hinerließ eine "Mondlandschaft" bis heute. Auf dem zugehörigen Campground fanden wir noch ein Plätzchen (10 $). Im Gegensatz zu den Plätzen am Salmon River, die fast alle leer waren, war es hier ziemlich voll. Nächsten Montag ist Labour Day, hier endet die Tourismussaison in den meisten Gebieten.

Km 334 (20.096) N 43° 27' 38'', W 113° 33' 39''

04.09.2015
Morgens stand erst mal die Besichtung der "Craters" an. Hier in 1.800 m Höhe ist es um diese Zeit frisch und wir haben uns dementsprechend angezogen.
Danach folgte eine eintönige Fahrt durch die Halbwüsten Süd-Idahos. Ab Rexburg ging es wieder nordwärts, West Yellowstone zu. Blöderweise haben wir es wieder geschafft, am Wochende, und zwar dem letzten Big Weekend dieses Sommers (weil am Montag Feiertag ist), an einem der Hotspots des Tourismus zu sein. Selbst unser Plan auf einem der außerhalb des Yellowstone Parks gelegenen Campgrounds unterzukommen und bis Montag zu warten, war schwierig. Erst am zweiten Campground fanden wir Platz (Rainbow Point, 16 $). Wir sind jetzt in über 2.000 m Höhe und haben angenehme Temperaturen (tagsüber hatte es über 20 Grad, abends noch 16 Grad).
Von Idaho sind wir wieder in Montana gelandet und wenn wir zum Yellowstone Park fahren (20 km von hier) sind wir in Wyoming.

Km 322 (20.418) N 44° 46' 46'', W 111° 10' 53''

05.09.2015
Wir fuhren zurück nach West Yellowstone, dem westlichen Eingangsort zum Yellowstone National Park. Lange Autoschlangen stauten sich auf der Straße in den Park. Wir aber fuhren nun auf einen kostenlosen Campground (Cherry Creek am Hebgen Lake), ebenfalls von der Forstverwaltung, aber zuletzt nur auf einer 10 km langen Schotterstraße zu erreichen. Das Wetter ist kalt geworden, im Park soll es schneien.

Km 37 (20.455) N 44° 45' 03'', W 111° 15' 50''

06.09.2015
Heute war das Wetter sonnig und wieder wärmer (20 Grad am Nachmittag). Wir verbrachten den Tag mit spazierengehen, am Lagerfeuer sitzen und lesen. Hier in Montana wird die Waldbrandgefaht zur Zeit mit "moderate" bewertet und deshalb sind Campfire erlaubt. Bilder siehe 05.09.2015

07.09.2015
wie 06.09.2015

08.09.2015
Heute sollte nun der Andrang zum Yellowstone Park geringer sein als am verlängerten Wochenende. Das war er auch, aber an den heutigen Highlights im Park waren die Parkplätze trotzdem sehr voll.
Wir fuhren zuerst die Nordroute (die absoluten Höhepunkte, die großen Geysire, liegen auf der Südroute) bis zum Norris Basin und zum danebenliegenden Porcelain Basin. Das waren schon sehr spektakuläre Naturphänomene: heiße Quellen, Geysire, Schlammtöpfe und Fumarolen. Überall sprudelte es, schoß Dampf aus Spalten, stiegen Wasserfontänen in die Luft. Über allem lag Schwefelgeruch. Auf unserem mehrere km langen Rundweg kamen wir an unzähligen kleinen Geysiren (im Park selbt sind es über 10.000) und Pools vorbei. Einer schöner türkis gefärbt als der andere. Diese Geysire haben alle unterschiedliche Intervalle, wenn sie "ausbrechen". Manche machen jahrelang Pause, manche brechen minütlich aus. Der Steamboat Geysir hier sei der höchste der Welt (91 m), der letzte große Ausbruch war aber am 3.9.2014.
Wir fuhren dann rechtzeitig (damit wir noch Platz bekamen) auf den Indian Creek Campground (15 $). Auf einem kleinen Spaziergang trafen wir noch eine Deerfamilie. Bisons haben wir von der Straße aus heute drei gesehen.
Abends besuchte uns noch Elias, ein vier Jahre alter Australier, der mit seinen Eltern ein Jahr lang im Wohnmobil die Staaten bereist. Er interessierte sich für alles, vom Kühlschrankinhalt bis zu unserer Badeinrichtung. Abends saßen wir noch zu einem Bier mit seinem Vater zusammen und tauschten Reiseerfahrungen aus.

Km 85 (20.540) N 44° 53' 10'', W 110° 44' 17''

09.09.2015
Der Yellowstone Park ist in seiner Schönheit mit Worten nicht zu fassen (und auch nicht in den Bildern). Das Traumwetter tat sein übriges dazu. Schon kurz nach der Abfahrt vom Campground eine Herde Bisons.
Zu den Mammoth Hot Springs war es nur eine kurze Strecke. In unserem deutschen Reiseführer steht, es seien die größten Sinterterrassen der Welt. Also ganz stimmen wir da nicht zu (Pamukkale in der Türkei scheint uns größer). Aber nichts desto trotz ist es ein grandioser Anblick, zudem es aus den Terrassen tüchtig dampft.
Mitten im Mammoth Village, das unterhalb der Terrassen liegt, graste inmitten aller Autos und Touristen ein Bison.
Nach Mammoth gelangten wir an unserem Rundkurs durch den Park ins Tal des Yellowstone River, der dem Park seinen Namen gab. Dieser bahnt sich in einem tiefen Canyon seinen Weg.
Wieder waren Bisons und Schafe zu sehen, sogar auf dem Highway.
Zwei Campgrounds am Weg waren bereits um die Mittagszeit voll besetzt. Am Norris Campground (20 $), der unweit des Norris Basins liegt (siehe 08.09.) fanden wir um 14:00 Uhr noch einen Platz. Wir spazierten nochmal zum Porcelain Basin (1,6 km einfach) und ließen uns den Schwefelgeruch um die Nase wehen. Bei unserer Rückkehr um 16:00 Uhr war der Platz bereits voll. Morgen wollen wir deshalb sehr früh zum Höhepunkt des Yellowstone Parks aufbrechen, zu den großen Geysiren im Süden.

Km 91 (20.631) N 44° 44' 22'', W 110° 41' 34''

10.09.2015
Der frühe Start heute Morgen (8:00 Uhr) hatte den Vorteil, das wir erleben konnten, wie der ganze Park an allen Ecken und Enden aus unzähligen Löchern dampft. Die Außentemperatur war zu dieser Zeit knapp über 0 Grad. Der Nachteil war am frühen Vormittag, das die Türkis- und Blautöne einiger Pools wegen des Dampfes nicht zu erkennen waren.
Vom Lower Basin über das Midway Basin "arbeiteten" wir uns zum Upper Basin vor, dem absoluten Höhepunkt des Yellowstone Parks.
Den ersten "Ausbruch" des Old Faithful Geysers erlebten wir genau bei unserer Ankunft im Visior Center, das unmittelbar davor ist. Der Old Faithful ist deshalb so berühmt, weil er ca. alle 90 bis 140 Min. ausbricht. Viele andere Geysire haben höhere Fontänen, wenn sie ausbrechen. Aber jeder Geysir hat sein eigenes Intervall: Von einigen Minuten (in der Regel die "Kleinen") bis zu einigen Stunden, Tagen, Monaten und Jahren.
Am Upper Basin machten wir eine 6 oder 7 km lange Runde über den Observation Point, den Geyser Hill und den Geysern am Firehole River. Am schönsten, wenn man überhaupt eine Wertung machen kann, war der Old Faithful Ausbruch von der Ferne gegen den blauenen Himmel und der Ausbruch des Castle Geyser, der 20 Minuten dauerte (Old Faithful ca. 2 Minuten) und der auch ordentlich Blas- und Zischgeräusche von sich gab.
Danach sind wir im Süden des Parks auf den Lewis Lake Campground (15 $) gefahren und haben beim in der Sonne sitzen nochmal die Ereignisse des Tages rekapituliert. Yellowstone Park ist bei den Naturwundern der Erde unserer Meinung nach ganz weit vorne.

Km 95 (20.726) N 44° 16' 49'', W 110° 37' 45''

11.09.2015
Bevor wir heute den Yellowstone Park verließen, haben wir uns noch den Mud Vulcano angeschaut. Dieses Gebiet hat keine Geyser, sondern Schlammtümpel und Dampflöcher.
Wir haben im Yellowstone Park viele Bisons, Deers, Schafe und Hirsche gesehen, aber keine Elche und auch keine Grizzlies. Dabei müssen vor allem im östlichen Teil einige da sein, weil hier auf den Campgrounds und auch im Tal des Shoshone Rivers aus Sicherheitsgründen keine Zelte erlaubt sind.
Wir fuhren dann zuerst entlang des Yellowstone Lake und dann über den Sylvan Pass (2.606 m) ins Tal des Shoshone River.
Dann näherten wir uns Cody. William Cody war der Name von dem als Buffalo Bill bekannten Westhelden. Da er die Stadt mitbegründet hat, trägt sie seine Namen (wie fast alles in der Umgebung "Buffalo Bill nnnnn" heißt).
Bei der Einfahrt in die Stadt kamen wir am Rodeo Station von Cody vorbei (Cody ist natürlich auch Rodeo Hauptstadt der Welt). Da irgendwas da abging schauten wir mal vorbei. Es waren wohl irgendwelche Qualifizierungs-Wettkämpfe im Gange. Wir setzten uns auf die Tribüne und schauten den Cowgirls (es waren in der Zeit nur die Mädchen am Start) zu, wie sie Kälber mit dem Lasso fingen. Also fingen ist übertrieben, weil sie, falls sie das Lasso um den Hals des Tieres werfen konnten, es dann los ließen, offentsichtlich um das Tier zu schonen.
Von Juni bis September finden vor dem Irma Hotel (natürlich von Buffalo Bill gegründet) Gunfights zur Belustigung des Publikums statt. Die Westhelden, die sich in Wirklichkeit nie zusammen getroffen haben, zeigten eine eher langweilige Show, bei der es erst am Schluß tüchtig krachte und rauchte und die Halunken zu Boden fielen. Weil heute der 14. Jahrestag der Ereignisse des 11.9.2001 (Terrorangriffe auf World Trade Center in New York usw.) war, wurde erst noch die Nationalhymne abgespielt.
Im Irma Hotel befindet sich auch die Cherrywood Bar, die von Queen Victoria Buffalo Bill geschenkt wurde. Eine kunstvoll geschnitze Bar aus Kirschbaumholz.
Für die Nacht geparkt haben wir in einer Nebenstraße zwei Blocks hinter dem Irma Hotel. Wir wollten ja in der Bar noch einen Drink nehmen.

Km 185(20.911) N 44° 31' 25'', W 109° 03' 45''

12.09.2015
Eigentlich wollten wir unsere heutige Weiterfahrt mit einem Besuch des Hot Spring State Parks bei Thermopolis (Nomen est omen) verbinden. Aber Baden in heißen Quellen bei Temperaturen über 30 Grad ist nicht so erfrischend und so kürzten wir die Route etwas ab und fuhren über Worland direkt zu den Big Horn Mountains auf den Leight Creek Casmpground (14 $, ab Montag wäre er kostenlos, weil die Saison zu Ende ist). Hier konnten wir die Füße in den Bach tauchen und uns so erfrischen. Angenehm war, das nach 4 Tagen Tourismusrummel wir nun wieder die Einsamkeit genießen können.

Km 191(21.102) N 44° 04' 50'', W 107° 18' 50''

13.09.2015
Die erste Etappe heute war die Überquerung der Big Horn Mountains. Der Powder River Pass erreicht immerhin 2.946 m. Die Schlacht am Little Big Horn River (wo General Custer mit 200 Mann von Sioux getötet wurde) war weiter nördlich.
Dann gings durch eintönige Prärie Richtung Osten. Nach Gillette bogen wir Richtung Norden ab zum Devils Tower. Ein Naturphänomen: Der Schlot eines erkalteten Vulkans, dessen Umgebung nach und nach erosiert ist.
Dieser ragt 400 m über die Landschaft am Belle Fourche River. Der Campgrund (12 $) des National Monoments liegt direkt an dessen Fuße.
Wir haben einen 2 stündigen Trail zum und um den Devils Tower gemacht. Recht anstrengend bei der Hitze (über 30 Grad am Spätnachmitag).

Km 288 (21.390) N 44° 34' 56'', W 104° 42' 23''

14.09.2015
Kurz nach unserem heutigen Fahrtantritt erreichten wir South Dakota. Nach Spearfish machten wir einen Schlenker nach Süden in die Black Hills durch den Spearfish Canyon nach Deadwood. Deadwood ist ein altes Goldgräberstädtchen und "rühmt" sich heute noch damit, das Wild Bill Hickok hier erschossen wurde. Nicht nur das, Dienstag bis Sonntag wird im Sommer Wild Bill Hickok immer noch viermal täglich in der Main Street niedergestreckt.
Heute war Montag.
Ansonsten reiht sich Andenkenladen an Andenkenladen.
Ellsworth Air Force Base liegt kurz nach Rapid City und war uns einen kleinen Abstecher wert. Das South Dakota Air und Space Museum kostete keinen Eintritt, die Rundfahrt auf der Air Base 8 $. Dabei kann man einen Original (ausgemusterten) Minuteman Raketensilo besichtigen. Eiskalt läuft es einem den Rücken runter wenn man an den kalten Krieg denkt, wo dieser Silo mit Atomsprengköpfen bestückt war.
Aber hier im Umkreis von 100 Meilen sind noch dutzende aktiver Atomsilos im Einsatz und rund um die Uhr bemannt. Die Abrüstungsabkommen haben zwar die Anzahl der Raketen vermindert. Aber Mehrfachsprengköpfe haben dies zum Teil wieder kompensiert.
Noch ein Stück weiter die Interstate 90 gegen Osten zweigt die Straße zu den Badlands (Badlands National Park) ab. Nach dem Parkeingang sind wir nach Westen auf die Sage Creek Rim Road (Schotterstraße) eingebogen um zum Sage Creek Campground (0 $) zu gelangen. Bisons graßten friedlich am Campground, nur wenige Meter vom Fahrzeug.

Km 328 (21.718) N 43° 53' 40'', W 102° 24' 51''

15.09.2015
Am Morgen fuhren wir die Sage Creek Rim Road wieder zurück zum sogenannten Badlands Loop, die Teerstraße, die quer durch die Badlands führt. Ein Viewpoint liegt dort am anderen.
Bezogen auf die USA haben wir nun den vorläufig östlichsten Punkt erreicht. Um wieder in die Black Hills zu gelangen, mussten wir fast bis Rapid City zurückfahren. In den Black Hills gibt es ja noch einiges zu sehen: Zum Beispiel den Mount Rushmore, so eine Art Nationalheiligtum der Vereinigten Staaten. Die Präsidenten Washington, Jefferson, Theodore Roosevelt und Lincoln wurden von einem gewissen Gutzlon Borglum zwischen 1927 und 1941 (unterstützt von 400 Arbeitern) aus den Felsen der Black Hills herausgemeißelt. Drei Millionen Besucher im Jahr zeigen die Bedeutung des Memorials. Eine gewisse Ignoranz liegt dabei darin, das die Black Hills den Sioux heilig sind und der "weiße Mann" hier überdeutlich seine Dominaz verewigte. Nicht weit von hier, am "Wounded Knee" wurden auch die Sioux 1890 endgültig in einem Massaker "besiegt".
Einige Campgrounds in der Nähe von Mount Rushmore waren bereits geschlossen und so durften wir nicht wählerisch sein und fuhren auf den Oreville Campground (10 $), der nicht ganz so attraktiv war.

Km 221 (21.939) N 43° 52' 38'', W 103° 36' 40''

16.09.2015
Nach dem Abfahren kamen wir am Crazy Horse Denkmal vorbei. Die Sioux wollten nicht zurückstecken und haben nach Fertigstellung des Mount Rushmore Denkmals 1949 begonnn für einen ihrer Häuptlinge ein Denkmal bauen zu lassen. Das Denkmal ist noch nicht fertig.
Die schönste Straße im nahen Custer State Park konnten wir wegen (zu) niedrigen Tunnels nicht befahren.
Die weitere Strecke nach Nebraska und in Nebraska war eher langweilige Prärie.
Im der Bridgeport State Recreation Area (8 $) an einem See haben wir Quartier bezogen. Es ist sehr heiß in Nebraska, über 30 Grad. Kein Wunder, sind wir doch auf der geographischen Höhe von Rom.

Km 307 (22.246) N 41° 40' 53'', W 103° 06' 31''

17.09.2015
Auf der heutigen Strecke, Rest Nebraska, kurze Strecke in Wyoming und dann nach Colorado, gabs wenig zu sehen. Erst kurz vor unserem heuitgen Ziel wurde es wieder landschaftlich reizvoll, weil wir wieder in die Rocky Mountains fuhren.
Am Visitor Center Wyoming (bei der Grenze zu Colorado) haben wir, weil gutes Internet zur Verfügung stand, uns die Verfügbarkeit von Stellplätzen auf dem einzigen Campground im Arches National Park in Utah angeschaut. Wir wussten bereits das es beim Devil´s Garden um den begehrtesten Campgrund der gesamten USA handelt, waren aber schon überrascht, das in den vier Wochen ab 21.09. es eine einzige noch nicht gebuchte Nacht gab (Es gibt dort 50 Plätze). So haben wir umgehend die Übernachtung dort vom 26.09. zum 27.09. dort gebucht. Im Tal des Cache la Poudre River/Colorado auf dem Ansel Watrous Campground (19 $) haben wir übernachtet.

Km 312 (22.558) N 40° 41' 27'', W 105° 20' 39''


18.09.2015
Waren die vorhergehenden Tage vom Fahrerlebnis eher fade, so war die Fahrt durch den Cache la Poudre River Canyon hinauf in die Rocky Mountains erste Sahne. Zuerst der Canyon, dann die bereits im Herbstlaub stehenden Wälder und dann die Schneegipfel. Die Straße erreichte beim Cameron Pass 3.132 m Höhe und in der vorhergehenden Nacht hatte es bereits geschneit.
Nach der Passhöhe ging es auf eine riesige Hochebene in 2.600 m Höhe hinunter . Sie erstreckte sich ca. 100 km bis es wieder hinaufging zur kontinentalen Wasserscheide am Rabbits Ears Pass.
Am Westfuße der Rocky Mountains hier liegt Steamboat Springs, ein Wintersportort, der für uns ähnlich ist wie Whistler in British Columbien.
Wir fuhren noch ein Stück weiter unserem nächsten Hauptziel entgegen (dem Dinosaur National Monument) bis zum Maybell Bridge Yampa River State Park Campground (10 $).

Km 324 (22.882) N 40° 30' 00'', W 108° 02' 00''

19.09.2015
Nein, die Bilder zeigen nicht den Grand Canyon, obwohl die Canyons des Yampa River und des Green River im Dinosaur National Monument dem sehr nahe kommen. Allerdings sind die Größenverhältnisse hier im Dinosaur NM etwas kleiner. Der Name Dinosaur NM ist leicht irreführend, bezieht sich aber auf den 1938 verliehenen Status für eine Fundstelle von Dinosaurusknochen. Inzwischen wurde das Gebiet um das zig-fache erweitert und umfasst 830 qkm Canyonland.
Das Dinosaur NM erschließt sich nur durch ein paar Stichstraßen die hineinführen. Wir sind die Harpers Corner Road bis zum Ende gefahren (50 km einfach) und haben an deren Ende den Trail in 2.400 m Höhe entlang der Abbruchkante gemacht (1,5 km einfach). Die River fließen immerhin 1.000 m weiter unten (am Grand Canyon 1.400 m) im Canyon.
Die nächste Stichstraße, 90 km weiter westlich, führte uns zu unserem Campground am Green River (12 $). Das Wetter ist wieder hervorragend gewesen. Tagsüber T-Shirt Temperaturen aber morgens und abends, der großen Höhe geschuldet, frisch.
Ach ja, wir sind nun knapp über die Grenze nach Utah gekommen.

Km 227 (23.009) N 40° 25' 09'', W 109° 14' 35''

20.09.2015
Statt vier stunden Autofahrt gab es heute vier Stunden Trail. Zuerst entlang des Green Rivers stromaufwärts, dann den Desert Voices Trail durch ein Stück Halbwüste. Auf dem Desert Voices Trail begegnete uns kein Mensch, nur ein scheues Kaninchen. Der Trail war ein sogenannter Interpretive Trail (Schautafeln) und erklärte die Wüstenbewohner und die Notwendigkeit von Naturschutz und Umweltschutz während außerhalb des Schutzgebietes die Ölförderpumpen vor sich hinnicken.
Trotzdem ein wundervolles Naturerlebnis bei wundervollem Wetter.

21.09.2015
Heute gings nun weiter. Das südliche Utah erreicht man von hier aus, dem Dinosaut NM, am Besten über Colorado. Die Colorado Strecke ist zwar als "scenic" (landschaftlich schön) in unserer Straßenkarte ausgewiesen, das trifft aber nur auf auf die zweite Hälfte zu. Die erste Hälfte wird rechts und links nun von Fracking Förderstellen begleitet.
Nach dem Douglas Pass (2.520 m)gings hinunter zur Interstate 70 und dort wieder nach Utah. Bald zweigte der Highway 128 Richtung Moab ab und der war nun wiederum ein Highlight. Er führt durch den Colorado Canyon bis Moab. Der selbe Colorado, der ein paar hundert Meilen südwestlicher den Grand Canyon herausgeschliffen hat, ist hier noch ziemlich zahm. Er bekommt ja auch südwestlich von Moab Verstärkung durch den Green River, den wir heute morgen am Dinosaur NM verlassen haben.
Anderst als am Grand Canyon, wo man (nur) hinunterschauen kann, fährt man hier am Fluß entlang durch den Canyongrund.
Wir fuhren durch Moab durch (später mehr zu Moab) auf die Sand Flats. Das ist eine riesige Recreation Area (Erholungsgebiet), die einsteils sehr großzügige Campgrounds (10 $), andererseits Gebiete für Mountain-Biker und ATVs (wir sagen Quads) bietet. Alles ist so weitläufig, das man sich nicht in die Quere kommt. Es sind für die Mountain Biker und für die ATVs getrennte Tarils ausgeweisen, wo diese kontrolliert über die Sandsteinformationen rasen können.
Wir sind nun auf der geographischen Breite von Palermo und dementsprechend ist es warm. Wir hatten noch Feuerholz und so machten wir ein gemütliches Campfire unterm Sternenhimmel.

Km 329 (23.338) N 38° 34' 48'', W 109° 31' 03''

22.09.2015
Wir sind heute noch in den Sand Flats geblieben. Das Wetter war zwar bewölkt, aber es war brühwarm.
Nachmittags haben wir den Slickrock Bike Trail zu Fuß erwandert. Der Slickrock Bike Trail wird hier als der anspruchsvollste Trail der Welt beworben. Wir sind zwar nur den sogenannten Practice Loop (die Übungsstrecke) gelaufen (3 km), aber wir sind geneigt zu sagen, da ist was dran. Der Haupttrail geht über 10 Meilen (16 km) und ist mit 3-4 Std. angesetzt. Aus den Fotos ist nicht zu erkennen, wie steil die Anstiege und Abfahrten wirklich sind. Auch die grandiose Landschaft wird nur unzulänglich wiedergegeben.
Der Echo Canyon macht seinem Namen wirklich Ehre, das Echo ist glasklar.

23.09.2015
Wir sind heute nach Moab auf den Canyonland RV Park gefahren (59 $). Es waren mal wieder umfangreiche "Wartungsarbeiten" notwendig. Gott sei Dank spendeten Bäume auf dem Platz Schatten, so war das Arbeiten in der Hitze erträglich. Der Platz liegt quasi mitten in der "Stadt" und deshalb haben wir ihn ausgesucht.
Praktischer Weise liegt auch die Moab Brewery, die Mikrobrauerei der Stadt, fast gegenüber des RV Parks und so konnten wir uns gegen später äußerlich (Klimaanlage in der Brauerei) und innerlich (eiskaltes Bier) abkühlen. Unnötig zu sagen, das die Klimaanlage natürlich so kalt eingestellt war, das es fast ungemütlich wurde.
Hier in Utah darf Bier mit einem "normalen" Alkoholgehalt nur in den staatlichen Liqueurshops verkauft werden. So hatte unser Fassbier 3,2 % Alkohol. Der Kellner, der uns an unserem deutschen Akzent "erkannt" hatte, fragte dann auch nach, wie uns das Bier mundet und hatte volles Verständnis, als wir es etwas "leicht" fanden.
Ein paar Worte zu Moab: Es ist das amerikanische Zentrum für Outdooraktivitäten mit Ausnahme des Wintersports. Wegen des heißen Klimas ist Hochsaison im Mai und Juni, sowie September und Oktober. Es gibt von Rafting, Radfahren, Motorradfahren, Quadfahren, Wandern, Bergsteigen, Heißluftballons usw. alles was das Herz begehrt. Demzufolge gibt es Ausrüstungsläden an jeder Ecke.
Nicht zu vergessen die Nationalparks "Arches National Park" und "Canyonlands National Park" gleich um die Ecke. Auch die Landschaft die nicht Nationalpark Status hat, ist einzigartig.

Km 10 (23.348) N 38° 33' 53'', W 109° 32' 52''

24.09.2015
Von Moab gelangt man nach ungefähr 20 km auf dem Highway 279 (Stichstraße) zum Trailhead (Wegbeginn) des Corona Arch Trails. Die Straße führt entlang des Colorado River zum Trailhead. Von dort stiegen wir eine gute Stunde in einer phänomenalen Landschaft bis zum Corona Arch auf. Einfach großartig.
Danach fuhren wir noch ein gutes Stück die Straße zum Canyonland National Park hinauf (es ging von 1.200 m in Moab wieder auf fast 1.800 m hoch) bis zum Horsethief Campground (15 $). Wir liesen es angesichts der Hitze (33 Grad) für heute gut sein und machten uns es im Schatten unseres LKW'les gemütlich.

Km 85 (23.433) N 38° 34' 57'', W 109° 48' 54''

25.09.2015
Heute stand "nur" der Canyonlands National Park und "nur" dessen Teil "Island in the Sky" auf unserem Programm. Trotzdem war es ein tagfüllendes Programm und die zurückgelegten km im Park, nur von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt, zeigen dies. Zu jedem Aussichtspunkt ist zudem noch eine Fußstrecke von 50 m bis zu 3 km zu absolvieren.
Aber jeder km und jeder Fußmarsch hat sich gelohnt. Uns fehlen inzwischen die Begriffe um diese landschaftlichen Highlights gebührend einzuordnen, haben wir doch bei den bereits besuchten Naturschönheiten reichlich Superlative verwendet. Aber anscheinen sind immer noch Steigerungen möglich oder die Erinnerungen sind bereits verblasst. Auf jeden Fall sind wir heute aus dem Staunen nicht mehr herausgekommen. Und wie gesagt, wir haben nur einen kleinen Teil des Canyonlands National Parks besucht.
Heute sind wir wieder zum Horsethief Campground zurückgefahren. Und morgen wartet das absolute Highlight von Moab auf uns: Der Arches National Park, wo wir, wie bereits berichtet (vgl.17.09.), einen Übernachtungsplatz reserviert haben.

Km 88 (23.521) Position wie 24.09.2015

26.09.2015
Nun also der Arches National Park. Man könnte 1.000 hochklassige Fotomotive dort ablichten und hätte doch nicht die volle Schönheit erfasst.
Man kommt durch gewaltige Felsformationen in den Park und das erste große (?) Highlight ist der "Balanced Rock". Von der Ferne sieht man dann schon die Bögen der Windows Section und kann diese nach eine 4 km langen Stichstraße erwandern (1 km).
Wir sind dann gleich auf unseren reservierten Campground gefahren, der am Ende der Parkstraße liegt (ca. 25 km). Da wir im Internet bereits alle Angaben gemacht und bezahlt (20 $) haben, brauchte keine Registrierung mehr erfolgen.
Um 13:00 Uhr, es war sehr heiß (34 °), haben wir dann den Devils Garden Trail begonnen. Die vielen Japaner, die uns die ersten paar hundert Mater begleiteten (bis Landscape Arch), waren bald verschwunden und so konnten wir in aller Ruhe die meisten Arches ablaufen. Der Devils Garden Trail ist der "härteste" Trail im Park. Weil er der längste ist (11 km) und mit dem Primitive Trail auch etwas schwieriger zu gehen. Zum Beispiel sind dort Passagen steil über glatten Felsen die bei Nässe überhaupt nicht zu meistern sind. Aber das wird am Trailhead genau beschrieben und von Nässe war keine Spur.
Wir hatten reichlich Wasser und haben der Reihe nach den Landscape A., den Partition A., den Navajo A., den Double O A. und den Private A. abgelaufen. Das ganze dauerte 4,5 Stunden.
Am Campground angekommen konnte die Außendusche am Fahrzeug die schlimmsten Hitzeschäden an uns beseitigen. Schade das von dem ungestörten Sterenhimmel im Park wegen Vollmond nur wenig zu sehen war.

Km 67 (23.588), N 38° 46' 31'', W 109° 35' 16''



27.09.2015
Den grandiosesten Arch hatten wir gestern nicht links, sondern in Fahrtrichtung rechts liegen gelassen: Den Delicate Arch.
Nach dem Frühstück fuhren wir die paar km bis zum Trailhead an der Wolfe Ranch. Scharen von Bustouristen waren bereits am Trail unterwegs. Der Trail geht 2,5 km ziemlich steil bergauf und gilt auch als "schwierig". Das deshalb, weil die letzen zweihundert Meter ausgesetzt sind.
Der Delicate Arch macht seinem Namen alle Ehre: ein delikater Anblick. Zum obligatorischen Foto muss man sich in einer Schlange anstellen und hat dann den Arch für sich. Die Japaner posen in Kung-Fu Stellungen, der Rest reißt die Arme hoch.
Danch sind wir wieder nach Moab gefahren (Internet im Visitor Center, Einkaufen). Anschließend, um die Beine zu erholen, wieder auf den gleichen Platz in den Sand Flats wie am Montag (vgl. 21.09.).


Km 47 (23.635), N 38° 34' 48'', W 109° 31' 03''



28.09.2015
Heute verließen wir nun das Moab Gebiet Richtung Süden. Wir wollten bis zum Natural Bridge National Monument fahren und den dortigen Campground nutzen. Leider war dieser wieder voll belegt und nach einer kurzen Wanderung zu einer der Bridges mussten wir den Park zum Übernachten verlassen. Nach ein paar Meilen entlang des Highway 95 kann man auf BLM Land (Bureau of Land Management) kostenlos übernachten.
Die Natursteinbrücken im Park sind deshalb keine Arches, weil sie durch Flußaktivitäten (Ausspülungen) entstanden sind und bei zwei von den Dreien noch der Fluß unten durchfließt, jedenfalls dann, wenn dieser Wasser führt. Es sind also richtige Brücken.

Km 237 (23.872), N 37° 32' 27'', W 109° 57' 55''

29.09.2015
Der Moki Dugway ist eine interessante Unterbrechung im Highway 261 Richtung Mexican Hat. Urplötzlich wird aus dem schön asphaltierten Highway eine steile, staubige, enge und nur geschotterte Serpentinenstraßen abwärts. Dann gehts wieder asphaltiert weiter. Mexican Hat grüßt mit seinem markanten Felssymbol und dann gehts auch schon in das Monument Valley.
Wir waren schon mal vor 20 Jahren mit dem PKW da, aber was sich seither entwickelt hat ist eine gigantische Tourismusindustrie. Statt Bretterbude für das Eintrittsgeld (Navajo Stammesgebiet) ist nun ein riesen Visitor Center mit Hotelkomplex und klimatisierten Mautkabinen entstanden. Jede Menge Busse bringen jede Menge Touristen die mit offenen Kleintransportern durch das Tal gefahren werden. Es ist natürlich völlig legitim das auch andere das Monument Valley sehen wollen, aber uns gefiehl das weniger und so fuhren wir nach einer kurzen Fahrt ins Valley wieder zurück und weiter bis zum Navajo National Monument. Da gibt es zwei Campgrounds die in herrlicher Lanfschaft liegen und so gut wie leer sind. Wir fuhren auf den Canyon View Campground (0 $). Wir sind nun bereits in Arizona und die Meereshöhe am Stellplatz ist 2.450 m.

Km 196 (24.068), N 36° 41' 08'', W 110° 32' 28''

30.09.2015
Heute vormittag haben wir ein paar kleinere Trails rund um den Betatakin Canyon gemacht. Es gibt hier drei solcher Klippen-Wohnunganlagen, die aber alle nicht betreten werden dürfen. Die Tafeln erläutern, wieso diese Siedlungen um 1300 A.D. verlassen wurden, aber diese spirituellen Gründe leuchten uns nicht ein. Sobald wir Internet haben, werden wir mal recherchieren.
Nachtrag vom 05.10.2015: Laut Wikipedia gibt es nur Vermutungen (Dürre), aber keine gesicherten Erkenntnisse warum hunderte von solchen Klippen-Wohnanlagen gleichzeitig um 1300 A.D. verlassen wurden und nie mehr bewohnt wurden.
Nachmittags war mal faulenzen angesagt.




Oktober 2015