2017
Reiseseiten von Leo und Rita

November 2017


01.11.2017, Oudomxay, Laos
Jeder hatte heute die Befürchtung, dass es ein langer Tag an der Grenze würde. Aber es lief überraschend gut. Trotzdem kamen wir erst nach Einbruch der Dunkelheit am Zielort in Laos an.
Um 9.00 Uhr waren wir an der Grenze und die chinesiche Ausreise war nach 3 Stunden erledigt. Die Einreise nach Laos dauerte 3,5 Stunden. Dass die Fahrt in das 100 km weiter südlich liegende Oudomxay ebenfalls 3 Stunden dauerte, war nicht zu erwarten. Aber die Straße war teilweise schlecht und führte bergauf und bergab durch die Bergwelt Nord-Laos. In diesem ländlichen Bereich fiel sofort der Kinderreichtum auf. Kinder in allen Alterstufen waren am Straßenrand und winkten freundlich.
Das Leben in den Dörfern spielte sich vollständig draußen ab und überall wurde, es war gegen Abend, gekocht und gebrutzelt. Obwohl wir eine Stunde Uhrzeit dazugewonnen hatten, war es dann fast 18:00 Uhr und dunkel, als wir ankamen.

km 99 (15.778) , N 20.67906° , O 101.98567°




02.11.2017, Luang Prabang, Laos
Zwar waren es nach Luang Prabang nur 181 km, aber die hatten es in sich. Zuerst kurvig durch die Berge, dann wurde die Straße schlecht. Aber das war einkalkuliert und um 14:00 Uhr waren wir am Hotelparkplatz in Luang Prabang. Nachden sich die Morgennebel verzogen hatten, pendelte sich die Tagestemperatur auf 27 Grad ein.
Laos ist ja ein sozialistisches Land, deshalb haben wir auch gewisse Restriktionen: Auch hier eine vorgegebene Route und sogar eine Eskorte, vorne und hinten. Aber von dem merkt man nichts, weil unser "Konvoi" ja auf so 50 km auseinandergezogen ist, weil jeder individuell losfährt. Von Polizei, wie in China, ist wenig zu sehen.
Mobilfunk haben wir auch gleich bekommen und Datenvolumen kosten sehr wenig.
Laos, was wir bisher gesehen haben, ist mit seiner tropischen Berglandschaft wunderschön und die Leute sehr freundlich. Laos hat, obwohl nicht Partei, unter dem Indochinakrieg (1962 - 1975) schwer gelitten und ist in weiten Teilen immer noch von amerikanischen Landminen verseucht, die damals abgeworfen wurden, um die Nachschubwege des Vietkong durch Laos zu unterbinden.
Luang Prabang, die alte Königsstadt Laos, ist Weltkulturerbe und liegt am berühmten Mekong Fluss. Anerkannt wurde damit die französische Kolonialarchitektur (1893 - 1953 war Laos franz.Protektorat) und die 32 buddhistischen Klöster.
Morgen werden wir die Stadt besichtigen.
Die beste Nachricht war aber heute: Das Wohnmobil von Toni und Marthi war bereits vorgestern Abend repariert und seit gestern morgen waren sie dann Richtung Laos unterwegs. Heute Abend erreichte uns die Nachricht, dass sie um 18:00 Uhr nach Laos eingereist waren und uns morgen in Luang Prabang treffen.

km 181 (15.959) , N 19.87556° , O 102.13489°




03.11.2017, Luang Prabang, Laos
Der Palast des letzten Königs von Laos wurde Anfang des 20.Jahrhundert von den Franzosen als Geschenk an den damaligen König erbaut. So ist sein Baustil eine Mischung aus französischer und laotischer Architektur. Heute beherbergt das Gelände das Nationalmuseum. Beim besichtigen fiel uns gleich auf: Viele Langnasen und wenig Einheimische, in China war es immer umgekehrt.
Interessanter war die alte Tempelanlage Wat Xieng Thong, am Mekong gelegen, die aus dem 16. Jahrhundert stammt.
Nach der Mittagspause stiegen wir hinunter zum Mekong und begannen eine Flußfahrt zu einem kleinen Dörfchen mit einer Tempelanlage, 1,5 Fahrstunden flußaufwärts. Der Mekong ist ein mächtiger Fluss mit einer starken Strömung und führt ziemlich viel Sedimente mit. Deshalb ist seine Farbe gelb.

Heute gab es einiges zu feiern:
  • Die Gruppe einschließlich Serviceteam war seit Wochen erstmals wieder vollzählig an einem Ort. Das heißt, Toni und Marthi haben es in einer anstrengen Fahrt geschafft aufzuschließen und wurden herzlich begrüßt.
  • Gerd, unsere Seele des Serviceteams, muss uns morgen verlassen und daheim wieder an die Arbeit gehen und
  • Kostya, unser neuer Tourguide, ist aus Deutschland eingetroffen.
In einem nahegelegenen Restaurant haben wir bei einem schönen Essen, es ist hier in Laos lange nicht mehr so fleischlastig wie in China, dies angemessen gefeiert.



04.11.2017, Luang Prabang, Laos
Die Wasserfälle von Kuang Si, 30 km westlich von Luang Prabang, sind eines der Topziele hier. Demzufolge ist der Andrang, hauptsächlich von westlichen Touristen, groß. Es ist aber auch schön wie das Wasser im Dschungel türkisblau über die Sinterkaskaden stürzt. Höhepunkt ist dann das Bad in einem der Pools.
Nachmittags hatten wir "frei" und konnten uns der Muße widmen. Rita ging zum Friseur, das kostete weniger als das Trinkgeld daheim: 5 €.
Abends fuhren wir mit dem Tuk-Tuk zum Nachtmarkt, der jeden Abend stattfindet und auf dem Kunstgewerbe angeboten wird. Die Freßgassen seitwärts sind natürlich obligatorisch.



05.11.2017, Luang Prabang, Laos
Heute hatten wir unseren "freien" Tag, den wir einsteils mit Putzen und Einkaufen verbrachten. Der andere Teil war, dass wir nochmal ins Zentrum gingen und bei Tag durch die Straßen schlenderten. Ganz anders als in China gab es eigentlich ein europäisches Flair (Erbe der französischen Besatzung?) und es machte mal Spaß in der Straßenbar zu sitzen und dem Treiben zuzusehen. Geschätze 50 Prozent der Passanten sind aus dem Westen und man hört deutsche, italienische, französische und natürlich englische Zungen.
Von unseren Tourguides haben wir nun erfahren, dass wegen Einreiseproblemen nach Thailand, wir vorerst weiter in Laos bleiben und nach Süden fahren. Anschließend folgt Kambodscha und dann Vietnam von Süden nach Norden.



06.11.2017, Vang Vieng, Laos
Wieder war die heutige Etappe nach Vang Vieng sehr kurvig und führte hoch hinauf in die Berge. So brauchten wir für die Strecke 7 Stunden. Aber dafür wurde man mit atemberaubenden Panoramen belohnt. Die letzten 60 km führten dann durch ein langes Tal mit Landwirtschaft zur Stadt.
Vang Vieng war früher bei vielen Backpackern wegen seiner Parties mit viel Alkohol und Drogen bekannt. Allein 2011 soll es 22 tote Urlauber gegeben haben, die beim Tubing unter Alkohol/Drogen starben. Daraufhin wurde die Szene mehr reguliert.
Heute wird viel Abenteuer angeboten vom Ballonfahren, Kajakfahren, dem erwähnten Tubing, Rafting und Klettern bis zu Höhlentouren im Karstgebirge. Die Hauptstraße wird beherrscht von Kneipen, Pizzerias und allen möglichen Spezialitätenretaurants. Auch wir haben das genutzt und waren am Abend indisch Essen als Vorgriff für Indien.


km 219 (16.178) , N 18.93002° , O 102.44742°




07.11.2017, Vang Vieng, Laos
Heute war ein richtig heißer Tag. Schon früh am Morgen, wir hörten unseren laotischen Tourguides zu, die über Land und Leute erzählten, mussten wir ständig die Plätze wechseln, um der hochsteigenden Sonne zu entgehen.
Da kam es am Nachmittag gerade recht, dass wir einen kleinen Ausflug zur "Blauen Lagune" machten. Einem aufgestauten Flüßchen, das zugegebener Weise einen türkisfarbenen Stich hatte.
Das Bad darin war erfrischend. Erheiternd war aber der Auftritt der meist koreanischen Touristen, die sich in voller Montur einschließlich Schwimmweste (die meisten sind Nichtschwimmer), von einem so 5 m hohen Ast in die Fluten stürtzten. Das ging nicht ohne theatralische Gesten ab. Wie beim olympischen Turmspringen bewertete das Publikum die Sprungstile mit lautem Geklatsche.
In Laos lohnt es sich nicht selber zu kochen, wenn man in der Stadt parkt. Ein gutes Essen, z.B. Wok-Gemüse mit Reis oder Nudeln, dazu ein Flasche Bier, kostet so 30 - 40 Tausend Kip. Das hört sich nach viel an, ist aber gerade mal 3-4 Euro.


km 219 (16.178) , N 18.93002° , O 102.44742°




08.11.2017, Vientiane, Laos
Zwar war die Straße nach Vientiane nicht sehr bergig, aber kurvenreich war die Strecke schon. Vientiane ist die Hauptstadt von Laos und so 350.000 Einwohner leben dort. In ganz Laos leben ja nur ungefähr 7,5 Millionen Einwohner, soviel wie in einer mittleren chinesischen Stadt.
Schweren Herzens haben wir am Abend Arthur verabschiedet, der uns den schwierigen Streckenabschnitt bis hierher bravourös geleitet hat. Das wurde natürlich mit einem schönen Bankett in netter Atmosphäre, mit laotischer Musik und Tänzerinnen und ausgezeichnetem Essen gefeiert. Also so eine Art Trauerfeier.
Aber Kostya hat ja bereits übernommen und wir hoffen auf ein späteres Wiedersehen mit Arthur.

km 148 (16.367) , N 17.98289° , O 102.62384°




09.11.2017, Vientiane, Laos
Die obligatorische Stadtbesichtigung in Vientiane konnte relativ kurz gehalten werden. Zwar gibt es viele buddhistische Tempelanlagen, aber ein absolutes Highlight fehlt. Der Triumpfbogen Patuxai ist zudem noch unvollendet (an vielen Stellen ist noch die unverzierte Betonkonstruktion zu sehen).
Aber wir haben wieder sehr gut zu Mittag gegessen und den Nachmittag mit Siesta verbracht. Bei der Hitze das einzig gut machbare.



10.11.2017, Konglor Höhle, Laos
Überraschend gut war die Landstraße 13 von Vientiane Richtung Osten. Von Norden nach Vientiane war sie ja lange nicht in so gutem Zustand. Aber nach 200 km sind wir nach Osten abgebogen, weil unser Ziel heute die Konglor Höhle war. Nach der relativ eintönigen Strecke entlang des Mekongs begann eine schöne Fahrt durch hügelige Urwaldlandschaft.
Die letzten 40 km waren erst mal mit einer Schwierigkeit verbunden: Die erste Brücke war mit einer massiven Höhenbake in 2,80 m Höhe gesichert und sollte nur 3 Tonnen Tragkraft haben.
Aber, so wurde uns versichert, das sei nur um LKWs abzuhalten. Ein LKW mit einem Kranarm enfernt flugs die Bake und die Brücke hielt stand. Immerhin wiegt unser schwerstes Fahrzeug der Gruppe 13 Tonnen.
Am Talende, beim Konglor View Hotel, bezogen wir in einer schönen Landschaft Quartier und freuten uns auf die morgige Höhlentour.

km 296 (16.663) , N 17.96029° , O 104.75461°




11.11.2017, Konglor Höhle, Laos
Das Hotel, auf dessen Parkplatz wir standen, hieß zwar Konglor View Hotel, aber zur Höhle waren am frühen Nachmittag noch 10 Minuten Spaziergang notwendig. Dann sah man den Höhleneingang und den Fluß, der dort herausfließt. Da am Anfang der Höhle noch ein kleiner Katarakt war, konnte man mit den Booten nicht direkt hineinfahren, sondern man musste in die Höhle hineingehen um dort die Boote zu besteigen.
Ja, das besondere an der Konglor Höhle ist: Ein Fluß fließt 7 km lang durch den Berg, durch riesige ausgespülte Hallen. Es gibt keine Beleuchtung und nur das Licht einer Stirnlampe weist dem Bootsführer den Weg. Der Fluß ist meist ziemlich seicht und das Boot kratzte über das Geröll. Man hatte ständig das Gefühl, in ein unheimliches, dunkles Loch hineinzufahren.
Zweimal mussten wir das Boot verlassen, während es der Bootsführer über Untiefen zog. Es war ein unbeschreiblich schönes Erlebnis.
Die "Hallen" waren manchmal so hoch, daß die Taschenlampe nicht hinaufstrahlen konnte. Dann war es wieder so niedrig, daß man den Kopf einziehen musste.
Bei der ganzen Sache wurde man ein bisschen nass, was aber bei der Hitze draußen (34 Grad) willkommen war. In der Höhle selber war es angenehm kühl.



12.11.2017, Savannakhet, Laos
Wegen der langen Fahrtstrecke sind wir heute schon kurz vor 7:00 Uhr gestartet. Die Morgenstimmung in den Dörfern war schön und auch die heutige Strecke war landschaftlich reizvoll.
Savannakhet ist die zweitgrößte Stadt Laos, kann aber z.B. Luang Prabang nicht das Wasser reichen. Sie ist auch für uns nur eine Übernachtungsetappe nach Süden.
Savannakhet ist wegen der Nähe zu Thailand und Vietnam ein wichtiges Handelszenrum im Süden von Laos.

km 358 (17.021) , N 16.55999°, O 104.74818°




13.11.2017, Paksong, Laos
Das Bolaven Plateau ist in Laos wegen seines guten Kaffees berühmt. Wir genossen nach der brutalen Hitze am Mekong die etwas gemäßigten Temperaturen in 1.000 m Höhe im Tad Fane Resort bei den gleichnamigen Wasserfällen.
Wir waren nach der Ankunft mit Toni und Marthi im Restaurant mit Blick auf die im Dschungel liegenen Wasserfälle essen. Das Essen war gut und der Platz noch besser.
Hinterher tranken wir noch Espressi aus dem lokalen Kaffee, perfekt mit einer Siebträgermaschine zubereitet.
Leider hielt die Pannenfreiheit heute nicht mehr: Dany und Achim mussten wegen einer Kuh auf der Fahrbahn bremsen und eine Laotin fuhr mit ihrem Kleinwagen voll auf. Der bürokratische Aufwand war wohl größer als der Blechschaden, weil sie es nicht mehr ins Resort geschafft haben. Begleitet von Kostya kommen sie erst morgen.

km 266 (17.287) , N 15.18399°, O 106.12709°




14.11.2017, Paksong, Laos
Wat Phou ist Weltkulturerbe und gilt als das kleine Angkor Wat (das liegt in Kambodscha wo wir in wenigen Tagen sein werden). Es liegt so 50 km südlich von Pakse am Mekong. Wir konnten gottseidank an unserem Platz bei Paksong in der Höhe bleiben und fuhren mit dem Bus nach Wat Phou. Die Anlage wurde von den Khmer vom 11. bis zum 13. Jahrhundert erbaut und ist ein Heiligtum der hinduistischen Göttin Shiva und Ort einer heiligen Quelle. Heute wird der obere Tempel als buddhistischer Schrein benutzt.
Das Heiligtum erstreckt sich an einem Hügel und die oberen Terrassen waren früher dem König und den Priestern vorbehalten. Heute hat man von den oberen Terrassen einen schönen Blick auf die Anlage und das Umfeld bis zum Mekong.
Während wir Wat Phou besichtigten ging an unserem Platz bei Paksong ein heftiger tropischer Regen nieder und die Leute von uns, die den Ausflug nicht mitgemacht haben, hatten alle Hände voll zu tun, die Dachluken der Fahrzeuge mittels Leitern zu schließen.
Abends hatte uns noch Achim zu seinem Geburtstag ins Restaurant eingeladen und es wurde eine sehr schöne Feier.
Kleine Episode am Rand: Als wir gestern ankamen und aus dem Fahrzeug stiegen, war ein schriller Pfeifton zu vernehmen. Der Motor war nach der langen Steigung zum Abkühlen noch an und wir horchten, ob es wohl der Keilriemen oder ein anderes Motorteil war, das diese Geräusche erzeugt. Aber nach Abstellen des Motors war klar: Es waren Zikaden die so pfiffen. Solche Zikaden haben wir am Abend noch gesehen.



15.11.2017, Stung Treng, Kambodscha
Der Tag begann spektakulär, zumindest für Rita. Und das kam so: Bei der gestrigen Geburtstagsfeier wurden in bierseliger Laune von ein paar Mitreisenden beschlossen, morgen vor der Abfahrt mit der Zip-Line über den Wasserfall zu fahren. Und Rita war dabei.
Bereits um 7 Uhr ging es los, weil heute noch einiges auf dem Programm war. Nach einer Sicherheitseinweisung und dem Anlegen der Gurte (deutsches Fabrikat) ging es dann auch rasch zur Sache. Der erste Abschnitt von 4 Zip-Lines führte spektakulär über den Talkessel. Die anderen drei Abschnitte (sie führten quasi im Bogen wieder zurück) waren von der Zuschauerterrasse nicht einsichtig bzw. zu weit entfernt.
Also Rita und den anderen hat es sehr gut gefallen.
Danach fuhren wir weiter Richtung kambodschanischer Grenze, nicht ohne den größten Wasserfall der Welt kurz davor zu besichtigen. Ehrlich gesagt, der Rheinfall ist imposanter. Denn das selbstverliehene Prädikat bezieht sich auf die Breite des Wasserlaufs. Der Mekong ist hier sehr breit und weitverzweigt (man nennt das Gebiet auch die viertausend Inseln) und soll 11 km breit sein. Sehen kann man vom Ufer nur einen relativ kleinen Teil und der rauscht über bessere Stromschnellen hinunter.
Angenehm war heute der Grenzübertritt. Unsere laotischen Guides hatten die Ausreise gut organisiert und die Kambodschanischen standen dem nicht nach. Auf beiden Seiten mussten wir nicht in das Zollgebäude, sondern nur auf kambodschanischer Seite die fertig gestemplten Pässe in Empfang nehmen und abfahren. Das dauerte zwar über eine Stunde, aber die verbrachten wir mit SIM-Karten in Empfang nehmen und testen.
Bis Stung Treng waren es dann noch 60 km.

Wie war Laos?
Die vielen westlichen Touristen können sich nicht irren: Laos ist ein liebenswertes Land indem das Leben sehr viel entspannter abläuft als in China. Von Sozialismus keine Spur, wenn man von der Armut absieht. Bildung ist in Laos relativ teuer (Schulgeld, Studiengebühren) und viele junge Laoten wechseln für einige Jahre ins Kloster um dort die Bildung zu erfahren. Auch heiraten in Laos ist wegen des Brautgeldes für die Männer nicht einfach. Einer unserer (unverheirateten) Guides formulierte es so: "No money, no honey".
Das Straßensystem ist leidlich, Autobahnen und Eisenbahnen gibt es nicht. Die Chinesen haben die Elektrizitätsversorgung in der Hand und bauen Wasserkraftwerke. Ebenso bauen die Chinesen eine Eisenbahn von Kunming (China) nach Vientane. Alles in allem: Laos war schön.

km 233 (17.520) , N 13.52044°, O 105.96492°




16.11.2017, Siem Reap, Kambodscha
Das bedeutenste Reiseziel in Kambodscha ist natürlich Angkor Wat und die übrigen Tempelanlagen und Königsstädte der Khmer aus dem 9. - 14. Jahrhundert. Angkor liegt nördlich der Stadt Siem Reap und die Stadt ist Ausgangspunkt der Exkursionen nach Angkor. Dahin waren wir heute unterwegs und die Route führte über Nebenstraßen durch das nördliche Kambodscha.
Kambodscha ist nach dem Bruttosozialprodukt pro Einwohner noch ärmer als Laos. Aber die Straßen waren relativ gut und wir waren schon am frühen Nachmittag am Hotel, dessen Parkplatz wir benutzen. Das Beste war aber der Pool, der bei 32 Grad im Schatten Abkühlung brachte.
Nach dem Schwimmen haben wir in einem Restaurant unweit des Hotels das kambodschanische Nationalgericht probiert: Amok, es heißt tatsächlich so und ist ein Fischcurry mit unter anderem den Gewürzen Kokoscreme, Ingwer, Chilies, Koriander, Zitronengras, Kurkuma, Tamarinde, Knoblauch, Limetten und Ngor.

km 291 (17.811) , N 13.37288°, O 103.84117°




17.11.2017, Siem Reap, Kambodscha
Wie soll man Angkor beschreiben? Brütende Hitze, Menschenmassen und eine unglaubliche Anlage, die aber in nur einem Tag nur ansatzweise zu erfassen ist. Das gesamte Areal ist 400 qkm groß und umfasst so 5 Jahrhunderte Geschichte und mehrere Glaubensrichtungen. So grob gesagt hat jeder Herrscher seine eigene Stadt mit eigenen Tempeln erbauen lassen.
Das gelang deshalb so gut, weil durch den Reisanbau mit einem ausgeklügelten Bewässerungssystem, genügend Überschüsse erzielt wurden, die diese Bautätigkeit ermöglichten.
Von den Städten und Tempeln sind nur die Steinbauten erhalten, die dem Herrscher und den Priestern vorbehalten waren. Die Holzhäuser der "Bevölkerung" sind natürlich verschwunden. Wir haben uns bei der Besichtigung auf den Hauptkomplex Angkor Wat und die Tempel Ta Prohm und Bayon beschränkt. Der von den Baumwurzeln überwucherte und umschlungene Tempel Ta Prohm hat uns am Besten gefallen. Es kam richtiges Indiana-Jones-Feeling auf.
Die vielen Menschenmassen beeinträchtigen den Besuch ein wenig, aber wir gehören ja selbst dazu. Eine Beschränkung der täglichen Besucherzahlen wäre wünschenswert, aber Angesichts des Eintrittsgeld von 37 USD ist das eine zu wichtige Einnahmequelle für das Land. So 5 Mio. Besucher sind jedes Jahr in Angkor. Angkor ist natürlich Weltkulturerbe.



18.11.2017, Siem Reap, Kambodscha
Heute haben wir einen Ausflug zu den "Schwimmenden Dörfern" (Floating villages) im Tonle Sap See gemacht. Wobei "schwimmend" eigentlich unrichtig ist, weil die Häuser auf Pfählen stehen. Das tat aber dem Erlebnis keinen Abbruch.
Der Tonle Sap ist der größte Binnensee Südostasiens und der fischreichste See der Welt. Er hat eine mittlere Größe von 2.700 qkm (Bodensee 536 qkm). Es sollen mehr als 250 Fischarten vorkommen und ganz Kambodscha und die Anrainerstaaten essen Fisch aus dem Tonle Sap.
Wikipedia schreibt:
"Jedes Jahr im Juni ist dort ein weltweit einzigartiges Naturphänomen zu beobachten. Der Mekong führt zu dieser Zeit auf Grund der Monsunregenfälle und durch das Schmelzwasser aus dem Himalaya bis zu viermal mehr Wasser als in den trockenen Monaten. Da Kambodscha ein großteils sehr flaches und ebenes Land ist, drängt das Wasser des Mekong in den Tonle-Sap-Fluss, und dieser wechselt die Fließrichtung. Die Wassermassen drängen zurück in das Becken des Tonle Sap und füllen den See, der während der trockenen Jahreszeit eine Oberfläche von 2.600 – 3.000 km² aufweist, bis er auf circa 10.400 km² (inkl. umliegende Flusslandschaften: bis zu 25.000 km²) anwächst und bis zu fünfmal so tief ist (von 2–3 m auf 14 m). Der Höhepunkt der Überflutungen wird im September erreicht. Zu diesem Zeitpunkt ist knapp ein Drittel der landwirtschaftlichen Kulturfläche Kambodschas von Wasser bedeckt.
Erst im November, wenn der Mekong wieder weniger Wasser führt, wechselt der Fluss erneut die Richtung, und das Wasser des Sees fließt langsam ab."

Mit dem Boot sind wir also zu einem "Schwimmenden Dorf" gefahren und haben dem Leben auf dem Wasser zugeschaut.
Am Abend haben wir noch eine Folklore-Show besucht und Abendessen vom Buffet genossen. Das Essen war ok, aber die Show sehr, sagen wir mal, schlicht. Jeder war froh, so schnell wie möglich in den Hotel-Pool zu kommen um sich ein bisschen Abkühlung zu verschaffen.



19.11.2017, Phnom Penh, Kambodscha
Die Fahrt nach Phnom Penh, der kambodschanischen Hauptstadt, verlief auf guter Straße problemlos. Erst im Stadtgebiet kam das erwartete Verkehrchaos. Aber mit Geduld war auch dies bald gemeistert und wir fuhren auf einen Parkplatz am Ufer des Tonle Sap Flusses, der wenige hundert Meter weiter in den Mekong mündet.
Leider, es hatte schon am Morgen mit einem Gewitter begonnen, war heute Dauerregen und so waren die Außenaktivitäten eingeschränkt. Das Gute daran war, dass auch die Temperaturen so um 8 Grad niedriger waren: 26 Grad statt 34 Grad am Mittag.

km 302 (18.113) , N 11.58517°, O 104.92030°




20.11.2017, Phnom Penh, Kambodscha
So richtig zufrieden waren wir heute mit der Stadtbesichtigung von Phnom Penh nicht. So wie in Wolgograd sich alles um die Schlacht von Stalingrad 1942 dreht, so ist hier das Regime der Roten Khmer von 1975 bis 1979 ein Hauptthema. So besichtigten wir zuerst die Killing Fields, also das Gelände, auf dem die Roten Khmer ihre Landsleute hinrichteten. Dann das berüchtigte Foltergefängnis Tuol Sleng, das zwar die meisten lebend verliesen, aber in Richtung Killing Fields. Pol Pot, der Anführer der Roten Khmer, hatte ja das krankhafte Idealbild eines Kommunismus auf Basis eines Bauernstaats im Kopf und lies deshalb alles hinrichten, was dem nicht entsprach: Intellektuelle (wer eine Brille trug war intellektuell) Studierte, usw. .
Als 1979 die Vietnamesen Pol Pot vertrieben, waren so um die zwei Mio. Kambodschaner, also so 25 % der Bevölkerung ermordet. Beide Orte waren sehr bedrückend.
Wegen des ständigen Verkehrskollapses in Phnom Penh kamen die "normalen" Sehenswürdigkeiten zu kurz und so reichte es nur zum Palast des Königs und der Silberpagode.



21.11.2017, Saigon, Vietnam
Nach ein paar Stunden Fahrzeit, die Ausfahrt aus Phnom Penh dauerte wegen des Verkehrs ewig, kamen wir an die vietnamesische Grenze. Auch hier hatten unsere kambodschanischen und vietnamesischen Tourguides schon gute Vorarbeit geleistet und so mussten wir nur auf vietnamesischer Seite kurz in das Zollgebäude und ein Beamter checkte noch die Fahrgestellnummern mit den Papieren ab. Ein wenig Schmierstoff hat die Sache wohl beschleunigt.
Schon ging es weiter nach Saigon (Offiziell Ho Chi Minh Stadt), das ungefähr 60 km von der Grenze nach Kambodscha entfernt ist. Das Wohlstandsgefälle (der höhere Wohlstand in Vietnam im Vergleich zu Laos und Kambodscha) ist uns gleich aufgefallen und in Saigon, das ja auch das Paris Asiens genannt wird, weht tatsächlich ein Hauch westlicher Modernität.
Leider dürfen wir im kommunistischen Vietnam unsere Wohnmobile nicht bestimmungsgemäß gebrauchen und müssen wie teilweise in China in einem Hotel übernachten. Also haben wir unsere Fahrzeuge auf einem Platz außerhalb des Zentrums abgestellt und sind mit einem Charterbus zu unserem Hotel in der City gefahren.
Schon bei der Anfahrt hatte sich das Verkehrstraining in Pnom Penh bezahlt gemacht. Saigon konnte uns nicht mehr schrecken, obwohl die Massen von Motorrädern schon beängstigend waren: in 10er-Reihen wälzt sich ein Pulk von hunderten Motorrädern über die Kreuzungen und blockiert für ein paar Minuten jeglichen anderen Verkehr. Aber irgendwann tut sich eine Lücke auf und es geht weiter.
Schon bei der Anfahrt zum Hotel Victory haben wir unweit davon entfernt ein vegetarisches Restaurant ("Biogarten") entdeckt und sind nach dem Einchecken gleich zum Abendessen hingegangen. Das Essen war sehr gut und im Erdgeschoß befindet sich, man glaubt es nicht, ein deutsches Reformhaus. Von deutschen Fruchtsäften bis Weleda Kosmetik ist alles da. Die Preise sind zwar gesalzen, aber immerhin.

km 223 (18.336) , N 10.80819°, O 106.63487°




22.11.2017, Saigon, Vietnam

Unsere Stadtbesichtigung heute begann mit dem Präsidentenpalast, dessen Sturm durch die Vietcong am 30.April 1975 das Ende der Republik Südvietnam war. Am gleichen Tag flohen auch die verbleibenden Amerikaner mit Helikoptern aus Saigon.
Die Prachtbauten aus der französischen Kolonialzeit werden gut erhalten und sind auch heute noch ein Hingucker. Daneben schießen inzwischen Wolkenkratzer aus dem Boden und überall wird gebaut.
Chinatown war für uns kein Anziehungspunkt mehr, nachdem wir 5 Wochen China hinter uns hatten.
Das Kriegsmuseum behandelt die Vertreibung der Franzosen 1954 und der Amerikaner 1974, fast auf den Tag 30 Jahre später. Auffallend viele junge Amerikaner waren im Kriegsmuseum, vielleicht um die Stadt und das Land zu sehen, wo ihre Väter oder Großväter traumatisiert wurden oder gar starben. Aber auch ältere Amerikaner waren da, die damals noch aktiv dabei sein hätten können.
Abends sind wir dann nochmals losgezogen und haben Saigon bei Nacht genossen. Man hätte meinen können, ganz Saigon sei auf den Beinen. Aber bei 25 Grad hält man es nur mit Klimaanlage in den Häusern aus.



23.11.2017, Saigon, Vietnam
Nein, wir haben heute nicht am Ausflug ins Mekong-Delta teilgenommen, sondern uns einen Urlaubstag genommen. Ein bisschen Stadtbummel durch die wohltemperierten Einkauspaläste und nachmittags faulenzen am Pool im 6. Stock unseres Hotels.
Inzwischen sind wir schon versierte Fußgänger im Moped-Dschungel von Saigon und trauen uns im dichten Verkehr über die Straße. Die Devise heiß langsam und gleichmäßig gehen, die Meute umfährt einen, hoffentlich.



24.11.2017, Phan Thiet, Vietnam
Unsere Ausfahrt aus Saigon dauerte mindestebns zwei Stunden und wir haben dabei höchsten 40 km zurückgelegt. Dann wurde der Verkehr etwas übersichtlicher.
Phan Thiet liegt am Meer und hat so 400.000 Einwohner. Nach Saigon mit über 7 Mio. Eonwohner eine Kleinstadt. Es spazierten viele Russen im Supermarkt herum. Kein Wunder, es ist 40 Grad wärmer als in Moskau.
Unsere erste Rückkehr ans Meer nach fast 3 Monaten war etwas enttäuschend, da der Strand kein "Traumstrand" war. Aber im Hotel gab es ja noch einen Pool.
In Vietnam ist Phan Thiet bekannt für seine Fischsoßen-Fabrikation. Jährlich werden angeblich 16 Mio. Liter davon hergestellt. Das klingt nach viel, aber Vietnam hat über 90 Mio. Einwohner. Es liegt deshalb ein mehr oder weniger dezenter Geruch nach fauligem Fisch über der Stadt.
Wir müssen nicht im Hotel übernachten (das Hotelzimmer aber bezahlen), aber trotz der Lage am Meer war es schwülheiß und deshalb haben wir das klimatisierte Hotelzimmer bevorzugt.

km 204 (18.540) , N 10.92415°, O 108.11353°




25.11.2017, Nha Trang, Vietnam
Zum Teil sehr schöne Strecke am Gelben Meer entlang. Auch die Straßen waren ok. Zweimal mussten wir Maut bezahlen, aber je 1,90 € waren verschmerzbar.
Unser Ziel, Nah Trang und noch mehr das naheliegende Cam Ranh, das einen natürlichen Tiefwasserhafen hat, waren die bedeutensten Stützpunkte der US-Truppen im Vietnamkrieg. Fast alles was nach Vietnam geschickt wurde und was in die Staaten zurückmusste, wurde über Cam Ranh verschifft beziehungsweise auf der Cam Ranh Air Base ein- oder ausgeflogen.
Auch die Franzosen zuvor und die Russen danach nutzten Cam Ranh.
Vor einigen Wochen fegte über Nha Trang der schwerste Taifun seit Jahrzehnten hinweg. Die Schäden sind deutlich zu sehen. Es gab auch über 20 Tote.
Auch heute war das Wetter nicht vom Besten. Tiefe Wolken und ab und zu Schauer bei 27 Grad. Nha Trang istt eine touristische Hochburg in Vietnam und wird schon seit der Franzosenzeit als das Nizza des Ostens bezeichnet. Tatsächlich ist die Strandpromenade nicht schlecht und viele Touristen sind in der Stadt. Die Mehrzahl Russen, aber auch Deutsche und andere Westeuropäer.
Wir konnten die Fahrzeuge nicht direkt am Hotel in der City abstellen und ließen sie auf einem Busparkplatz ein paar km entfernt.

km 253 (18.793) , N 12.22400°, O 109.20057°




26.11.2017, Quy Nhon, Vietnam
Die Fahrt nach Qui Nhon heute war nicht angenehm. Regenschauer und meist schlechte Straße, für die auch noch Maut verlangt wurde.
Das Küstengebiet nördlich von Nha Trang hat es wohl im Taifun schlecht erwischt: Überall Spuren der Verwüstung und Überschwemmungen.
Morgens hatten wir noch bei annehmbaren Wetter die "Cham-Türme" besucht. Die aus dem 11. Jahrhundert stammenden Tempeltürme sind sehr schön restauriert worden. Das Parken war teurer als das Eintrittsgeld.
Qui Nhon liegt ungefähr in der Mitte von Vietnam und ist eine Stadt mit 300.000 Einwohnenrn. Der Tourismus spielt hier ebenfalls eine große Rolle und die Promenade, an der unser und andere Hotels stehen, war ein großer Flughafen der US Air Force im Vietnamkrieg und wurde vollständig aufgelöst.
Leider spielt das Wetter mal wieder die Hauptrolle und vermiest uns den schönen Sandstrand direkt am Hotel. Starker Wind und Regenschauer.


km 219 (19.012) , N 13.75698°, O 109.21726°




27.11.2017, Hoi An, Vietnam
In der Mitte Vietnams ist die Regenzeit erst einen Monat später zu Ende als im Süden (Ende November). Deshalb regnete es auch heute den ganzen Tag. Auch war die Straße wieder mal sehr schlecht und es ging praktisch die ganze Zeit durch dicht besiedeltes Gebiet wie ein endloses Straßendorf. Wir brauchten mal wieder 7 Stunden für 275 km.
Hoi An, die Altstadt ist Weltkulturerbe und war früher ein Teil der Seidenstraße. Dazu morgen mehr.

km 275 (19.287) , N 15.89857°, O 108.36415°




28.11.2017, Hoi An, Vietnam
Im stetig runterplätschernden (warmen) Regen haben wir heute morgen die Altstadt besichtigt. Weil Japan und China sich Ende des 15. Jahrhundert abgeschottet hatten und westliche Händler nicht zuliesen, wich der Handel mit dem Westen nach Hoi An aus. Chinesische und japanische Händler handelten ihre Ware in Hoi An. Deshalb gab es namhafte Ansiedlungen von Chinesen und Japanern dort. Auch englische, holländische, französische und portugiesische Handelsposten gab es dort. Eben diese Stadtteile sind heute Weltkulturerbe und sehr stark besucht.
Die Häuser der Altstadt sind gut erhalten und beherbergen heute Souvenir-, Textil- und Kunstgewerbeläden. Interessant war die Demonstrations-Seidenzucht. Das hatten wir bisher noch nicht gesehen.
Der Nachmittag war wettermäßig ganz ok (trocken), aber als wir alle zusammen Abends ins Restaurant gingen, hatten sich die Himmelsschleusen wieder geöffnet. Trotzdem haben wir vorzüglich vietnamesisch gespeist.



29.11.2017, Hue, Vietnam
Hue, die alte Regierungsstadt (bis 1945), am Fluss mit dem klangvollen Namen "Parfümfluss" gelegen, hatte auch kein besseres Wetter zu bieten. Schade war, dass der Regen alle Besichtigungsabstecher während er Fahrt behinderte. Dabei hatten wir heute eine recht kurze Fahretappe.
Wegen des Regens war es heute auch besonders gefährlich, weil die Motoradfahrer, ausgerüstet mit Regenponchos, noch weniger sahen wie sonst und einfach drauflosfuhren.
Auch beute haben wir ein sehr gutes Hotel bekommen. Vier Sterne, aber nach europäischem Maßstab. Bei dem Wetter war eine Massage, die im Wellness-bereich des Hotels angeboten wurde, willkommen (Body-Massage, 1 h, 11,50 €) und sehr angenehm.

km 120 (19.407) , N 16.47168°, O 107.59449°




30.11.2017, Hue, Vietnam
Beim Frühstück schüttete es noch heftig aus den Wolken. Kaum zu glauben, dass, als wir das Boot zur Pagode der himmlischen Frau bestiegen, es aufhörte zu regnen und später dann die Sonne herauskam.
Mit einem Drachenboot fuhren wir also so eine halbe Stunde flußaufwärts zur Pagode wo schon hundert andere Touristen versammelt waren. Die Pagode ist das Wahrzeichen der Stadt. Überhaupt gibt es in Hue viele Buddhisten und nur 3,5 Prozent Christen. Ganz Vietnam hat ja so 95 Mio Einwohner, davon sollen 20 Mio. Buddhisten und 6 Mio. Christen sein. Der Rest bekennt sich zu keiner Religion.
Die Zitadelle und die darin befindliche Verbotene Stadt, eigentlich die Palastanlage der Nguyen-Dynastie, die von 1802 bis 1945 die vietnamesischen Kaiser stellte, sind mal wieder Weltkulturerbe. Die Verbotene Stadt in Peking diente, ähnlich Versailles in Europa, bei einigen asiatischen Palastanlagen als Vorbild. Trotzdem, daß sie in Hue nicht so groß ist wie das Vorbild in Peking, sind die Maße doch gewaltig: 600 mal 500 Meter im Geviert.
Wir haben einen 2-stündigen Rundgang gemacht und haben doch nur einen kleinen Teil gesehen. Unzählige Gebäude, die natürlich auch gebraucht wurden, hatte doch einer der Kaiser 176 Konkubinen unterzubringen, die ihm hunderte von Kindern schenkten.
Wo es Kaiser gibt, gibt es auch Kaisergräber. Am Nachmittag haben wir noch einige davon besucht, die so 10 km nördlich von Hue liegen. Die Kaiser gaben sich schon zu Lebzeiten große Mühen, sich repräsentative Grabanlagen zu schaffen.
Hue war ja 1968 bereits während der sogenannten Tet-Offensive vom Vietcong und nordvietnamesischen Truppen kurzzeitig erobert worden (Hue liegt so 80 km südlich der damaligen Demarkationslinie) und es gab erbitterte Häuserkämpfe zwischen den erwähnten Streitkräften und der südvietnamesischen Armee und den verbündeten US-Truppen. Die Schäden die damals angerichtet wurden, insbesondere am Kaiserpalast, sind heute weitgehend behoben. Auch die Brücke über den Parfümfluss, von Gustave Eiffel, wurde damals gesprengt und wieder in der ursprünglichen Konstruktion aufgebaut.







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