April - Juli 2017
Während unseres Deutschlandaufenthalts bereiten wir uns auf die nächste Reise vor.
Diese Reise wird uns auf dem Landweg, jedenfalls bis auf ein paar Fähren, nach Australien führen. Die zurückgelegte Strecke soll 45.000 km lang sein und 22 Staaten werden durchquert. Das ganze soll ein knappes Jahr dauern.
Da es in vielen Ländern sehr schwierig ist die benötigten Visa und Einreiseerlaubnisse für Personen und Fahrzeug zu bekommen, werden wir die Reise in einer Gruppe mit anderen Fernreisenden antreten. Also eine geführte Tour. Die Fahrtroute führt durch Polen, Litauen, Lettland, Russland, Kasachstan, Usbekistan, Kirgistan, China, Bhutan, Nepal, Indien, Bangladesch, Myanmar (Birma), Laos, Vietnam, Kambodscha, Thailand, Malaysia, Singapor, Indonesien, Osttimor nach Darwin (Australien).
Zur Vorbereitung haben die Teilnehmer und der Veranstalter sich Anfang April im Schwarzwald getroffen und fleißg Visanträge unterschrieben, Versicherungsbescheinigungen für Personen und Fahrzeug abgegeben und Erfahrungsaustausch betrieben. Die notwendige Ausrüstung für unser Fahrzeug zu beschaffen oder zu ergänzen wird uns den Sommer über beanspruchen.
03.05.2017, Nördlingen, Deutschland
Nachdem wir in den vergangenen Wochen unsere Arzttermine und Impfungen erledigt haben, waren wir heute wegen unseres Diesel-Generators in Nördlingen. Er hatte ja in den vergangenen zwei Jahren die Symptomatik dass er meist nach kurzer Zeit abstarb. Aber eben nur meist. Manchmal lief er auch wie am Schnürchen.
In der Werkstatt lief er natürlich wie zum Trotz. Die Diagnose ergab einen weiteren versteckten Treibstofffilter der verschmutzt war. Wir hofften dass dies die Ursache des Übels war und fuhren auf den Wohnmobil-Stellplatz in Nördlingen.
Am anderen Morgen machten wir bei kalter, nasser Witterung den Test und prompt starb der Generator nach 20 Sekunden Laufzeit wieder ab.
In der Werkstatt wurde der Generator nun ausgebaut und nach Rücksprache mit dem Dometic-Service ein neuer Inverter bestellt. In zwei Wochen können wir wieder vorbeikommen um den hoffentlich nun reparierten Generator wieder einbauen zu lassen.
Immerhin konnten wir am 3.5. Abends noch einen schönen Spaziergang über die Nördlinger Stadtmauer und die Altstadt unternehmen.
12.05.2017, Lüdenscheid, Deutschland
Heute haben wir mit unserem LKWle ein völlig neues Fahrgefühl erlebt, als wir bei Weidmann & Wortmann in Lüdenscheid die Werkstatt verliesen. Aber der Reihe nach.
Von anderen Fusianern haben wir schon gehört, dass das harte Fahrgefühl im FUSO nicht sein muss, sondern durch Optimierung der Blattfedern ein weicheres Fahren möglich ist.
Der Spezialist dafür ist die Fa. Weidmann & Wortmann in Lüdenscheid. Und so fuhren wir am 09.05. nach Lüdenscheid und standen am nächsten Tag in der Werkstatt. Die Federn wurden ausgebaut und kalt "runder" geschmiedet. Anschließend wurden sie im Ofen bei fast 1.000 Grad "gebacken", um die Spannungen zu neutralisieren.
Am dritten Tag wurde noch der normale Service durchgeführt und alle "Körperflüssigkeiten" unseres LKWles ausgetauscht.
Ausgerüstet mit vielen Ersatzteilen verließen wir also am Freitag (12.05) die Werkstatt.
Nachdem wir die letzten zwei Nächte im LKWle in der Werkstatt geschlafen haben, waren wir froh, wieder in freier Natur schlafen zu können. In Plettenberg stellten wir uns auf den Stellplatz am Aqua Magis (Schwimmbad) und trafen uns dort auch mit Jutta und Hermann, die wir in Mexiko kennengelernt hatten (vgl. 28.12.2015) und eine sehr schöne Zeit miteinander dort verbrachten. Wir waren aber auch schon am Abend vorher in Lüdenscheid miteinander beim Essen und haben von den "alten Zeiten" geschwärmt.
19.05. - 21.05.2017, Knüllwald, Deutschland
Olly hatte zum 1. Fuso-Allrad Treffen des 1. Deutschen FUSO Allrad Forums geladen und wir waren auch dabei. Die Anreise zum Offroad Park "Böser Wolf" in Knüllwald am Freitagnachmittag war problemlos. Das Tor zum Park wurde wegen besonderer Umstände jedoch erst zwei Stunden nach unserer Ankunft geöffnet und dann sprang unser FUSO nicht an. Es regenete in Strömen und wir hatten keine Lust dann nach Fehlern groß zu suchen.
Am anderen Morgen, die anderen Teilnehmer waren an uns vorbei auf das Gelände gefahren, riefen wir, nachdem wir sämtliche Sicherungen überprüft hatten und die für uns zugänglichen Fehlercodes der Motorsteuerung ausgelesen hatten (es waren keine da) einen Mercedes/FUSO Service an, der am frühen Nachmittag da war. Die Motorsteuerungsfehler wurden mit dem Diagnosegerät ausgelesen und zeigten keine Unregelmäßigkeit an. Der Techniker löschte dennoch den Fehlerspeicher und sagte schließlich wir sollten den Motor mal zu starten versuchen - und er sprang an.
Der Techniker fuhr wieder ab und wir auf das Gelände zu den Anderen.
Heftiger Erfahrungsaustausch und viele Reise-Anektoten der Teilnehmer liesen den Tag bald vergehen.
Am Sonntagmorgen machten wir noch ein Gruppenfoto der Fahrzeuge, fuhren zu Vergleichszwecken auch mal mit einem anderen FUSO und machten uns gegen Mittag auf die Heimreise. Kurz vor Würzburg fuhren wir auf einen Parkplatz an der A7 und machten eine kleine Pause. Die Pause wurde sehr lang, weil unser LKWle schon wieder nicht mehr ansprang und am Sonntag natürlich keine Hilfe zu erwarten war. Das heißt, wir hätten uns nach Würzburg zum Mercedes/FUSO Service auf der Pritsche des Abschleppwagens fahren lassen können. Für 650 Euro.
Da blieben wir lieber in unserem Heim auf dem Parkplatz.
Der Mercedes/Fuso Service aus Würzburg kam am anderen Mittag und siehe da, unser LKWle sprang auch ohne Hilfe an. Der Fehlerspeicher wurde wieder ergebnislos ausgelesen und wir fuhren dann weiter Richtung Heimat.
Ohne den Motor abzustellen fuhren wir direkt auf den Hof des Mercedes/Fuso Service in Neu-Ulm. Dort misslang der Restart nach dem wir den Motor abgestellt hatten. Freundlicherweise wurde uns dann gleich geholfen und nach nicht mal so langer Zeit entdeckte der Techniker einen Wackler am Stecker zur Treibstoffpumpe. Warum dies erst nach langer Autobahnfahrt zum Fehler führt erschließt sich uns nicht. Egal, wir konnten wieder fahren.
20.06. - 25.06.2017, Steiermark, Österreich
Unseren lang geplanten Besuch bei Monika und Fritz in der Steiermark (vgl. 12.01.2016 ff) haben wir nun gestartet. Monika und Fritz verbringen ja immer den Sommer in ihrem kleinen Häuschen in der Steiermark und den Winter auf der Baja California.
Es war keine gute Idee, gemütlich über die Bundes- und Landstraßen in Österreich in die Steiermark zu fahren (und die GoBox zu vermeiden). Wir haben wir für die ersten 350 km bis Passau gute 4 Stunden benötigt. Für die nächsten 400 km in die Steiermark an der ungarischen Grenze aber 1,5 Tage. Das deshalb, weil topographisch bedingt, keine flotte Fahrt möglich ist.
Schließlich haben wir es geschafft und sind bei sehr heißem Sommerwetter von Monika und Fritz herzlichst empfangen worden. Es gab viel zu erzählen und am nächsten Tag sind wir zu Riegersburg gewandert. Eine sehr schöne Burganlage mit überwältigendem Rundblick.
Mit Freunden von Monika und Fritz, Angelika und Ferdinand, und einem Nachbarehepaar haben wir am Abend steirische Spezialitäten genoßen wie das grüne Gold der Steiermark (Kürbiskernöl-am Salat) und natürlich die Weine, die direkt in der Nachbarschaft von Monika und Fritz wachsen.
Wegen der starken Hitze sind wir dann noch zur Abkühlung an das Steinerne Wehr bei Leibnitz gefahren, wo das älteste Flußschwimmbad der Steiermark ist. Zufälligerweise war dort auch ein Campingplatz.
Nach drei wunderschönen Tagen in der Steiermark haben wir uns dann Richtung Kärnten von Monika und Fritz verabschiedet.
26.06.2017, Lenggries, Deutschland
Das sehr schöne Bergwetter am Montag haben wir zu einer Bergtour ausgenutzt (Sonntag war verregnet und auch der darauffolgende Dienstag). Mit der Brauneck-Bahn in Lenggries sind wir aufgefahren und haben die Wanderung auf dem Kamm bis kurz vor die Benediktenwand gemacht.
Herrlich blühende Alpenpflanzen, der grandiose Blick auf den Alpenhauptkamm und dazu das Kaiserwetter. Was will man mehr.
Über das Längental ging es dann zurück zum Parkplatz an der Brauneck-Bahn, wo wir auch die gewittrige Nacht verbrachten. Das Ganze dauerte 6 Stunden.
30.06. - 10.07.2017
Mit den ehemaligen Kollegen haben wir am Betriebsausflug unserer ehemaligen Firma teilgenommen und sind dabei bei schönstem Sommerwetter an den Bodensee gefahren.
Über eine Nachbarin haben wir Kontakt zu einem neuen Unternehmen in unserer Heimatstadt gefunden, die eine neuartige Batterietechnik entwickelt haben. Bleibatterien, wie wir sie haben, werden um LiFePO (Lithium Eisenphosphat) Batterien ergänzt. Die Steuerung in den Modulen sorgt dafür, dass beim Laden zuerst die Bleibatterien, dann die Lithiumbatterien geladen werden. Beim Gebrauch der Batterien ist es umgekeht: Zuerst werden die Lithiumbatterien benutzt und dann die Bleibatterien. Der Vorteil ist: Bei gleicher Batteriekapazität (netto) sind die Kosten gegenüber einer reinen Lithiumlösung um 50 Prozent geringer. Das Gewicht gegenüber einer reinen Bleilösung ungefähr ebenso 50 Prozent geringer. Mutigerweise haben wir die Prototypen der Module eingebaut. Mal sehen, ob alles wie geplant funktioniert.
Dann sind wir noch zu Woelke in die Werkstatt nach Heimsheim gefahren. Einige Kleinreparaturen waren noch vor unserer nächsten Reise zu erledigen. Bei der Hinfahrt haben wir noch einen Abstecher nach Weil der Stadt gemacht, wo der Astronom Kepler geboren wurde.
15.07. - 20.07.2017
Zwischen unseren Werkstatt- und anderen Vorbereitungsterminen haben wir ein paar Tage Urlaub in den Bergen und am Bodensee gemacht.
Das Bergwandern bei diesem heißen Wetter war angenehm, noch angenehmer aber war das Baden im Bodensee. Allerdings war vom Stellplatz in Stetten bei Meersburg jeweils ein Fußmarsch von fast einer Stunde bis zum Strand zu absolvieren.
Dafür gab es dann aber auch nach dem Schwimmen mit dem Rebgut Haltnau einen der schönsten Biergärten Deutschlands direkt am Ufer unter schattigen Bäumen.
24.07.2017
Das in unseren Urlaub in Deutschland auch der Ulmer Schwörmontag fiel, haben wir dankbar angenommen.
Was heißt hier Schwörmontag. Die ganze Woche davor, die Schwörwoche, gibt es Veranstaltungen in Menge und das Wetter spielte hervorragend mit. Am Schwörmontag selbst regnete es noch um die Mittagstzeit, aber zum Nabada war alles wieder ok.
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