2018
Reiseseiten von Leo und Rita

Oktober 2018


01.10.2018, Edith Falls, Northern Territory, Australien
Heute gings nun endlich richtig los in Australien. Unser erstes Ziel war ein Teil des Nitmiluk Nationalparks, die Edith Falls. Es ist einfach erstaunlich, dass mitten im trockenen Outback plötzlich ein Fluss mit Wasserfällen und kleinen Seen (Pools) vorhanden ist. Dazu muss man aber den Stuart Highway, der 2.700 km von Darwin nach Südaustralien führt, verlassen, und 20 km in den Nitmiluk NP fahren.
Die Temperaturen hier, abseits der Küste, sind nahezu 40 Grad und deshalb badeten wir erstmal im kühlen Wasser. Anschließend gingen wir den Leliyn Loop Walk (Rundweg), der über den Upper Pool führte.
Es war schon gegen Sonnenuntergang, als wir wieder fast zurück am Stuart Highway, auf den Kame's Campground fuhren. Einen der vielen Busch-Übernachtungsplätze, die außer Natur, nichts haben.
Während der kleinen Wanderung haben wir ausgiebig den "Aussie salute" (Australischer Gruss - mit der Hand vor dem Gesicht wedeln) geübt, um die Buschfliegen zu verjagen, natürlich vergebens. Aber diese Viecher kriechen in Mund, Nase, Ohren und sonstwo hin und sind mehr als lästig. Immerhin stechen sie nicht.


km 284 (46.672) , S 14.18326°, O 132.03904°



02.10.2018, Katherine Gorge, Northern Territory, Australien
70 km weiter südlich auf dem Stuart Highway liegt Katherine und weitere 29 km ostwärts am Ende einer Stichstraße die gleichnamige Gorge (Schlucht). Eigentlich ein Schluchtensystem (13 Schluchten), das vom Katherine River durchflossen wird.
Um die Schlucht zu besichtigen, bot sich ein Bootstrip an, der um 14:00 Uhr startete. Wie es sich heraussstellte, war eine Wanderung darin inbegriffen, weil die einzelnen Abschnitte der Schlucht durch Katarakte getrennt sind, die nur zu Fuß zu bewältigen waren. Also gingen wir die 500 m von der "ersten" Schlucht zur "zweiten" Schlucht zu Fuß. Dort warteten bereits die Boote für den zweiten Abschnitt, der aber auch der schönere war.
Angesichts der enormen Hitze verzichteten wir auf einen Bushwalk und zogen uns in den Schatten des North Bank Parks (20 $ ohne Strom) in Katherine zurück.


km 97 (46.770) , S 14.47249°, O 132.25191°



03.10.2018, Daly Waters, Northern Territory, Australien
Heute morgen in Katherine haben wir uns noch ausgiebig versorgt, weil wir die nächsten Tage ins Outback fahren wollen. Erfahrungsgemäß steigen ja die Preise, je kleiner und abgelegener der Ort ist.
Nun mussten wir feststellen, dass der Liquorshop in Katherine erst um 14:00 Uhr aufmacht. Die Zeit haben wir genutzt, um unsere Achsentlüftungen zu verlängern. Den passenden Schlauch gab es im Baumarkt in Katherine. Flußdurchfahrten bis 70 cm sollten jetzt möglich sein.
Dann, nachdem wir im Liquorshop waren, ging es weiter Richtung Süden bis Daly Waters, einem kleinen Flecken am Stuart Highway, der aber eine Attraktion hat: den Daly Waters Historical Pub. Man kann direkt daneben parken (20 $) und der Pub ist wirklich sehenswert. Livemusik im Biergarten bei 28 Grad, was will man mehr. Der servierte gegrillte Baramundi (der australische Fisch) ist, glaubt man den Kommentaren im Internet, Weltklasse. Wir können zumindestens sagen, er war hervorragend.
Morgen werden wir ins Outback fahren. Inwieweit es dort (tägliches) Internet gibt, ist sehr ungewiss.


km 270 (47.040) , S 16.25415°, O 133.3700°



04.10.2018, Wearyan River, Savannah Way, Northern Territory, Australien
Am Morgen besuchte uns zuerst einmal Luca, der mit seiner Mutter im Auto nebenan übernachtet hatte. Mit seinen 15 Monaten war er schon recht forsch.
Kurz nach Daly Waters zweigte der Carpentaria Highway Richtung Osten ab. Den und in Folge den Savannah Way wollen wir als Alternativroute zum Flinders Highway nutzen was auch die kürzere Verbindung nach Cairns darstellt. Meist war der Carpentaria Highway nur einspurig geteert, aber bei dem wenigen Verkehr machten die paar mal ausweichen auf den Schotter nichts aus.
Nach 270 km kam Borroloola und wir fuhren auf den Savannah Way auf, der meist ungeteert ist. Wir hatten vorher noch getankt in Cape Crowford, weil die nächste Tankstelle (Hell's Gate) kommte erst in 350 km. Man konnte auf dem ungeteerten Savannah Way 70 bis 80 km/h fahren und wenn Wellblechpiste war, musste man das sogar.
Just vor der ersten Flußdurchfahrt am Wearyan River war ein schönes Übernachtungsplätzchen im einsamen Outback. Die Nacht unter den Sternen, ohne irgendein Fremdlicht, war phantastisch.


km 424 (47.464) , S 16.16663°, O 136.75704°



05.10.2018, Tableland Highway, Brunette Creek Bridge, Northern Territory, Australien
Mit der frühmorgentlichen Flussdurchfahrt wurde es heute nichts. Und das kam so:
Als wir losfuhren haben wir gleich den Allradantrieb eingeschaltet (wegen des Flußes). Das wird normalerweise durch eine Kontrollleuchte im Amaturenbrett quittiert. Nur, die Lampe leuchtete nicht. Da die Ursache vor Ort nicht zuklären war, nahmen wir vom Savannah Way Abschied, denn ohne funktionierenden Allradantrieb wollten wir die heutige 300 km Etappe bis Hell's Gate nicht riskieren.
Statt des Savannah Ways müssen wir nun die lange Route "untenherum" nach Cairns fahren. Aber zuerst hieß es wieder 160 km zurück bis Cape Crowford, wo der Tableland Highway Richtung Süden abzweigt. Der führt dann nach 400 km auf den Barkley Highway und dann in Folge auf den Flinders Highway, die beide nach Osten führen. Aber nach fast 400 km eintöniger Landschaft hatten wir heute genug und parkten am Tableland Highway an der Seite. Kein Problem mit dem Verkehr, tagsüber kommt so alle Stunde mal ein Auto und wir stehen so 100 m abseits der Straße.
Wir sind nach wie vor im Outback. Die nächste Ansiedlung, Barkley Homestead am Barkley Highway, besteht nur aus Tankstelle und Motel und ist 130 km entfernt.


km 393 (47.857) , S 18.65275°, O 136.03795°



06.10.2018, Barkley Highway, Inca Creek Rest Area, Queensland, Australien
Keine besonderen Vorkommnisse, könnte man den heutigen Fahrtag umschreiben. Aber immerhin haben wir die Grenze nach Queensland passiert und mussten die Zeit eine halbe Stunde vorstellen. Wir haben jetzt 8 Std. Differenz zu Deutschland. Nach Queensland dürfen keine Früchte mitgenommen, aber gottseidank waren die Mangos, die Charlie uns geschenkt hatte (vgl. 30.09.), schon seit ein paar Tagen verzehrreif und wir haben die letzten heute morgen genossen.
Der Barkley Highway war Klassen besser als der Tableland Highway und so sind wir heute ein gutes Stück weiter nach Osten gekommen.
Keine Vorkommnisse? Ein junger PKW-Fahrer, der uns überholte, schwenkte heftig eine FC Bayern Fahne.


km 435 (A 3.076, G 48.292) , S 20.065910°, O 138.75976°



07.10.2018, Barkley Highway, Fountain Spring Rest Area, Queensland, Australien
Heute liesen wir es gemächlicher angehen. Mit der Minenstadt Mount Isa gab es ja auch was zu besichtigen.
Mehrere Untertageminen fördern Kupfer-, Zink- und Bleierze und nebenbei wird auch noch Gold und Silber gewonnen. Die Kupferminen mit 1.900 m Tiefe sind die tiefsten Australiens. 430.000 Tonnen Kupfer, 300.000 Tonnen Zink und 130.000 Tonnen Blei werden jährlich produziert und mit der Eisenbahn nach Townsville am Pazifik transportiert. Bekannt ist Mount Isa in Australien auch für das jährliche Rodeo im August.
Wir sind auf den Lookout in der Stadtmitte geklettert und haben uns das Panorama angesehen. Im schönen Visitor Center gab es auch Duschen, die wir zur Schonung unserer Wasservorräte gern benutzt haben. Seit Tagen stehen wir ja auf einsamen Busch-Übernachtungsplätzen, die höchstens eine Mülltonne als Ausstattung haben. So auch heute an der Fountain Spring Rest Area, 60 km nach Mount Isa.

km 171 (A 3.247, G 48.463) , S 20.800100°, O 139.99655°



08.10.2018, Flinders Highway, Marathon Rest Area, Queensland, Australien
Auf unserer Route gegen Osten, nun auf dem Flinders Highway, passierten wir auch Richmond. Hier wurden die Überreste des Kronosauriers gefunden. Einem riesigen Meeresbewohner der Unterkreidezeit (vor 100 Mio. Jahren).
Eintönige, schier endlose Strecken, prägen das westliche Queensland.
Wegen unseres Allradproblems haben wir heute mit Deutschland telefoniert. Aber eine Ferndiagnose ist schwierig und so werden wir auf kürzester Strecke nach Townsville an der Ostküste fahren, wo es entsprechenden Service gibt.

km 378 (A 3.625, G 48.841) , S 20.859000°, O 143.56892°



09.10.2018, Flinders Highway, Reid River Rest Area, Queensland, Australien
Nach ungefähr der halben Strecke erreichten wir die Great Dividing Range, eine Hügelkette, die sich im Hinterland der Küste fast durch ganz Australien von Nord nach Süd erstreckt. Ab da wurde die Landschaft etwas schöner, die Ansiedelungen und auch der Verkehr nahmen zu.
Die Rest Areas entlang der Hauptverkehrsadern sind eine feine Sache. Standen wir im Norden meist allein, so finden sich hier doch ein paar andere Übernachtungsgäste ein.
Morgen probieren wir unser Glück beim FUSO Service in Townsville.

km 370 (A 3.995, G 49.211) , S 19.75669°, O 146.83398°



10.10.2018, Town & Country Caravan Park, Townsville, Queensland, Australien
Beim FUSO Service, wegen unseres Allradproblems, wurden wir immerhin sofort bedient. Nach drei Stunden Check meinten sie das Problem gefunden zu haben. Allerdings mussten Ersatzteile, zwei Magnetventile, erst bestellt werden und soll morgen eintreffen. Wir würden dann telefonisch benachrichtigt.
Wir sind dann in Townsville auf einen Campground gefahren, der gleich an einer Einkaufs-Mall liegt. Aber erst waren wir mal froh, ein bisschen ausspannen zu können. Immerhin sind wir die letzten 9 Tage 4.000 km durchs Outback gefahren. Wäsche waschen war auch mal wieder fällig und draußen sitzen ohne lästige Buschfliegen ist auch schön.

km 60 (A 4.055, G 49.271) , S 19.26843°, O 146.79346°



11.10.2018, Town & Country Caravan Park, Townsville, Queensland, Australien
Während wir auf den Anruf der Werkstatt warteten, haben wir erst mal unser Fahrzeug vom roten Staub des Outbacks gereinigt.
Dann am Nachmittag erfuhren wir, dass das Ersatzteil erst spät gekommen ist und wir vereinbarten deshalb einen Termin morgen früh.
Wir nutzten die Zeit für einen Spaziergang in der City. Es war wenig los in Townsville und einige der Geschäfte in der Hauptstraße standen leer. Aber es war ja am Nachmittag noch ziemlich heiß. Dagegen war es an der schönen, 6 km langen Strandpromenade, "The Strand" genannt, wegen der frischen Meeresbrise, ganz angenehm.



12.10.2018, Alligator Creek Campground, Bowling Green Bay Nationalpark, Queensland, Australien
Den Vormittag verbrachten wir beim FUSO Service, der letztlich den Allradschalter wieder reparieren konnte.
Nach einem Versorgungsstopp bei Woolworths sind wir dann direkt zum Alligator Creek Campground gefahren. Der wird vom Queensland Park and Wildlife Service betrieben und man kann ihn online buchen (13,10 AUD).
Die Badesachen, die wir zum Walk eingepackt hatten, weil schöne Granitpools am Alligator Creek seien, konnten wir vergessen - der Alligator Creek war nahezu ausgetrocknet. Aber beim Walk konnten wir Wildpferde sehen und auch die Buschhühner mit ihrer ausgefallenen Bruttechnik, waren interessant.
Nach dem relativ lauten Campingplatz in Townsville war wieder himmlische Ruhe im Busch, wir stehen ja so 6 km abseits des Bruce Highway, der ostaustralischen Küstenstraße. Auch die Hitze im Bereich der Küste ist etwas weniger wie auch die Mücken und Mosquitos. Und am späten Abend gab es auch noch ein ordentliches Gewitter.

km 67 (A 4.121, G 49.337) , S 19.43345°, O 146.94550°





13.10.2018, Wangaratta Caravan Park, Bowen, Queensland, Australien
Wir waren ja schon mal vor so 20 Jahren mit dem Wohnmobil an der Ostküste Australiens und haben die Highlights wie das Barrier Reef, Magnetic Island, Whitsundays, Frazer Island usw. schon gesehen. Diesmal wollten wir uns auf die Orte konzentrieren, die wir damals noch nicht besucht haben (was in den drei Wochen damals auch nicht möglich war). So sind wir heute nach Bowen gekommen.
Bowen ist bekannt für seinen Gemüseanbau und auch für seine Strände. Insbesondere die Horseshoe Bay ist eine sehr idyllische Bucht.
Aber von unserem Campground (an der Ostküste gibt es am Meer so gut wie keine kostenlosen Plätze) waren es noch gute 5 km, einen Teil am Strand entlang, der Rest durch sehr schön angelegte Spazierwege, bis zu Horseshoe Bay.
Wirklich schön und jetzt in der Nachsaison in Queensland so gut wie nichts los. Auch das bedeckte Wetter mit angenehmen 25 Grad trug vielleicht dazu bei, dass keine Badegäste waren. Oder die Quallen: einige Schilder besagen ab Oktober seien sie da, einige Schilder behaupten ab November. Wir wollten das nicht testen.


km 178 (A 4.399, G 49.515) , S 19.98056°, O 148.23157°



14.10.2018, Wangaratta Caravan Park, Bowen, Queensland, Australien
Heute sind wir zur "City" von Bowen spaziert. Wie meist in den kleineren australischen Städten sind dort ein paar Hotels (so heißen die Pubs dort) und ein paar kleinere Läden links und rechts einer riesig breiten Straße aufgereiht. Von einer Geschäftstraße im europäischen Sinn kann man da nicht reden. Wegen der Weitläufigkeit kann auch so gut wie gar nichts zu Fuß erledigt werden. Dafür gibt es Parkplätze in Hülle und Fülle.
Bei unserem Spaziergang zur City passierten wir "Mullers Lagoon", nach einem deutschen Einwanderer benannt. Es ist ein Park mit vielen Wasserflächen und ein ausgesprochenes Vogelparadies. 160 verschieden Vogelarten wurden gezählt.



15.10.2018, Wangaratta Caravan Park, Bowen, Queensland, Australien
Wir blieben noch einen Tag in Bowen. Nur so zum relaxen. Rita ging am Strand spazieren zum Muscheln sammeln und ich verbrachte den Nachmittag mit Lesen unterm schattigen Baum.



16.10.2018, Conway Beach Tourist Park, Conway, Queensland, Australien
Das angenehme Klima hat es uns angetan und so fuhren wir weiter nach Süden um ein schönes Plätzchen für einen längeren Aufenthalt zu suchen. Zuerst versuchten wir es in Airlie Beach, ein Hotspot und Ausgangspunkt für die Whitsunday Inseln. Aber dort gefielen uns die Campingplätze nicht und überhaupt war es zu hektisch dort.
30 km weiter südlich, am Conway Beach, fanden wir einen schönen Campground abseits aller Urbanität.
Wir haben gleich mal eine Woche gebucht und hoffen, es wird nicht zu einsam. Dazu müssen wir uns auch vom Schock erholen, den eine Nachricht aus Deutschland erzeugt hatte: Unsere eingelagerten Möbel wurden von ausgetretenem Leitungswasser beschädigt. In welchem Umfang ist noch nicht klar. Wir warten noch auf nähere Informationen.

km 162 (A 4.561, G 49.677) , S 20.47672°, O 148.73737°



17.10. - 22.10.2018, Conway Beach Tourist Park, Conway, Queensland, Australien
(17.10.)Am Nachmittag kam ein Gewitter auf und brachte etwas Abkühlung auf 25 Grad.
Am Vormittag hatten wir noch versucht, für Sydney am 31.12.2018 eine Unterkunft zu finden. Aber alle Campingplätze in der nahen und weiten Umgebung Sydneys waren schon lange ausgebucht.
Hotels, die vor oder nach Silvester 200 AUD (120 €) kosten, bieten die Silvesternacht um 800 - 1.000 AUD an.
Wäre sicher toll, in Sydney das neue Jahr zu begrüßen, das Feuerwerk über der Harbour Bridge ist ja legendär. Aber es soll halt nicht sein.
(18.10.) Ausser uns sind noch einige Australier da, die in der Regel zum Fischen hierherkommen. Alle Australier scheinen ja verrückt aufs Fischen zu sein. In der Nähe, am Proserpine River, ist eine Bootsrampe, wo täglich der Punk abgeht.
Ihr Lieblingsfisch ist der Barramundi, der sowohl Salz- als auch Frischwasserfisch ist Er ist ein excellenter Speisefisch und diese Riesenbarschart wird bis zu 2 m groß. Schon die Ureinwohner haben sich von Barramundis ernährt und auch der Name stammt aus einer Aborigines-Sprache.
(19.10.) Die Schäden an unseren eingelagerten Möbeln sind weniger durch direkten Wasserkontakt verursacht, sondern durch Schimmelbildung. Dank eines sehr hilfbereiten Nachbarn (Danke Helmut) konnten aber unsere Ledermöbel gerettet werden. Er hat auch die Trocknungsmaßnahmen durch eine Fachfirma veranlasst und so hoffen wir mit einem blauen Auge davonzukommen. Aus 15.000 km Entfernung wäre man aufgeschmissen, wenn nicht Hilfe vor Ort wäre.
(20.10.) Zum Wochenende wurde es etwas voller am Campground weil Familien mit Kindern kamen. Am Samstagabend ist Pizza angesagt und so 50 Gäste kamen auch auf die Terrasse am Diner. Auch wir hatten uns angemeldet (10 AUD pro Person) und erwarteten schon eine leckere Pizza. Aber dass man Pizza auch so machen kann, wussten wir noch nicht: Vorgebackene gefrorene Teigscheiben konnte man selbst mit Tomatensoße und verschieden anderen Zutaten (gefrorene Gemüsewürfel, Käseraspeln (Analogkäse?)) usw. belegen. Die Pizza wurde dann in einen Durchlaufofen gesteckt und 5 Minuten später war sie fertig. Sie schmeckte dann wie tiefgefrorene Pizza bei uns. Einmal geht das schon.
(21.10. + 22.10.) Auch an unserem LKWle war mal was zu machen. Wir haben die Gelegenheit benutzt, um unser Frischwassersystem, Tank und Leitungen, mal ordentlich zu desinfizieren (mit einem Chlorreiniger). Der Dreck aus dem asiatischen Wasser musste mal raus und hier am Campground gab es ordentliches Frischwasser zum Durchspülen.
Wir haben uns gut erholt und morgen geht es weiter.



23.10.2018, Gargett, Queensland, Australien
Das mit dem Eungella National Park haben wir uns heute anderst vorgestellt. Aber der Reihe nach:
Nach einer Woche ohne Einkaufsmöglichkeit mussten wir zuerst unsere Vorräte auffüllen. Bei Woolworths in Mackay haben wir das erledigt, da wir auch dort zur Post mussten. Ein Ersatzteil haben wir über Amazon.com.au dorthin liefern lassen. Dreißig Tage werden solche Pakete am GPO (General Post Office) der jeweiligen Stadt aufbewahrt. Es hat wunderbar geklappt.
Wir sind auch ein bisschen in Mackay spazierengegangen, weil es ein schönes Städtchen mit vielen Gebäuden aus dem 19. Jahrhundert ist. Auch ein paar Jugendstil-Häuser haben die Zyklone überstanden.
Mackay wird auch die Zucker-Hauptstadt Australiens genannt und so ist auch das Umland voll von Zuckerrohrfeldern. Die Ernte ist ja gerade im Gange und überall sieht man auf den Feldern die Erntemaschinen, die das Zuckerrohr kleinhäckseln und dann, wie das Getreide bei uns, auf Anhänger schütten. Die Anhänger sind in Wirklichkeit "Waggons" auf einer Art Tieflader und die "Waggons" werden nachher auf Gleisen (Schmalspurbahn) zur Zuckerfabrik gezogen.
Aber der Höhepunkt heute sollten die Schnabeltiere im Eungella National Park sein. Dort, direkt am Broken River, wollten wir auch am National Park Campground übernachten.
Schnabeltiere sind ja eine besondere Art Säugetiere, die Eier legen (!) und nur in Australien vorkommen. Als die ersten präparierten Exemplare nach Europa gelangten, glaubten die Gelehrten, eine Fälschung vor sich zu haben (so eine Art Wolpertinger). Und wir glaubten es wäre ein Kinderspiel, ein Schnabeltier zu sehen.
Der Eungella National Park liegt so 75 km landeinwärts von Mackay und die letzten paar km gehen steil bergauf auf 800 m. Dort am Broken River, leben die Schnabeltiere und die beste Zeit zum Beobachten ist morgens und abends. Es waren so 10 Leute bereits versammelt als wir um 16:00 Uhr (in den Tropen hier wird es um 18 Uhr dunkel) am Broken River waren. Nach einer halben Stunde war im Wasser etwas Bewegung und ab und zu zeigte sich ein dunkler Körper an der Wasseroberfläche. Aber nur für Sekunden. Das war unser Schnabeltier.
Etwas enttäuscht fuhren wir zum Campground. Und der war wegen Bauarbeiten geschlossen.
Der kommerzielle Campingplatz hat schon lange geschlossen und so mussten wir 25 km zurückfahren und standen dann in Gargett auf dem Rodeo Platz, wo man übernachten darf.

km 269 (A 4.830, G 50.046) , S 21.15843°, O 148.74286°



24.10.2018, Carmila Beach, Queensland, Australien
Die Strecke von Mackay nach Rockhampton ist ziemlich eintönig und so fuhren wir gegen Mittag vor ans Meer, um zu sehen, ob es sich hier lohnt zu bleiben.
Der Carmila Beach entpuppte sich als sehr schöner Strand mit türkisblauem Wasser und man kann dort sogar für 10,50 AUD über Nacht stehenbleiben. Modern wie die Australier sind, kann man ein "Parkticket" im Internet lösen. Einziges Problem, lasen wir im Internet, sei der weiche Sand dort. Aber mit repariertem Allradantrieb war das kein Hinderungsgrund für uns.


km 141 (A 4.971, G 50.187) , S 21.91396°, O 149.46315°



25.10.2018, Rockhampton, Queensland, Australien
Die Strecke nach Rockhampton war wirklich eintönig und die "Abwechslung" durch Unfälle (siehe Bilder) musste nicht sein. Da wären uns die Koalas lieber gewesen.
Um die langweilige Fahrt etwas aufzulockern, hat die Straßenbauverwaltung sich sogar was einfallen lassen:
Ein Ratespiel mittels Straßenschilder mit so Fragen "Wie heißt der höchste Berg von Queensland"?
Die Antwort kommt dann ein paar km weiter. Es muss ja spannend sein.
Wenn Mackey die Zuckerhauptstadt war, so ist Rockhampton die Stadt der Rinderbarone. Man soll hier ausgezeichnete Steaks essen können.
Am Rande der Stadt, am Kershaw Garden, darf man 48 Stunden kostenlos stehen und übernachten. Ein schönes Angebot der Stadtverwaltung.
Eine nette Überraschung gab es auch noch: Ein Caravan Park in Sydney hat sich nach über einer Woche noch gemeldet und einen Platz für die Silvester-Zeit angeboten. Die Kröte war, dass der Platz weit draußen liegt (55 min. mit Bus) und dass er recht teuer ist. Trotzdem haben wir mal vorsichtshalber gebucht.

km 230 (A 5.201, G 50.417) , S 23.35846°, O 150.51913°



26.10.2018, Rockhampton, Queensland, Australien
Irgendwie hat sich das Wetter geändert und plötzlich war es heute sauheiß (bisher war es nur heiß). Über 35 Grad kletterte das Thermometer und so wurde unserer Stadtrundgang eine schweißtreibende Angelegenheit.
Man merkt, dass in Rockhampton genügend Geld da ist, um das Stadtbild zu pflegen. Sind doch in der historischen City die Straßen mit Granitplatten belegt und alle Gebäude aufs Feinste herausgeputzt. Springbrunnen und schöne Bepflanzungen geben das ihre dazu.
Wir konnten die Entfernung zur City fast ausschließlich im Kershaw Garden zurücklegen (2,5 km).
Den Spätnachmittag verbrachten wir in der Stockland Mall, einem riesigen Einkaufszentrum gleich bei unserem Parkplatz. Nicht weil wir einen bestimmten Bedarf hatten, sondern weil es so schön kühl war.



27.10.2018, Bruce Highway, Bajool Hotel, Queensland, Australien
Die Keppel Islands liegen so 30 km vor Yeppon und Yeppon liegt so 40 km östlich von Rockhampton am Pazifik.
Schöne weisse Sandstrände und glasklares Wasser soll es dort geben.
Wir fuhren also heute morgen nach Yeppon und bestiegen die Schnellfähre nach Great Keppel Island. Auf dieser größten Keppel Insel fährt die Fähre einfach auf den Sandstrand und lässt die Passagiere über eine Gangway an Land.
Wir marschierten dann Richtung Monkey Beach, der windgeschützt einer der schönsten Strände dort sein soll. Alles traf zu, allerdings dauerte der Spaziergang fast eine Stunde über eine steile Bergklippe.
Puderartiger Sand und ein türkisfarbenes Wasser, was will man mehr. Auf dem so 500 m langen Strand verteilten sich so 10 Leute. Einziges Manko war, dass das Riff zum Schnorcheln für uns zu weit draußen war.
Wir hatten einen Lunch und kaltes Bier dabei, besser gehts nicht. Am Nachmittag traten wir den Rückweg über den Long Beach an, der so einen km lang und fast so traumhaft wie der Monkey Beach ist. Es ist dort allerdings windiger.
Nach Rückkehr an Land fuhren wir über Rockhampton auf dem Bruce Highway weiter Richtung Süden und trafen mit dem letzten Tageslicht am Bajool Hotel ein (in Australien wird ein Pub Hotel genannt). Man darf dort umsonst stehen, wenn man was konsumiert. Wir hatten einen ordentlichen Hunger und Durst und gingen natürlich auf diesen Deal ein.
Zwischen Rockhampton und dem Bajool Hotel passierten wir den südlichen Wendekreis (Wendekreis des Steinbocks oder auf englisch Tropic of Capricorn). Einen Hinweis darauf haben wir nicht gesehen oder übersehen. Auf jeden Fall sind wir nun auf lange Zeit raus aus den Tropen. Aber je weiter südlich wir fahren, desto mehr kommen wir dann in den südaustralischen Sommer.

km 122 (A 5.323, G 50.539) , S 23.65130°, O 150.642923°



28.10.2018, Calliope River, Queensland, Australien
Von manchen wird die Rest Area am Calliope River als eine der schönsten Queenslands bezeichnet. Wir lesen das in der WikiCamps App, die uns hauptsächlich unsere Übernachtungsplätze finden lässt. Diese App informiert über (fast) alle Plätze in Australien und hat einen praktischen Link zu Google Maps, wo man gleich die Route ermitteln kann. Aber noch wichtiger sind die Kommentare, die man hinterlegen kann (siehe oben).
Man darf hier am Calliope River 48 Stunden kostenlos stehen und direkt neben dem Campground am Fluss liegt auch das Historical Village Calliope. Dort war heute morgen der Sonntagsmarkt, der alle vier Wochen stattfindet. Kunstgewerbe und anderer Krimskrams.
Das Village ist ein Freilichtmuseum in dem Häuser und andere Gebäude aus dem ganzen Umland aufgebaut wurden, also keine gewachsene Stadt.
Wir haben, dem Tageslicht geschuldet, einen anderen Rhythmus gefunden und stehen schon um 6:30 auf, weil die Sonne uns weckt. Dafür ist es um 18:30 schon stockdunkel.
Am Historical Village waren wir deshalb schon um 9:00 Uhr und mussten feststellen, dass am Ende unseres Rundgangs, um 10 Uhr, der Stand mit German Sausages (Deutsche Würstchen) schon ausverkauft war. Der Markt an für sich dauerte bis 12 Uhr.
Den Nachmittag vertrödelten wir am Campground am Calliope River.

km 66 (A 5.389, G 50.605) , S 23.96158°, O 151.15252°



29.10.2018, Bundaberg, Queensland, Australien
Die Geschichte in Australien, sieht man mal von der Jahrtausende währenden Epoche der Aborigines ab, beginnt ja 1770 mit der ersten Landung Captain Cooks in Australien. Am 29.4. 1770 landete er in Botany Bay und am 24.5.1770 in Round Hill, damals halt eine geschützte Bucht. Das Örtchen Round Hill benannte sich 1970 in Seventeen Seventy um, also 1770.
Zu der Stelle, an der Cook gelandet sein soll, fuhren wir heute hin. An einer Landzunge, die die Bucht vor Wind schützt, steht das entsprechende Denkmal. Die Landzunge ist mit gut gepflegten Spazierwegen erschlossen und das Örtchen lebt heute vom Tourismus.
Anschließend fuhren wir weiter nach Bundaberg, wo wir auf einen günstigen Campground fuhren, der vom CMCA (Campervan and Motorhome Club of Australia) betrieben wird und nur Mitgliedern offen steht. Zufällig sind wir Mitglieder und so konnten wir für 6 AUD pro Nacht dort stehen.
In Bundaberg entdeckten wir den ersten ALDI in Australien und schauten uns da mal um. Außer Schokolade, Sauerkraut und ein paar europäischen Käsen gab es aber nichts was uns richtig vom Hocker riss. Alkoholika gibt es ja nur in speziellen Bottle Shops.

km 251 (A 5.640, G 50.856) , S 24.87460°, O 152.34563°



30.10.2018, Bundaberg, Queensland, Australien
Wir hatten ja kürzlich die australischen "Hauptstädte" für Zucker (Mackay) und Rinder (Rockhampton) besucht. Bundaberg ist, auch im Bereich des Zuckerrohranbaus gelegen, die Rum-Hauptstadt Australiens. Es wird viel Tam-Tam um die Distillery gemacht. Einen kleinen Besuch haben wir auch gemacht und im Shop - Biercooler - gekauft, da wir uns aus Rum nichts machen. Die teuerste Sorte Rum wird für 180 AUD (112 €) die Flasche verkauft.
In der Hauptstraße gibt es ein paar nette Häuser aus dem 19. Jahrhundert, ansonsten nicht viel. Am Nachmittag sind wir zum Moore Park Beach hinausgefahren und ein bisschen spazieren gegangen.


km 51 (A 5.691, G 50.907) , S 24.87460°, O 152.34563°



31.10.2018, Maryborough, Queensland, Australien
Schon wieder eine "Hauptstadt": Maryborough nennt sich die Australische Wohnmobilhauptstadt. Aber der Reihe nach:
Wir sind nicht direkt nach Maryborough gefahren, sondern auf der Touristenroute entlang der Fraser Coast. Aber auch dort sieht man vom Highway aus nicht das Meer.
Erst in Hervey Bay, dem Ausgangspunkt für Fraser Island (später mehr dazu) Exkursionen, kommt man an den Pazifik und dort, in Hervey Bay, ist auch der Strand auf viele km schön angelegt. Dort, die Strandpromenda nennt sich "Esplanade" , verbrachten wir den Nachmittag um dann nach besagtem Maryborough weiterzufahren.
Tatsächlich wird dort einiges für die Wohnmobilisten getan. Man darf 2 Tage kostenlos am Stellplatz mitten in der City stehen. Zusätzlich werden Stadtführungen, Vermittlungsleistungen (Arzt, Wohnmobilreparaturen usw. ) angeboten. Allerdings gilt das Stellplatzangebot nur für "self-contained" Fahrzeuge (alles an Bord: Toilette, Bad, Tanks für Abwasser und Toilette) , was wir natürlich sind.


km 166 (A 5.857, G 51.073) , S 25.53673°, O 152.69995°








November 2018               nach oben zur Navigation