Reiseseiten von Leo und Rita

April 2019


01.04.2019, Wauchope Rest Area, Northern Territory, Australien
Bis Alice Springs war es nicht weit und wir mussten das LKWle und die Wäsche waschen, einkaufen und Stadtbesichtigung machen. "The Alice", wie die Australier sagen, ist die zweitgrößte Stadt im Northern Territory mit rund 30.000 Einwohnern. Die Stadt überrascht mit viel Grün nach der langen Wüstenfahrt. Im Stadtgebiet waren sehr viele Aborigenes zu sehen und das sei auch das größte Problem in Alice Springs. Uns fiel auch auf, dass die Geschäfte vergittert und die Zäune mit Klingendraht gesichert sind. Überwachungskameras sind präsent und man will so der Kriminalität hier begegnen. Tagsüber aber gibt es keine Probleme und man kann unbesorgt herumschlendern.
Nach der Stadtbesichtigung fuhren wir weiter Richtung Norden bis Wauchope. Kurz nach Alice Springs haben wir den Steinbock überfahren, den südlichen Wendekreis, und waren somit wieder in den Tropen.
Wenn die Berichte nicht tagaktuell sind in den letzten Tagen, so liegt es daran, dass außer in den Cities von Port Augusta, Coober Pedy und Alice Springs kein Internet vorhanden war.

km 435 (A 18.302, G 63.682) , S 20.6397°, O 134.2222°



02.04.2019, Daly Waters, Northern Territory, Australien
Heute war die letzte größere Etappe unserer Australien-Durchquerung von Süd nach Nord. Daly Waters war unser Ziel. Hier waren wir bereits vor einem halben Jahr, am 3. Oktober 2018. Damit haben wir die Umrundung des Ostteils von Australien abgeschlossen.
Daly Waters ist ja eine Institution in Australien. Ein Muss auf der Fahrt auf dem Stuart Highway. Auch wir empfanden Daly Waters als Labsal heute: Der Pool dort war die gelungene Entspannung nach den anstrengenden Fahrtagen und bei nun 37 Grad sorgte er auch für die benötigte Abkühlung. Das leckere Fassbier, Coopers naturtrüb, sorgte auch für die innere Abkühlung.

km 494 (A 18.796, G 64.176) , S 16.2541°, O 133.3697°



03.04.2019, Timber Creek, Northern Territory, Australien
Bis Katherine waren es heute so 270 km. Hier kauften wir nochmal ein und tankten, denn auf dem Victoria Highway nach West Australia sind die Tankstellen dünn gesät (und teuer).
Da hier im Norden die Regenzeit gerade zu Ende ging (Regentage März=17 und April=2), war die Landschaft heute so richtig grün. Das wird sich in den nächsten Monaten wieder in ödes braun zurückverwandeln.
Wir fuhren bis kurz nach Timber Creek und das ist die Gegend, wo Baobab Bäume (Affenbrotbaum) wachsen, die uns eher von Afrika bekannt sind. In Australien werden sie Baob genannt. Der Victoria Highway war heute eine einsame Landstraße für uns, weil kaum mal ein Auto kam. Auch auf dem Campground waren wir die einzigen Besucher.
Schwer zu kämpfen hatten wir heute mit der Hitze (39 Grad), die auch in der Nacht nur langsam zurückging.

km 542 (A 19.338, G 64.718) , S 15.6119°, O 130.4023°



04.04.2019, Victoria Highway Nähe Kununurra, West Australia, Australien
Nach 170 km heute passierten wir die Grenze zu West Australia und mussten ein paar Zwiebeln und Knoblauch den Quarantäne-Bestimmungen opfern. Witzig: Unser Navi zeigte nach einiger Zeit eine frühere Ankunftszeit als die aktuelle Zeit an. Das deshalb, weil die Uhren nochmal um 1,5 Stunden zurückgestellt werden mussten.

In Kununurra mussten wir uns dann wieder mit frischem Obst und Gemüse versorgen und fuhren dann weiter Richtung Westen bis zum Abzweig des Great Northern Highways. Dort parkten wir für die Nacht auf einem Rastplatz. Die Sonne ging wegen der Zeitumstellung bereits um 17:30 Uhr unter. Temperaturmäßig müssen wir die hohen Werte (heute 38 Grad) noch einige Tage aushalten, bevor wir an die Küste kommen.
Die Temperatur ist das eine, aber schlimmer noch sind die (jahreszeitlich?) Myraden von Insekten, die uns den Abend zur Hölle machen. Wenn es bereits um 17:30 Uhr dunkel wird, und das geht in den Tropen schnell, locken die Lichter in unserem Wohnmobil natürlich die Insekten an. Moskitonetze vor den Fenstern verhindern das Schlimmste, aber es gibt so winzige Mückchen, die irgendeine Lücke finden und eindringen. Dann ist Schluß mit lustig.

km 254 (A 19.592, G 64.972) , S 15.8691°, O 128.3708°



05.04.2019, Little Panton River Rest Area, West Australia, Australien
Das Bad im Endpool der Emma Gorge (Schlucht) war heute der Höhepunkt des Tages. Aber der Reihe nach:
So 25 km von unserem gestrigen Übernachtungsplatz befindet sich die Emma Gorge, die man einigermaßen bequem erreichen kann. Dazu fährt man ein Stück auf der berühmten Gibb River Road, die aber in diesem Abschnitt noch geteert ist. Dann biegt man zum Emma Gorge Wilderness Resort ab, an dem man normalerweise ein Permit lösen muss (12 AUD) um die Schlucht zu begehen.
Wir waren nicht unglücklich, dass das Resort noch geschlossen war (ist in der Regenzeit geschlossen), konnten wir doch auch ohne Permit in die Schlucht. Der Weg war anfangs noch ok, aber wurde dann zum Klettern im Bachbett. Die eine Stunde Hinweg haben sich aber auf jeden Fall gelohnt. Die Abkühlung im klaren Wasser des Pools war hochwillkommen bei diesen Temperaturen (fast 40 Grad).
Wir sind anschließend noch ein Stück Richtung Westen gefahren. Die Landschaft war wegen der Berge und dem vielen Grün abwechslungsreich und die Straße gut. Einsam ist es hier am Great Northern Highway.

km 317 (A 19.909, G 65.289) , S 17.8782°, O 127.8324°



06.04.2019, Ellendale Rest Area, West Australia, Australien
Die Hitze legte heute noch einen Tick zu und stieg über 40 Grad. Zum Glück war die kleine Wanderung in die Geikie Gorge nicht allzu lang, wenn auch im Schwemmsand des Fitzroy Rivers mühselig.
Der Fitzroy River hat sich Nahe von Fitzroy Crossing einen Weg durch die Geikie Range gesucht und sich einen schluchtartigen Weg geschaffen. In der Regenzeit fließen hier 30.000 cbm Wasser pro Sekunde und dann gehört der Fitzroy River zu den wasserreichsten Flüssen der Welt. Man sieht die Hochwassermarken an den Felswänden.
Zur Zeit ist Vorsaison und der Geikie National Park ziemlich verwaist. Auch die Boote zur Flußkreufahrt fahren erst ab Mai. Ein wenig entäuscht waren wir doch, weil der Name Schlucht eine spektakulärere Landschaft suggeriert, als der breite Flußlauf des Fitzroy Rivers in Wirklichkeit darstellt.
Nach dem Geikie National Park sind wir noch 80 km weiter gefahren zur Ellendale Rest Area. Das ist schön am Great Northern Higway, dass so alle 100 km 24 Stunden Rastplätze eingerichtet sind.

km 436 (A 20.345, G 65.725) , S 17.9612°, O 124.8358°



07.04.2019, Roebuck Plains Rest Area, West Australia, Australien
Bereits um die Mittagszeit haben wir Broome erreicht. Broome entstand hauptsächlich wegen des Perlenrausch vor über 100 Jahren. Damals war es aber das Perlmutt, das von japanischen, chinesischen und aus der Südsee stammenden Tauchern aus der Tiefe geholt wurde. 80 Prozent des Weltbedars wurden von hier aus gedeckt.
Später entdeckte man, dass Perlmuttsplitter in eine lebende Muschel eingepflanzt, Perlen erzeugen und es wurde damit eine weitere Einnahmequelle aufgetan: Zuchtperlen.
Heute ist der Tourismus eine der Haupteinnahmequellen. Während die Menschen in den südlichen Ballungsgebieten Australiens, etwas übertrieben ausgedrückt, frieren, ist hier von Juni bis September Hochsaison. Es ist dann trocken und kühler. Das bedeutet Höchsttemperaturen von so 30 Grad. In dieser Zeit sind auch keine Quallen im Meer und die Salzwasserkrokodile sind am Strand leicht sichtbar.
Zur Zeit ist aber noch eine Quallengefahr und deshalb ist der schöne Cable Beach zu allem gut, nur nicht zum schwimmen. Allabendlich werden Kamelritte zum Sonnenuntergang angeboten. Der Sonnenuntergang wird hier zelebriert, dass heißt, die Menschen kommen mit kalten Getränken zum Cable Beach und genießen die Abendbrise. In den Tropen ist der Sonnenutergang ja schnell vorbei und auch wir verabschiedeten uns von Broome und fuhren noch 50 km südlich auf eine Rest Area.

km 356 (A 20.701, G 66.081) , S 18.0138°, O 122.5948°



08.04.2019, Eighty Miles Beach Caravan Park, West Australia, Australien
Fast 300 eintönige km waren es bis zum Abzweig zum Eighty Mile Beach. Der Name bezieht sich wohl auf den Zugang, nicht auf die Länge, weil er nämlich 220 km lang ist und in der Mitte zwischen Broome und Port Hedland liegt. Es gibt dort einen schönen Campingplatz. Allerdings hat man vom Strand nicht viel, ist dort doch die gleiche Krokodil- und Quallenproblematik wie an der gesamten tropischen Westküste.
Immerhin, es herrschte eine schöne (warme) Brise und die ganz große Hitze war weg.
Da der Campingplatz auf halber Strecke liegt, wird er gerne angefahren. Die Kapazität ist riesig, aber jetzt in der Vorsaison waren vielleicht zwanzig Camper da.

km 302 (A 21.003, G 66.383) , S 19.7540°, O 120.6745°



09.04.2019, Port Hedland, West Australia, Australien
Port Hedland ist der größte Eisenerz-Verladehafen Westaustraliens. Es ist ein Industriehafen und hat den Charme von Duisburg-Ruhrort. Wobei, in Duisburg-Ruhrort gibt es schönere Kneipen.
Die Stadt ist vom roten Staub des Eisenerz überzogen und hat wenig Ansehnliches. Für uns ist es ein Versorgungsstopp. Aber, als wir im Visitor-Center waren, erzählte uns die Dame, dass man bei Flut, und es war gerade Flut, ganzjährig "Grüne Meeresschildkröten" vom Cementery Beach Lookout sehen könnte.
Anfangs waren wir angesichts des im trüben Wasser treibenden Seegras enttäuscht, aber wenn man lange genug wartete, konnte man die eine odere andere (oder war es immer die gleiche?) Schildkröte nach Luft schnappen sehen. Schwierig zu fotografieren, weil es immer nur wenige Sekunden war.
Auf den städtischen Campground fuhren wir am Spätnachmittag.

km 246 (A 21.249, G 66.629) , S 20.3088°, O 118.6162°



10.04.2019, Albert Tognolini Rest Area, West Australia, Australien
Gestern hatte uns die nette Dame im Visitor Center auch empfohlen, die Port Hedland Harbour Tour, durchgeführt vom Seafarers Centre (eine Art Seemission), zu machen. Die Auswahl viel leicht, weil in der Vorsaison sonst keine Tour stattfindet und auch diese nur dreimal die Woche.
Die Harbour Tour war sehr informativ und spannend. Dass aber vorher in der Kapelle des Seafarers Centre (die Klimaanlage war kaputt) ein ermüdender 45 minütiger Vortrag über die Aufgaben der Mission stattfand, war weniger spannend. Gut, auch die Funktionen der einzelnen Terminals jeder Firma mit genauen Zahlen wurde erwähnt, aber hier wäre weniger mehr gewesen. Port Hedland gehört zu den weltweit größten Häfen, das wurde klar. Hunderte Millionen Tonnen Eisenerz werden jährlich von vielen km langen Zügen (400 am Tag) aus den im Hinterland befindlichen Tagebauen (200 - 300 km entfernt) hergebracht und verladen. Die Schiffe brauchen so 40 Tage um eine Runde (Port Hedland nach chinesischem oder koreanischem Hafen und zurück.) zu absolvieren. Jedes Schiff transportiert über 200.000 Tonnen.
Die Hafenrundfahrt fand mit dem Boot statt, das auch die Seeleute von den Schiffen abholt (zum Besuch der Mission und zum Shopping im Städtchen). Deshalb legten wir an fast allen Schiffen kurz an der Gangway an.
Nach der Hafenrundfahrt fuhren wir Richtung Süden bis kurz vor die Einfahrt zum Karijini Nationalpark. Der sei einer der schönsten Westaustraliens.

km 274 (A 21.523, G 66.903) , S 22.4897°, O 118.7359°



11.04.2019, Kanijini National Park, Dales Campground, West Australia, Australien
Lags daran, dass wir in 700 m Höhe übernachteten oder an der allgemeinen Wetterlage? Die Nachttemperatur sank auf 25 Grad und wir konnten letzte Nacht gut schlafen. In Port Hedland war auch noch die Luftfeuchtigkeit sehr hoch.
Internet gabs im Visitor Center im Kanijini National Park und dann fuhren wir auf den Dales Campground, der unweit der Schlucht liegt, wegen der wir ja da waren.
Die Dales Gorge erkennt man erst, wenn man genau davor steht. Der Creek hat sich in die Hochebene im Laufe der Jahrtausende eingegraben und eine wunderschöne Schlucht geformt. Wir sind zuerst am östlichen Ende in die Schlucht gestiegen zum Circular Pool, der zwar sagenhaft in einem Felskessel liegt, aber nicht so zum baden einlud. Dann gingen wir am Grund der Schlucht, entlang des Creeks, weiter zum Fortescue Pool und den gleichnamigen Wasserfällen. Wir mussten diesen Weg nicht alleine gehen, denn die Fliegenschwärme, die uns seit dem Aussteigen aus unserem LKWle begleitet haben, waren auch hier dabei.
Im Fortescue Pool und Fern Pool haben wir gebadet während die Fliegen solange am Ufer warteten. Egal, diese grandiose Landschaft konnten sie uns nicht vermiesen. Der Kanijini National Park ist, was wir bis jetzt gesehen haben, wirklich Extraklasse. Der Eintritt in den Nationalpark kostete 13 AUD, der Campground nochmal 22 AUD.

km 70 (A 21.593, G 66.973) , S 22.4702°, O 118.5540°



12.04.2019, Nähe Hamersley Gorge, West Australia, Australien
Wie geplant konnten wir den heutigen Tag nicht gestalten. Wir hatten vor, die Weano Gorge und die Hancock Gorge zu begehen. Im Visitor Center heute morgen erfuhren wir, dass beide bis auf weiteres gesperrt sind wegen Hochwassergefahr (Gewitterneigung). Zwar hatten wir das Wetterleuchten letzte Nacht gesehen, aber am Morgen war alles eitel Sonnenschein. Die Australier sind halt übervorsichtig.
Ersatzweise haben wir die Joffre Falls und die Knox Gorge besucht, sind aber nicht hinabgestiegen. Stattdessen sind wir zu einem weiteren Highlight im Nationalpark gefahren: der Hamersley Gorge. Dazu mussten wir vom westlichen Parkausgang 50 km Schotterstraße zurücklegen, die aber bis auf die letzten 3 km in sehr ordentlichem Zustand war. Aber auch hier eine Enttäuschung. Die Gorge darf nicht mehr begangen werden, nur der Zugang zu dem ausnehmend schönen Pool ist noch erlaubt. Diese Sperrung ist relativ neu und wurde nicht im Visitor Center ausgehängt. Am Pool kam sogar die Sonne wieder hinter den Wolken hervor und setzte die roten Gesteinsformationen ins richtige Licht.
Direkt am Beginn der Zufahrtsstraße zur Gorge, jedoch noch außerhalb des Nationalparks, war eine schöne Rest Area, die wir gerne nutzten.

km 180 (A 21.773, G 67.153) , S 22.2425°, O 117.9589°



13.04.2019, Beasley River Rest Area, West Australia, Australien
Am Morgen mussten wir uns beeilen, denn wir wollten in Tom Price, der Ort lag 65 km weiter südlich, um 10 Uhr an der Besichtigung der Eisenmine teilnehmen. Tom Price war ein Manager von Kaiser Steel (USA) und wesentlich an der Erschließung der Eisenerzmine beteiligt, die in der Nähe der Stadt liegt, die seinen Namen heute trägt. Das war in den 1960er Jahren und das größte Problem war damals, dass von der Regierung seit dem 2. Weltkrieg verhängte Exportverbot für Eisenerz zu beenden. Das gelang und die Mine wurde erschlossen. Tom Price hat die Stadt und die Mine aber nie gesehen.
Eisenerz wird gewonnen, in dem das eisenhaltige Erz, gesprengt, gebaggert und zum Aufbereiten transportiert wird. Bei der Aufbereitung wird das Erz, es enthält zwischen 45 und 68 Prozent Eisen, zerkleinert (Korngrößen zwischen 6 und 40 mm) und auf einen standardiserten Eisengehalt von 64 Prozent gebracht. Dann wird es mit der Eisenbahn zur Küste nach Dampier gebracht, wo es verladen wird.
Etwas entäuscht waren wir davon, dass eine "active Mine" angekündigt war, aber man nicht zu den Stellen kam, wo gerade die gigantischen Bagger und Trucks am Werk waren. Und von der Aufbereitung sieht man nichts, weil diese sich in Hallen abspielt, die man nicht betreten darf.
Was man sieht sind die gewaltigen Dimensionen: Ganze Berge werden abgetragen, taubes Gestein in stillgelegte Tagebaue verfrachtet und kilometerlange Züge mit Eisenerz beladen.
Probleme anderer Art haben sich inzwischen aufgetan: Wir haben ja unsere Rundreise in Australien nach den idealen Reisezeiten für jede Region gewählt. Im Südosten im australischen Sommer und jetzt der tropische Teil Westaustraliens im "Winter". Dass die Australier natürlich genaus denken und im Südosten von Weihnachten bis Ende Februar Hochsaison war, haben wir erlebt und erlitten (Campgrounds voll und Preise hoch). Nun ist das gleiche hier im Westen, nur dass normalerweise die Hochsaison im Mai beginnt. Aber Ostern liegt davor und ab Karfreitag ist am Cape Range, dem Äquivalent zum Great Barrier Reef, alles ausgebucht. Wir sind nun auf dem Weg dahin und hoffen das Beste.

km 234 (A 22.007, G 67.387) , S 22.9659°, O 116.9835°



14.04.2019, Burkett Road Rest Area, West Australia, Australien
Im Kanijini National Park waren wir ja so an die 700 m hoch und das Städtchen Tom Price ist mit 747 m gar die höchste Ortschaft Westaustraliens. Deshalb waren die Temperaturen nachts angenehm bei 25 Grad. Aber die letzte Nacht verbrachten wir wieder auf so 200 m Höhe und da wollte das Thermometer in der Nacht lange nicht unter die 30 Grad-Marke sinken.
Von der heutigen Fahrt in Richtung Westküste gibt es nicht viel zu berichten: eintönige Landstraße. Immerhin gab es heute mal ein Regengebiet und der Regen wusch sogar einiges vom roten Staub am LKWle ab. Auto-Waschanlagen sind im dünnbesiedelten Westaustralien kaum zu finden. Ausser natürlich in größeren Städten.
100 km vor Exmouth liesen wir es heute gut sein. Auf der Cape Range Halbinsel gibt es keine kostenlosen Übernachtungsplätze und die Rest Area am Burkett Highway hatte sogar leidliches Internet.

km 333 (A 22.340, G 67.720) , S 22.6570°, O 114.1881°



15.04.2019, Yardie Homestead CP, West Australia, Australien
Alle war vergessen, die langen Fahrtage zuletzt, die brütende Hitze und die lästigen Fliegen, als wir uns um die Mittagszeit in die türkisfarbenen, warmen Fluten des Indischen Ozeans am Cape Range stürzten. Aber der Reihe nach:
Nach Exmouth ging es noch so 15 km bis fast zur Spitze der Halbinsel, dann wieder an der Westseite südlich Richtung Nationalpark. Aber gleich beim ersten Badestrand hielten wir an und badeten ohne Sorge wegen Quallen oder Krokodilen. Der Mauritius Beach ist auch ein textilfreier Strand und so konnten wir unser Badezeug schonen. Warmes Meer und weißer Sandstrand, was will man mehr. Mehr wäre aber zum Beispiel eine Strandbar mit schattigen Liegestühlen. Aber so was gibt es hier nicht.
Noch ist nicht Ostern und so konnten wir am letzten Campingplatz vor dem Nationalpark, der Yardie Homestead, noch ein Plätzchen finden. Auch für die nächsten zwei Tage haben wir im Internet an einem der Campgrounds im Nationalpark noch buchen können, aber danach ist alles dicht dort. Buchen muss man über Internet, aber dort vor Ort gibt es keinen Internetempfang.

km 137 (A 22.477, G 67.857) , S 21.8877°, O 114.0137°



16.04.2019, Osprey Bay, Cape Range National Park, West Australia, Australien
Wenige km waren es nur bis zum Beginn des Nationalparks, der sich auf der Westseit der Halbinsel über deren ganze Länge erstreckt. Im Wasser davor befindet sich das Ningaloo Reef, das, so unser Reiseführer, den Vergleich mit dem Barrier Reef nicht scheuen muss.
Nach so 20 km kam die Turquoise Bay, die die schönsten Schnorchelreviere haben soll. Das wollten wir natürlich erleben und haben unser Schnorchelzeug ausgepackt. Ein Abschnitt in der Turquoise Bay heißt Drift Snorkel weil hier die Strömung, parallel zum Strand, einen über die Korallenbänke hinwegtreibt. Man muss nur hinausschwimmen und dann gehts los. Es ist harmlos, weil die Strömung die Schnorchler auf eine Sandbank am Ufer weiter nördlich treibt. Viele Fische tummelten sich zwischen den Korallen und es war ganz nett.
Wir mussten dann weiter zu unserem gebuchten Campground, der sich nochmal 20 km weiter südlich befand. Auch hier ein schöner Strand und warmes Wasser, aber der Campground bietet, wie alle Campgrounds hier im Nationalpark, keinen Schatten, dafür aber viel Wind.
Am Abend blieben noch einige Plätze frei, obwohl laut Internet alles ausgebucht war (gestern). Das liegt u.E. daran, dass die Stornierungsrichtlinien der Parkverwaltung in den letzten dreißig Tagen vor dem gebuchten Datum keine Erstattungen vorsehen und deshalb niemand auf die Idee kommt, einen gebuchten Platz zu storniern und damit freizugeben.
Die Preise in den National Parks in Westaustralien sind zur Zeit: 11 AUD pro Person und Nacht, 13 AUD einmalige Parkeintrittsgebühr.

km 48 (A 22.525, G 67.905) , S 22.2385°, O 113.8398°



17.04.2019, Osprey Bay, Cape Range National Park, West Australia, Australien
Der Cape Range National Park ist Weltkulturerbe wohl wegen seiner Artenvielfalt an Land und im Wasser. Auch die Flora soll einzigartig sein. Gesehen haben wir aber, außer vielen Fischen im Wasser, nur ein Känguru an Land.
Das Schnorcheln hier in der Osprey Bay war lang nicht so ergiebig wie gestern in der Turquoise Bay, aber dafür war heute der Sonnenuntergang sehr schön. Der heutige Tag war der erste Ruhetag seit langem, was wir sehr genossen, und sogar der Wind hatte ein Einsehen und lies nach.
Während draußen, so ein paar hundert Meter vor dem Strand, die Brandung an das Riff donnert, ist das Wasser in der Lagune dahinter ruhig und man kann schön schwimmen.


18.04.2019, Yardie Homestead CP, West Australia, Australien
Wir mussten ja heute den Platz an der Osprey Bay verlassen. Im Visitor Center des Nationalparks hing schon ein Anschlag: Keine freien Plätze über Ostern.
Wir fuhren also wieder auf den Campingplatz Yardie Homestead, wo man noch ein Plätzchen für zwei Tage für uns hatte. Hier, es gab wieder Internet über Mobilfunk, schauten wir uns mehrmals am Nachmittag die Webseite der Parkverwaltung an und siehe da, plötzlich war eine Buchungsmöglichkeit über Ostern gegeben. So buchten wir, wieder in der Osprey Bay, vom 20.4. bis zum 23.4. eine Campsite. Der völligen Erholung steht nun nichts mehr im Wege.
Morgen müssen wir aber zuerst nach Exmouth und Lebensmittel kaufen.

km 45 (A 22.570, G 67.950) , S 21.8877°, O 114.0137°



19.04.2019, Yardie Homestead CP, West Australia, Australien
Die Lebensmittelpreise hier, weitab von jeder größeren Stadt, sind exorbitant. Es kaufen ja nur Urlauber hier in Exmouth ein. Aber wir werden es überleben und wir brauchen ja nicht so viel.
Am Vormittag hatten wir noch österliches Hefegebäck gemacht (na ja, es sollen kleine Häschen auf dem Bild sein) und am frühen Nachmittag sind wir nach Exmouth zum Einkaufen gefahren. Obwohl ja jeden Tag geöffnet ist über Ostern, war der Andrang im Supermarkt enorm. Ausgerechnet aber der Getränkeladen hatte heute nicht geöffnet. Da müssen wir morgen nochmal hin.


20.04. - 22.04.2019, Osprey Bay, Cape Range National Park, West Australia, Australien
20.04.: Die Hin - und Herfahrerei (gestern und heute nach Exmouth) und dann zur Osprey Bay spulten doch einige km auf den Tacho hinauf. Zudem war heute ein veritabler Wind aus Süden, der ziemlich Staub aufwirbelte.
Am Campground stellten wir uns quer zum Wind, aber trotzdem war der Aufenthalt im Freien nicht so schön wie sonst.
Später, der Wind hatte nachgelassen, konnten wir aber den Sundowner in der milden Abendsonne genießen.
21.04.: Nachts kam wieder heftiger Wind auf, der unser LKWle wackeln lies. Es dauerte auch bis Mittag, bevor wieder normale Windverhälnisse herrschten. Strandspaziergang und Baden standen dann auf unserem Programm.
Die Sonnenaufgänge, die Sonnenuntergänge und sogar der Mondaufgänge (es ist zur Zeit Vollmond) sind phantastisch.
22.04.: Heute war der ganze Tag optimal. Ruhig lag die Lagune und es war schön, im kristallklaren Wasser zu schwimmen. Obwohl alle Plätze des Campgrounds belegt waren kam wegen dessen großzügiger Anlage kein Gefühl von Gedränge auf. Im Wasser waren wir fast immer alleine und wir konnten uns super erholen. Wir könnten auch glatt noch weitere Tage hier verbringen. Vielleicht schauen wir mal morgen im Internet, ob noch was geht.

km 173 (A 22.743, G 68.123) , S 22.2385°, O 113.8398°



23.04. - 25.04.2019: Yardie Homestead CP, West Australia, Australien
23.04.: Schweren Herzens mussten wir heute den Campground an der Osprey Bay verlassen. An der Visitor Information war bereits angeschlagen, dass bis zum 26.04. alles ausgebucht sei.
Schon beim Verlassen des Campgrounds, beim Einbiegen in die Yardie Creek Road, haben wir gemerkt, dass bedeutend mehr los war als vor Ostern. Auch die Tagesparkplätze waren voll und wir quetschten uns am Lakeside Beach noch an den Straßenrand um dort zu schwimmen.
Im Yardie Homestead Campground war aber noch was für uns frei und wir fuhren zum drittenmal dorthin.
24.04.: Schöner können wir es in Australien bei dieser Reise nicht mehr treffen und so buchten wir ab dem ersten freien Termin wieder einen Campground im Cape Range National Park. Mit "schöner" ist gemeint, dass, wenn wir weiterfahren Richtung Süden, wir bald an den südlichen Wendekreis kommen und damit die Tropen wieder verlassen. In Carnavon, 30 km südlich des Wendekreis, liegen aktuell die Mittagstemperaturen bei 27 Grad, wir haben 32 Grad. Das Meer hier am Cape Range ist einfach traumhaft: warmes kristallklares Wasser und wenig Wellen hinter dem Riff.
Wir konnten erst ab Ende der Schulferien buchen vom 27. April bis 1. Mai. Die Zeit davor "müssen" wir auf dem Yardie Homestead Campground verbringen. Dieser liegt knapp außerhalb des Nationalparks. Es ist ganz nett dort: es gibt Internet und einen Pool. Zum Baden müssen wir aber ans Meer vorfahren: der schönste Strand, Mauritius Beach, liegt etwa 10 km entfernt.
25.04.:Heute ist ANZAC-Day und Nationalfeiertag in Australien und Neuseeland. Am 25.04.1915 landeten das Australia and New Zealand Army Corps auf den Dardanellen (Türkei) und griff damit in den 1. Weltkrieg ein. An diesem Tag wird in Australien der Gefallenen gedacht.
Wir hatten insofern Glück heute, dass wir bereits morgen in den Nationalpark fahren können, weil am Tulki Beach Campground eine Parzelle frei geworden ist.

km 74 (A 22.817, G 68.197) , S 21.8877°, O 114.0137°



26.04.2019: Tulki Beach, Cape Range National Park, West Australia, Australien
Zuerst fuhren wir aus Versorgungsgründen nach Exmouth, dann wieder zurück in den Nationalpark zum Tulki Beach. Dies ist ein relativ kleiner Campground und er war, obwohl nominell ausgebucht, nur so halbvoll.
Am Strand war alles leer. Er ist aber zum Schwimmen gut geeignet. Es ist mit 34 Grad etwas wärmer geworden, aber die Meeresbrise lässt dies gut aushalten.


km 117 (A 22.934, G 68.314) , S 22.0757°, O 113.8985°



27.04. - 30.04.2019: North Kurrajong Campground, Cape Range National Park, West Australia, Australien
27.04.: Schon am 23.04. hatten wir am Oyster Stack Beach vorbeigeschaut, aber es war dort völlig zugeparkt und wir hatten Mühe, umzudrehen. Heute in der Frühe war aber alles leer und wir konnten an der Stelle schnorcheln, wo das Riff am landnähesten war. Tatsächlich braucht man nur ein paar Meter vom Strand den Kopf ins Wasser stecken und man meint man täte das in einem Aquarium. Der leichte Neopren-Anzug schützte vor der Sonne und erzeugt ein bisschen Auftrieb. So kann man einfach ins Wasser liegen und auf die Korallen und Fische schauen.
Als es voller wurde fuhren wir weiter auf unseren reservierten Campground North Kurrajong. Er hat nur ein paar großzügig angelegt Plätze, natütlich leer trotz "vollem" Campground, und es sind nur 50 m bis zum Strand. Auch zum überdachten Picnictisch waren es nur ein paar Meter und von dort kann man, bei einem Glas Wein, in aller Ruhe den Sonnenuntergang genießen.
28.04.:Im glasklaren Wasser schwammen heute morgen Rochen entlang des Strandes. Wir verbrachten den Tag mit schwimmen und faulenzen. Abends wieder der phänomenale Sonnenuntergang und später dann der Sternenhimmel.
29.04.:So ähnlich wie gestern.
30.04.:Heute haben wir uns aber aufgerafft und sind die 20 km bis zum Ende der Teerstraße zum Yardie Creek gefahren. Dort gibt es auch eine kleine Gorge (Schlucht) an der entlang ein Trail führt. Vom Yardie Creek ist jetzt in der Trockenzeit ein so 1 km langer Pool übriggeblieben, auf dem man sogar mit dem Boot in die Gorge fahren kann. Wir aber sind den Trail gegangen und ja, die Aussicht war ganz nett. Warum heute die Fliegen so super agressiv waren wissen wir nicht, aber sie waren echt lästig.
Nur beim anschließenden Schnorcheln an den Oyster Stacks, unter Wasser, war Ruhe vor den Viechern.
Am späteren Nachmittag hat der Wind gedreht: von Landwind auf Seewind und was soll man sagen, die Fliegen waren fast weg.


km 15 (A 22.949, G 68.329) , S 22.1722°, O 113.8609°











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