Reiseseiten von Leo und Rita

Februar 2019


01.02.2019, Portland, Victoria, Australien
Wir haben es natürlich ausgenutzt noch einen Tag an diesem schönen Campground stehen zu können und haben nochmal einen Spaziergang durch Portland gemacht.
Ganz schön überrascht waren wir aber, als uns eine nette Dame darauf aufmerksam machte, dass in dem einzigen Eukalyptusbaum in der Nähe, keine 50 m von uns entfernt, eine Koala Mutter mit ihrem Halbwüchsigen wohnt.
Nun , die Mama bevorzugte die Höhenlage und war schlecht zu sehen. Aber das Halbwüchsige, zuerst döste es in einer Astgabel, präsentierte sich dann optimal.



02.02.2019, Sawpit Picnic Area, Victoria, Australien
So zwanzig km westlich von Portland ist Cape Bridgewater. Dort befindet sich die einzige Pelzrobbenkolonie am australischen Festland. Es handelt sich um New Zealand Fur Seals und Australien Fur Seals. Wir können die beiden Arten nicht unterscheiden.
Schon der einstündige Hinweg, entlang der Steilküste der Discovery Bay, mit grandiosen Ausblicken, ist erste Sahne. Und als Sahnehäubchen gibt es am Ende die Robben.
Gut sieht man die Tiere aber nur mit dem Fernglas oder dem Teleobjektiv, aber sie sollen ja auch nicht gestört werden.
Vom Parkplatz, von dem wir zu den Robben aufgebrochen sind, führt eine Straße 4 km weiter auf die Westseite des Kaps. Dort gibt es Blowholes (Löcher, aus denen die Brandung Wasserfontänen hochtreiben lässt) und einen "Petrified Forest" (versteinerter Wald). Die Blowholes waren sehr bescheiden, eigentlich normale Brandung an einer Felsküste und der versteinerte Wald war gar keiner. Früher erklärte man diese Röhren am Steilufer so, aber heute weiß man, dass es sich um Gebilde aus Kalkstein handelt, der röhrenförmig ausgespült wurde und versinterte.
Im Staatsforst 20 km östlich von Portland gibt es einen schönen Campground, die Sawpit Picnic Area, wo wir uns am Abend einfanden.
Nach den Kommentaren im Internet gibt es hier viel "Wildlife". Immerhin, Eastern Grey Kangooros und Wallabies haben wir beim Abendspaziergang entdeckt. Keine Spur von Koalas, Pennantsittichen und Kookaburras.

km 60 (A 12.206, G 57.564) , S 38.2355°, O 141.6875°



03.02.2019, Koroit Caravan Park, Victoria, Australien
Rund um Port Fairy gibt es einige schöne Strände, Rockpools genannt, weil sie vom offenen Ozean durch Felsformationen geschützt sind und deshalb wärmeres und ruhigeres Wasser bieten. Zum Schwimmen war es uns aber zu frisch, da ein auflandiger Wind ziemlich kühl daherkam.
Unser Ziel heute war der Tower Hill, dessen Name etwas unpassend ist. Es handelt sich um einen ehemaligen Vulkan in dessen Caldera sich mehrere Seen und Hügel gebildet haben. In den 1960er Jahren wurde dieses Gebiet ein Wildlife Reserve und die Spuren der landwirtschaftlichen Nutzung bis dahin wurden durch Neupflanzung von über 200.000 Bäumen getilgt. Nach und nach kam das Wild zurück und heute ist es ein gut erschlossner Park mit vielen Wanderwegen.
Auf einem gut 5 km langen Rundweg haben wir Emus, Koalas und Kängurus gesehen. Von den vielen Schlangen dort lies sich keine blicken. Neben dem Kraterrand liegt das Örtchen Koroit, auf dessen Campground wir heute fuhren (25 AUD).
Bei uns ist es zur Zeit tagsüber so 25 Grad. Von Queensland, insbesondere Townsville (vgl. 10.10.2018) werden Jahrhunderthochwasser gemeldet, in Zentralaustralien ist eine noch nie dagewesene Hitzewelle und in Tasmanien, wo wir nächsten Monat hinfahren, wüten zahlreiche Waldbrände. Aber bis dahin sind sie wohl gelöscht.

km 82 (A 12.288, G 57.646) , S 38.2972°, O 142.3677°



04.02.2019, Panmure, Victoria, Australien
Dass heute das Wetter durchwachsen war, kam uns gar nicht ungelegen. In Warnnambool fanden wir eine Münzwäsche mit guten großen Maschinen und man konnte die gesamte Bettwäsche hineinstopfen.
Auf der vorgelagerten Insel Middle Island brüten, eigentlich jetzt, die "Little Penguins". Eine Pinguinart, die nur 40 cm groß sind. Aber wir konnten vom Festland nichts erkennen. Diese Pinguine sind bedroht durch Füchse, die bei Ebbe die Insel leicht erreichen können. Deshalb werden Schäferhunde zu deren Bewachung trainiert.
Am Flagstaff Hill befindet sich ein Freilichtmuseum, eine erste Ansiedlung darstellend.
Kurz nach Warnnambool zweigt die B100 ab, die allgemein die "Great Ocean Road" genannt wird und die manche als die schönste Küstenstraße der Welt bezeichnen. Allerdings verpassten wir den Abzweig, nicht aus Versehen, sondern weil wir in Panmure den letzten kostenlosen Campground vor der Great Ocean Road benutzen wollten.

km 46 (A 12.334, G 57.692) , S 38.3361°, O 142.7279°



05.02.2019, Princetown, Victoria, Australien
5.000 Chinesen können sich nicht irren: Die Great Ocean Road muss Weltklasse sein. Aber der Reihe nach:
Die Great Ocean Road kommt von Warnnambool aus erst in Peterborough ans Meer. Kurz davor befindet sich Bay of Islands, unser erster Halt an der Great Ocean Road. Wie es sich herausgestellt hat, verläuft die Great Ocean Road fast nie direkt am Meer, ist also keine klassische Küstenstraße wie zum Beispiel unser Favorit, die Amalfi-Küstenstraße. Zu den einzelnen Attraktionen führen kurze Stichstraßen an denen sich dann der Aussichtspunkt befindet. Meist muss man aber noch ein paar hundert Meter gehen und verschiedene Aussichtspunkte ansteuern. So haben wir heute bestimmt 5 km zu Fuß zurückgelegt.
Wenn man von Westen kommt, steigert sich der Grad der Attraktivität der Aussichtspunkte, was man auch an der Zahl der Besucher ablesen kann.
Der Höhepunkt ist dann "The Twelve Apostles" wo sich ein riesiger, überfüllter, Parkplatz befindet. Während Hubschrauber für Rundflüge über einen dahindonnern wird man von gefühlt 5.000 Chinesen auf dem breiten, betonierten Weg mitgerissen und kann an den Aussichtpunkten kaum bis zum Geländer durchdringen. Aber wir haben uns behauptet und konnten doch noch einige Fotos schießen.
Zwölf Apostel? Wenn man Glück hat, kann man acht zählen. Drei sind in den letzten vierzehn Jahren kollabiert und der zwölfte verbirgt sich wahrscheinlich perspektivisch.
Uns gefiel eigentlich der vorletzte Aussichtspunkt, Loch Ard Gorge, besser als die Zwölf Apostel. Die Schlucht hat am Ende einen Sandstrand und es gibt eine dramtische Geschichte darüber: 1878 lief das Schiff Loch Ard vor der Schlucht auf die Felsen auf und sank. Es gab nur zwei Überlebende, ein junger Mann und eine junge Frau, die an diesen Strand gespült wurden. Der junge Mann konnte aus der Schlucht klettern und Hilfe holen. Es gab aber kein Happy End, die Frau hatte genug und fuhr zurück nach Irland.
Princetown Camping Reserve (20 AUD).

km 75 (A 12.409, G 57.767) , S 38.6993°, O 143.1594°



06.02.2019, Apollo Bay, Victoria, Australien
Der heutige Abschnitt der Great Ocean Road führte weitgehend im Hinterland. Nur beim Castle Cove Lookout und dann nach der Stichstraße zum Cape Otway sahen wir den Ozean (und zum Schluß in Apollo Bay).
Cape Otway ist nicht der südlichste Punkt des Festlands, aber navigatorisch die wichtigste Landmarke in Australien. Der Leuchtturm dort wurde bereits 1848 fertiggestellt, denn Cape Otway war das erste was die Schiffsbesatzungen von Australien sahen, wenn sie die lange Schiffsreise von Europa, ums afrikanische Kap, machten. Sahen sie das Kap nicht, wegen Nebel oder sonstiger schlechter Sicht, war es leicht möglich, dass sie ein Opfer der Shipwreck Coast wurden, wie die Küste entlang der Great Ocean Road, zwischen Warnnambool und Cape Otway, noch heute heißt.
Auch am Leuchtturm am Cape Otway war der Parkplatz überfüllt und die chinesischen Touristen standen Schlange. Wir haben den Leuchtturm von der Ferne fotografiert, mitsamt dem Kap.
In Apollo Bay fuhren wir auf den Campground (28 AUD) und wollten dann am Nachmittag noch etwas Zeit in der Sonne verbringen. Aber es trübte sich ein und regnete dann.

km 100 (A 12.509, G 57.867) , S 38.7617°, O 143.6663°



07.02.2019, Apollo Bay, Victoria, Australien
Wider der Vorhersage war das Wetter heute Spitze und wir blieben noch in Apollo Bay.
Die Hauptstraße in Apollo Bay ist nur ein paar hundert Meter entfernt und auch das Great Ocean Road Brewhouse mit leckerem Fassbier war nicht zu verachten.







08.02.2019, Geelong, Victoria, Australien
Der heutige letzte Abschnitt der Great Ocean Road brachte dann doch noch etwas Küstenstraßen-Feeling, denn bis Torquai gehts weitgehend direkt am Strand entlang.
In Lorne fuhren wir zu Teddy's Lookout empor, der einen schönen Ausblick von oben bot. Die Straße wurde einfach direkt den Hang hinaufgeführt, so dass wir im ersten Gang hochfahren mussten.
Torquai ist die Surf-Hauptstadt Australiens, aber heute waren die Wellen wohl nicht ideal, weil die Surfer ziemlich träge im Wasser lagen.
In Geelong sind wir zum Campground bei den Showgrounds gefahren (25 AUD mit Strom).
Heute litten wir wieder unter den enormen Massen an hauptsächlich chinesischen Touristen, die anscheinend nur auf der Great Ocean Road so präsent sind. Alle Parkplätze an den Hauptaussichtspunkten waren voll und der Verkehr ätzend. Also für uns war die Great Ocean Road zwar sehenswert, aber kein so ein Höhepunkt, wie überall beschrieben.

km 114 (A 12.623, G 57.981) , S 38.1703°, O 144.3726°



09.02.2019, Meeniyan, Victoria, Australien
Grausames Wetter heute: Regen, Sturm und höchstens 17 Grad. Wir beschließen, eine größere Strecke zu fahren und dabei mussten wir Melbourne durchqueren, was halt doch ein bisschen Zeit verlangte.
Unser nächstes Ziel ist ja die Wilsons Promontory (Landzunge), die bereits seit 1898 ein Nationalpark ist und eine reichhaltige Tier- und Pflanzenwelt bietet. Die Halbinsel ist auch der südlichste Zipfel Australiens.
Leider sind in diesem Nationalpark wenig Campingmöglichkeiten und der einzige Campground bietet Platz für 500 (!) Wohnmobile und kostet über 60 AUD. Das hört sich nicht gut an.
75 km vor dem Nationalpark haben wir an einem Sportgelände, Meeniyan Reserve Campsite, für die Nacht geparkt.

km 217 (A 12.840, G 58.198) , S 38.5767°, O 146.0101°



10.02.2019, Wilsons Promontory National Park, Victoria, Australien
"Wilsons Prom", wie die Australier den Nationalpark nennen, war auf schmaler, kurviger Straße zu erreichen. So entschlossen wir uns, doch auf dem Campground zu bleiben und buchten am überfüllten Parkplatz des Visitor Centers online den Platz. Immerhin gibt es für den Preis von 61,40 AUD heiße Duschen auf dem Campground. Es war nicht so schlimm, wie es sich anhört: die 500 Plätze auf dem Campground verteilen sich über eine große Fläche und man steht weitläufig.
Vom großartigen Wildlife haben wir nichts gesehen, aber der Nationalpark ist auch für seine Landschaft berühmt und die ist tatsächlich grandios. Ein paar Grad mehr und etwas Sonne hätten uns auf der Wanderung zur "Little Oberon Bay" gut getan, aber auch so war die fast vierstündige Strecke sehr schön.
Am australischen Festland haben wir nun unseren südlichsten Punkt erreicht.

km 79 (A 12.919, G 58.277) , S 39.0321°, O 146.3178°



11.02.2019, Franklin River Streamside Reserve, Victoria, Australien
Verhüllte der Mount Oberon gestern seinen Gipfel in den Wolken, so war heute, bei Kaiserwetter, dem Gipfelsturm nichts mehr im Wege. Vom Telegraph Saddle Car Park waren es eine gute Stunde bis zum Gipfel und wir wurden mit einer tollen Aussicht belohnt. Manche sagen, es sei der schönste Küstenausblick Australiens.
Fast heimatliche Gefühle erlebten wir bei der Wanderung, waren doch viele der Gipfelstürmer deutsche Landsleute.
Danach sind wir noch zum sehr schönen Squeaky Beach gefahren, der feinsten Sand und runde Granitfelsen bot. Zum Baden war es uns im kühlen Wasser des südlichen Ozeans aber zu kalt, obgleich das ein paar abgehärtete australische Mädels taten.
Weiter auf dem Southern Gippsland Highway fuhren wir dann in das Franklin River Streamside Reserve, wo man in einem schönen Park übernachten darf.

km 73 (A 12.992, G 58.350) , S 38.6526°, O 146.3000°



12.02.2019, Franklin River Streamside Reserve, Victoria, Australien
Das schöne Wetter gestern mussten wir heute büßen: Schon beim Frühstück gab es Sturm und Regenschauer und das hielt den ganzen Tag an.
Wir blieben am Campground, man darf hier 48 Stunden kostenlos stehen, wo sich im Laufe des Tages eine ganze Menge Wohnmobile einfanden, die alle das schlechte Wetter aussitzen wollten.
Die Zeit haben wir genutzt, mal wieder aufwendig zu kochen: Schwäbische Linsen mit handgeschabten Spätzle und zum Nachmittagskaffee einen Hefezopf.


13.02.2019, Port Albert, Victoria, Australien
Immerhin gab es heute keinen Regen. Aber trotz Sonnenschein blieb die Temperatur an der Küste unter 20 Grad.
In Port Albert, dem ältesten Hafen von Gippsland, wie der Küstenstreifen hier heißt, parkten wir am Pier, wo man 24 Stunden stehen darf. Der frische Wind lies uns bald unseren Spaziergang beenden. Morgen, so verheißen die Wettervorhersagen, soll es wärmer werden.



km 40 (A 13.032, G 58.390) , S 38.6725°, O 146.6938°



14.02.2019, Marley Point, Lake Wellington, Victoria, Australien
Das Wetter war wieder ok und wir fuhren zuerst nach Sale, um unsere Vorräte wieder aufzufüllen.
Gleich hinter Sale beginnt der Gippsland Lakes Coastal Parks und an dem größten dieser Seen, dem Lake Wellington, haben wir Quartier bezogen. Schön am Seeufer liegt das Marley Point Foreshore Reserve, an dem schon einige "Kollegen" sich einquartiert haben.
Schön, mal wieder in der warmen Sonne zu sitzen und den Möven und Pelikanen beim herumschwimmen zuzusehen.

km 105 (A 13.137, G 58.495) , S 38.0610°, O 147.2502°



15.02.2019, Marley Point, Lake Wellington, Victoria, Australien
Morgenrot - Schlechtwetterbot galt zumindest für heute nicht. Ein phantastischer Sonnenaufgang um 6:42 Uhr brachte auch einen sonnigen Tag am Lake Wellington.
99,9 Prozent aller Touristen, die im Auto unterwegs sind, haben ja australische Kennzeichen. Wir hingegen, mit unserem deutschen Kfz-Kennzeichen, sind zumindest für die Australier mit deutscher Abstammung und für die deutschen Touristen, sofort als solche erkennbar. Täglich werden wir deshalb angesprochen und erfahren über die Schicksale deutscher Auswanderer. Der Tenor war: vor 20 Jahren und früher waren die Verhältnisse in Australien noch freier und nicht so reglementiert wie heute. Aber wir denken, dass man in Australien, schon wegen der schieren Größe, immer noch individuell leben kann.


16.02.2019, Marley Point, Lake Wellington, Victoria, Australien
Die schönen kostenlosen Plätze sind begehrt am Wochenende und so stehen inzwischen so 30 Wohnmobile und Caravans hier am Ufer des Lake Wellington. Bei unserer Ankunft am Donnerstag waren es keine zehn.
Das schöne Wetter ging weiter und wir blieben da.


17.02.2019, Marley Point, Lake Wellington, Victoria, Australien
Wir sind noch da geblieben und haben einen schönen Walk entlang des Sees unternommen, wie gestern auch. Obwohl wir uns in einem "State Game Reserve" (Staatliches Wild Reservat) befinden, war es mit Tieren nicht weit her. Gestern abend sahen wir Kängurus in der Ferne.
Der Höhepunkt aber war, dass am Abend Katharina und Carsten zufällig unseren Campground ansteuerten. Wir hatten seit August ja keinen unserer ehemaligen Reisegefährten mehr gesehen und wir freuten uns riesig. Katharina und Carsten waren ja unsere Retter in Darwin (vgl. 27.08.2018). Es gab viel zu erzählen.


18.02.2019, Golden Beach, Victoria, Australien
Zum "Golden Beach", der ein Teil des "90 Mile Beach" ist, war es heute nicht weit. Wir mussten wieder durch Sale fahren und konnten uns dort ent- und versorgen. Golden Beach ist eine kleine Gemeinde, bietet aber einen netten Campground an, den wir gerne benutzten.
Am Strand ging ein heftiger Wind, aber wir stehen so 200 m entfernt und geschützt durch eine Hecke, relativ ruhig.



km 61 (A 13.198, G 58.556) , S 38.2120°, O 147.3984°



19.02.2019, Golden Beach, Victoria, Australien
Der puderige Sand am "Golden Beach" ist ockerfarbig und daher kommt auch wohl der Name. Es soll hier üppiges Wildlife geben, aber außer einem schönen Papagei haben wir nichts gesehen.
Dafür gibt es einen wirklich fast endlosen Strand. Allerdings sind die Temperaturen, sowohl des Wassers als auch der Luft, etwas für abgehärtete Australier. Im Windschutz unseres LKWle aber war es angenehm warm.
Wir sind etwas reisemüde und erholen uns vor unserem Aufenthalt in Melbourne und dann Tasmanien.


20.02.2019, Camp 9, 90 Mile Beach, Victoria, Australien
Nur wenig haben wir heute unseren Standort geändert. Der 90 Mile Beach hat eine Fülle von freien Campgrounds, so dass sie sogar nummeriert werden müssen.
Ganz in der Nähe unseres Campgrounds liegt am Strand das Wrack der "Trinculo", einer Eisenbark, die am 30. Mai 1879 hier von einem heftigen Südwest-Sturm auf eine Sandbank getrieben wurde. Der Besatzung gelang es, alle auf dem Schiff befindlichen Menschen zu retten.
Erstaunlich wie sich das Wrack schon seit 140 Jahren gegen das Salzwasser behauptet. Das war halt noch gutes Eisen damals. Die Trinculo wurde 1858 gebaut und Stahl wurde im Schiffsbau erst später verwendet. Mit der Namenswahl hatten die Schiffsbauer keine gute Hand: "Trinculo" ist eine Figur aus Shakespears "Der Sturm".

km 6 (A 13.204, G 58.562) , S 38.2470°, O 147.3552°



21.02. - 23.02.2019, Camp 9, 90 Mile Beach, Victoria, Australien
Wir verbrachten noch weitere Tage im Camp9. Am Freitag besuchte uns ein Schnabeligel. Immerhin ein bisschen Wildlife.
Wie auch in Deutschland wird in Australien mit den öffentlichen Müllbehältern gespart. Man muss deshalb den Müll solange mit sich herumfahren, bis man, meist an Rastplätzen an den großen Highways oder in urbanen Parks, eine Entsorgungsmöglichkeit findet.
Das ist fast unser größtes Problem, wenn wir lange Zeit in der Pampa stehen: Der Müll fängt an zu stinken. So auch jetzt und wir werden morgen weiterfahren. Nach 20 km, in Seaspray, soll es einen Park mit Mülleimern geben.


24.02.2019, Wirilda Environment Park, Nähe Traralgon, Victoria, Australien
Wir sind heute bis zum Wirilda Environment Park gefahren, ein "verstecktes Juwel" wie ein Besucher kommentierte.
Das bezieht sich darauf, dass der Platz schön an einem schönen kleinen Flüßchen liegt, dem Tyers River, und entlang des Flusses noch richtiger Urwald liegt. Es gibt einen Wanderweg, den wir morgen gehen wollen. Und es gibt nicht so viele Camper, wie an der Küste. Heute eigentlich nur uns.
In Traralgon, wo wir vom Princess Highway nach Wirilda abgezweigt waren, haben wir uns noch bei ALDI versorgt. Wir meinen, dass Sonntags der ALDI und wohl auch Woolworts und Coles, mehr frequentiert werden als Werktags.

km 112 (A 13.316, G 58.674) , S 38.1408°, O 146.4466°



25.02.2019, Wirilda Environment Park, Nähe Traralgon, Victoria, Australien
Auch der Wirilda Track war ein "hidden gem" (verstecktes Juwel), führte er doch meist entlang der Schlucht, die der Tyers River gebildet hat und bot schöne Ausblicke. Allerdings ist der Track wohl nicht sehr frequentiert, lagen doch einige umgestürzte Bäume im Weg, die mühsam umgangen werden mussten.
Dazu kam heute eine Hitze, die sich in der Schlucht noch staute, die uns ziemlich beanspruchte. Der Weg führte auch nicht immer am Fluß entlang, sondern oft kürzte er Biegungen über den Hügel ab.
Den Rückweg absolvierten wir weitgehend auf einer Forststraße, die zwar leichter zu gehen war, aber auch bergauf - bergab führte. Nach guten 3 Stunden kamen wir wieder zurück. Völlig geschafft.


26.02.2019, Wirilda Environment Park, Nähe Traralgon, Victoria, Australien
Wir bleiben noch einen Tag in Wirilda.


27.02.2019, Melbourne, Victoria, Australien
In Melbourne City gibt es keine kostenlosen Campgrounds und so sind wir heute zum Discovery Park in Melbourne gefahren. Der liegt nicht allzuweit von der Fähre nach Tasmanien (am Samstag).
Für die Fähre sollte unser LKWle nicht dreckig sein und so haben wir bei der Anfahrt nach Melbourne noch eine Truck-Waschanlage aufgesucht. Zum erstenmal durfte unser LKWle in eine Waschanlage fahren, die nicht wie bei PKWs automatisch fördert, sondern in der man langsam durchfährt zu verschiedenen Stationen. Vorwäsche, wolkenbruchartige Hauptwäsche und Bürstenstand. Man schleicht im Blindflug von Station zu Station , weil die Wischer die Wassermengen nicht schaffen. Am Schluß wurde noch manuell nachgereinigt. Das Ergebnis war gut, aber der Preis auch: 59 AUD (38 €).
Heute sind wir durch Melbourne auch die Mautautobahnen gefahren. Das ist ganz leicht, man könnte die Maut höchstwahrscheinlich auch ohne Risiko prellen, weil nur das Kennzeichen gefilmt wird. Und dass die Australier in Flensburg nachfragen, ist unwahrscheinlich. Wir haben aber bezahlt, was ganz easy geht: Eine App auf dem Handy, in der man sein Kfz-Kennzeichen und seine Kreditkartendaten hinterlegt, ist alles. Am Ende bekommt man eine Rechnung per Mail und bezahlt durch ok-Knopf in der App exakt die gefahrenen km.
Schwierig war nur, das deutsche Kfz-Kennzeichen in der App unterzubringen, aber wir haben einfach gesagt, das wäre ein Kennzeichen aus New South Wales und dann klappte es.
In Deutschland ginge so ein einfaches Verfahren natürlich nicht, das wäre zu unkompliziert.

km 167 (A 13.483, G 58.841) , S 37.7853°, O 144.8641°



28.02.2019, Melbourne, Victoria, Australien
Wäschewaschen und Hausputz stand heute auf dem Programm. Aber wegen der Hitze, es gab wieder 37 Grad, war an nicht viel mehr zu denken. Ausser an den Swimming-Pool.
Nachmittags trafen noch Ines und Jürgen ein, mit denen wir ja übermorgen auf die Fähre nach Tasmanien fahren. Nun, wir hatte uns seid August nicht mehr gesehen und es gab eine Menge zu erzählen. Um 23 Uhr war es immer noch 30 Grad heiß, aber unser kaltes Bier war alle.
Apropo Bier, Jürgen hatte von der Great Ocean Road Märzen-Bier mitgebracht. Von einem deutschen Braumeister mit Hallertau-Hopfen gebraut. Es schmeckte sehr lecker. Witzig war die Bierdose, bei der man nicht den üblichen Schlitz aufreissen konnte, sondern der ganze Deckel war abziehbar und man trank dann aus einem Becher.
Auch in Australien gibt es den Trend mit lokalen Microbrauereien. Warum sich diese Brauerei "Sow & Piglets" (Sau und Ferkel) nennt, hat sich uns nicht erschlossen. Vielleicht weil das Bier "saugut" war?










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