Reiseseiten von Leo und Rita

Marokko Teil 4


06.01.2015
Wir blieben heute noch in Sidi Ifni und besichtigten die Stadt und den Strand. Die Stadt war bis 1969 spanische Kolonie und das merkt man dem Stadtbild an. Der Strand sieht auf dem Foto schöner aus als er ist. Die Schäden des November-Hochwassers sind enorm. Was man nicht sieht ist zum Beispiel das sich die Abwässer wegen geborstenen Leitungen ungehindert ins Meer ergiessen, wo die Surfer sich tummeln. An für sich hat uns die Einsamkeit in der Wüste besser gefallen als der Trubel hier. Wir beschließen deshalb morgen weiter zu fahren.

07.01.2015
Trubelmäßig kommen wir in Tiznit vom Regen in die Traufe. Sind doch am städtischen Campingplatz fast alle der über 200 Stellplätze belegt. Der Platz ist so beliebt, weil der direkt neben der Stadtmauer der Altstadt liegt. Hier haben sich viele französischen Wohnmobile auf Monate eingerichtet. Allerdings liegt Tiznit rund 15 km vom Meer entfernt. Aber Baden kann man um die Jahreszeit sowieso nicht.
Bevor wir das Camp bezogen, haben wir noch den Wüstenstaub vom Fahrzeug waschen lassen.
N 29°41'42''; W 09°43'32''       km 81/4.433    Bilder vom 6. und 7. Januar in groß

08.01.2015
Das Auschecken in Tiznit war eine bürokratische Meisterleistung des städtischen Campingplatzteams. Zwei Mitarbeiter waren ca 15 min. beschäftigt um mehrere Formulare akribisch auszufertigen. Dann aber gings los. Die Strecke nach Tafraoute führt zunächst noch durch das Küstenvorland, dann geht es aber rapide bergauf bis zum Col du Kerdous mit 1.100 m. Tafraout selber liegt inmitten einer großartigen Felsenlandschaft im Antiatlas. Es gibt Camps aber man kann hier auch frei stehen.
Erstmals zog Bewölkung auf, aber Abends leuchteten die Felsen in der Abendsonne.
N 29°43'16''; W 08°58'56''       km 99/4.552

09.01.2015
Die 191 km nach Taliounine hatten es in sich. Wir brauchten über fünf Stunden. Erst, im Hochland, war die Straße mehr Piste als Fahrbahn. Dann, zum Ende des Antiatlas, waren die Brücken in den Flußtälern weggerissen. Es wurden jeweils provisorische Umgehungen "planiert". Es war wenigstens einigermaßen trocken und so gut wie kein Verkehr. Die nachfolgenden Bilder zeigen nur ein paar der "Umgehungen". Es waren Dutzende und es wird noch lange dauern, diese Schäden zu reparieren.
N 30°31'23''; W 07°53'41''       km 191/4.743    Bilder vom 8. und 9. Januar in groß


10.01.2015
Wir hatten ursprünglich vor, nach Marrakech wieder über den Tizi-n-Test - Pass zu fahren. Aber angesichts der Straßenverhältnisse sind wir doch den Umweg über die Autobahn gefahren. Am Stellplatz bei der Koutoubia-Moschee waren wir das einige Wohnmobil (!). Dieser Stellplatz, 500 m vom Djemma el Fnaa - Platz entfernt, liegt ruhig (außer der Muezzin ruft) und doch zentral. Bei der Ankunft hören wir schon in der Ferne die Tam-Tams der Gaukler auf dem Djemma el Fnaa - Platz. Auch wir stürzen uns gleich ins Getümmel und Essen bei einer der Garbuden.
N 31°37'27''; W 07°50'46''       km 346/5.089

11.01.2015 und 12.01.2015
Vom 11.01.gibts nicht viel zu berichten. Ich kurierte eine Darmverstimmung aus. Nicht vom Essen gestern abend, es kündigte sich schon vorher an. Allerdings war das Essen aus der Garküche nicht gerade Schonkost.
Am 12.01. gabs erst mal einen herrlichen Sonnenaufgang (Der Muezzin weckt einen ja pünktlich). Dann haben wir den Palast Bahia besichtigt und uns durch den Souk gedrängt. Angesichts meines flauen Magens wollten wir uns nicht zuviel zumuten. Für eine Cola auf einer der Dachterrassen am Djemma el Fnaa war aber auch mein Magen zu haben (viel Zucker).

13.01.2015
Wir haben heute eine "riesige" Strecke absolviert: Marrakech - Asilah (50 km vor Tanger) 491 km. Allerdings alles Autobahn. Wir haben uns schon auf das Fischrestaurant in Asilah gefreut, bei dem wir schon einige mal waren. Schrimps (Riesenportion) 7 €, Schwertfisch gegrillt (Riesenportion) 8 € nebst zahlreichen Beilagen. Die Preise sind für Marokko schon gehoben, aber Asilah ist die Durchgangsstation für alle Wohnmobile Richtung Süden.
Der Stellplatz am Hafen war brechend voll. Mindestens einhundert Wohnmobile (hauptsächlich Italiener) waren dort.
N 35°28'06''; W 06°02'12''       km 491/5.580

14.01.2015
Wir sind früh losgefahren (wegen der Grenze). Die marokkanischen Grenzbeamten interessierten sich für unsere Doppelbodenkonstrukion und liesen uns den Laderaum leerräumen um alles genau abzuklopfen. Dann mussten wir noch unsere Plattform (ausziehbar für evtl.Motorrad, aber festgeschraubt) ausfahren, bevor sie zufrieden waren.
So erreichten wir erst die Fähre um 14.30 Uhr nach Algeciras. Zum Beladen mussten wir wie alle LKW rückwärts auf die Fähre fahren.
Vor der Fahrt nach Marokko oder danach ist der Lidl in Tarifa Pflicht. Man trifft ständig "Kollegen" zum Erfahrungsaustausch. Wir fuhren nach dem Einkauf zum freien Stellplatz ein paar km Richtung Cadiz.
N 36°02'54''; W 05°38'30''       km 131/5.711    Bilder vom 10. bis 14. Januar in groß


15.01.2015
Am freien Stellplatz sind wir heute geblieben. Wir hatten noch keine Lust auf die auf einem Campingplatz fällige Entfernung des Wüstensands (sprich Wohnmobil reinigen).
Die Wetterküche Tarife zog heute alle Register und zauberte ständig neue Wolkenformationen an den Himmel. Das Bild mit den blühenden Kakteen (s.u.) entstand nur wenige hundert Meter weiter bei einem kleinen Hotel.
Die Pimentos haben wir noch in Marokko gekauft, wo sie uns sehr mundeten. Sie werden nur kurz im heißen Olivenöl geschwenkt.
Nachts hat es noch heftig geregnet.

16.01.2015
Beim Losfahren zum Campingplatz Rio Jara (planmäßig) stellten wir sehr mäßigen Reifendruck hinten rechts fest. Noch ein paar Einkäufe bei Lidl dann waren wir am Stellplatz. Hier haben wir den Reifen nochmal auf 4,5 bar aufgepunmpt. Leider verliert er weiterhin Luft. Mit einem Kantholz haben wir dann die rechte Hinterachse abgesichert. Morgen werden wir weitersehen.
N 36°02'29.6''; W 05°37'49.0''       km 5/5.716    Bilder vom 15.und 16. Januar in groß

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