Ruhrgebiet          
01.11.2013 - 06.11.2013                           




Freitag, 01.11.2013:
Unverkennbar sind wir in Dortmund gelandet. Mit der S-Bahn sind wir vom Rervierpark Wischlingen, dort befindet sich auch der Reisemobil-Stellplatz, in die City gefahren.
Das Wetter erlaubt sogar noch draußen zu sitzen und dem Treiben auf dem Alten Markt zuzuschauen. Es ist heute, an Allerheiligen, auch Feiertag in NRW und es findet gleichzeitig auch ein Markt statt.
 
Es gibt sogar schwäbische Spezialitäten.
Auf der kleinen Reeperbahn werden natürlich schwarz-gelbe Schnüre gedreht.
Heute steht das Spiel BVB gegen VFB Stuttgart an. Die Fans sind eifrig bei´m Vorglühen.

Das Spiel endete 6:1.
Samstag, 02.11.2013:
Das Alte Schiffshebewerk in Henrichenburg steht als erstes auf unserem Besichtigungsplan.

Wikipedia: Schiffshebewerk Henrichenburg
 
 
 
 
 
 
Muttental. Im Süden von Witten befindet sich das Muttental. Hier, auf dem Bergbauwanderweg, kann man die Ursprünge des Kohlebergbaus im Ruhrgebiet erwandern (rd. 10 km).

Webseite Muttental
Wikipedia: Muttental
Im 18. und 19. Jahrhundert waren die Gruben oft kleine Förderschächte oder Stollen, die die hier oberflächennahen Flöze erschlossen. Durch horizontale Stollen, die noch über dem Niveau der Ruhr geschlagen wurden, konnten diese Gruben entwässert werden. Erst nach "Erfindung" der Dampfmaschine konnten tiefere Gruben erschlossen werden, die durch mechanische Pumpen entwässert wurden.
 
Stollen Turteltaube
 
Schloss Steinhausen mit Skulpturengarten.
 
Auf der Zeche Nachtigall kann man noch diese Dampfmaschine sehen, die den Förderkorb bewegte.
Überraschenderweise waren solche, von 2 oder 3 Mann betriebenen Schächte, die nur wenige Meter abgeteuft waren, bis in die Mitte der 1950er Jahre noch in Betrieb. Die Kohle wurde durch einen Winde direkt auf einen LKW befördert. Ein Kompressor drückte frische Luft in den Stollen.
Ruhrfähre bei der Ruine Hardenstein
Ruine Hardenstein.

Zum Übernachten sind wir anschließend in den Revierpark Nienhausen gefahren, der sich an der Stadtgrenze Gelsenkirchen/Essen befindet. Zu Fuss sind es zur Zeche Zollverein nur 25 min.
Sonntag, 03.11.2013:
Eine der längsten Rolltreppen der Welt führt ins Besucherzentrum des Weltkulturerbes Zeche Zollverein (stillgelegt 1986) in der ehemaligen Kohlenwäsche.

Zeche Zollverein
Überraschenderweise war unsere Führung durchs Ruhr-Museum eine Exklusivführung durch diese charmante studierte Kunsthistorikerin.
Von der Plattform auf 44m Höhe ist der Blick über das Zentrum des Ruhrgebiets phantastisch. Das ist der Förderturm des Schachts 12, der ab Mitte der 30er Jahre der alleinige Föderschacht der Zeche Zollverein war und in den Hochzeiten 12.000 t täglich förderte.
Der Blick nach Norden. Die Hügel sind keine natürlichen Erhebungen sondern Abraumhalden des Kohlebergbaus. Heute sind diese Halden meist begrünt und dienen als Aussichtsberge, Skihügel (Alpinzentrum Bottrop) usw. Der flache Hügel im Hintergrund (Bildmitte) wird von einem Tetraeder als Aussichtsplattform gekrönt und befindet sich in Bochum. Im Vordergrund ist die Kokerei der Zeche Zollverein zu erkennen.
Impressionen von der Kohlenwäsche.
Hier wurden wertvolle Kohle und taubes Gestein voneinander getrennt. Das geschah teilweise durch Siebe, manuelles Sortieren und auch durch Wasser, wobei nicht die "Wäsche" Ziel war, sondern Sortieren durch unterschiedliches spezifisches Gewicht im Wasser.
 
 
Treppenhaus im Besucherzentrum.
Die Industrie-Architektur im Bauhaus-Stil ist beeindruckend. Deshalb auch Weltkulturerbe.
Montag, 04.11.2013:
Das Wetter an diesem Tag war völlig versaut, so haben wir ihn im Saunabereich des Gesundheits zentrums Nienhausen (5 Gehminuten) verbracht.
Dienstag, 05.11.2013:
Die Villa Hügel in Essen war unser erstes Ziel heute. Mitten in einer prächtigen Parkanlage gelegen beherbergt das Ensemble....

Villa Hügel

Ausführliche Informationen bietet auch der Wikipedia Eintrag:
Wikipedia: Villa Hügel
... eindrucksvolle Repräsentationräume.
 
 
 
An den Wänden hängen Gemälde von Familienmitgliedern...
oder Szenen aus Arbeitswelt in den Krupp-Fabriken. Hier die Tiegel-Gießer, die im 19. Jahrhundert den Krupp-Stahl gossen.
Weiter fuhren wir nach Duisburg-Ruhrort zum Ruhrort-Yachtclub, wo wir unser Quartier aufschlugen. Ruhrort liegt an der Mündung der Ruhr in den Rhein (im Hintergrund). Der Gewässerarm im Vordergrund war früher der Eisenbahnhafen. Die Ruhr mündet 300 m flussaufwärts in den Rhein. Der Blick hier ist flussabwärts.
Blick von der Brücke (Bild vorher) auf unseren Stellplatz.Dahinter türmt sich ein mächtiges Kraftwerk auf:
Das Kraftwerk verbrennt Kuppelgase aus der Stahlherstellung (Hochofengas, ...) sowie Kokereigas aus der nahegelegenen Kokerei Schwelgern. Im Gegenzug zu den Brenngasen werden Hüttenwerk und Kokerei mit Strom und Prozeßdampf versorgt.
noch voriges Bild:
Elektrische Überschüsse werden in das öffentliche Netz eingespeist. Das Kraftwerk verfügt über eine elektrische Leistung von insgesamt 344 Megawatt, sein Schornstein ist 160 Meter hoch. Das kleine Gebäude links daneben ist das Deutsche Binnenschifffahrts- museum (siehe unten).

Duisburg ist der größte Binnenhafen der Welt. Hier ein Schubschiff.
Die Museumsschiffe waren schon im Winterschlaf.
Aus den Schimanski-Krimis haben wir gewisse Vorurteile über diese Umgebung gehabt....
.. so in etwa...
... aber zumindest DU-Ruhrort zeigte sich als Stadt mit modernen Gebäuden...
... und alten Bürgerhäusern.
Die alte Rheinbrücke war noch durch solche Wehrtürme gesichert.
Das Deutsche Binnenschifffahrts- museum ist in einem ehemaligen Schwimmbad untergebracht....

Webseite des Museums
...und so "schwimmt" dieser Kahn wieder im "Wasser" des Beckens.
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